13 Starts, zehn Medaillen, zwei Titel: Seniorensportler liefern bei World Master Games starke Leistungen ab

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Erfolgreich am Passo Tonale: (v.l.) Ludwig Höfler, Heidrun Höfler, Peter Grünebach und Marianne Grünebach holten bei den „Winter World Master Games“ auf verschiedenen Distanzen Medaillen. © Privat

Angenehm war‘s nicht gerade. Bei den „World Master Games“ mussten die Teilnehmer Minusgraden trotzen. Das gelang einem Quartett aus dem Landkreis bestens.

Vermiglio – Kälteempfindlich durften die Teilnehmer an den „Winter World Master Games“ in diesem Jahr wahrlich nicht sein. Beim weltweit größten Wintersport-Ereignis für Seniorensportler herrschten zumindest während der Skilanglauf-Wettbewerbe minus fünf bis minus zehn Grad Celsius.

Damit hatte ein Quartett aus dem Landkreis offenbar keine Probleme. Das Ehepaar Peter und Marianne Grünebach sowie das Vater-Tochter-Gespann Ludwig und Heidrun Höfler waren erfolgreich in Aktion – bei fast allen ihren Einsätzen holten sie auch Medaillen.

Minusgrade auf der Loipe bei World Master Games

Elf Tage lang fanden in der Lombardei die Winterspiele für Athleten jenseits der 30 Jahre statt. Rund 2000 Teilnehmer aus aller Welt wurden gezählt. Ihre selbst gemachten Aufnahmen tauschen sie mittlerweile sogar mit Sportlern aus Japan aus, berichtet Peter Grünebach. Schauplatz war diesmal die italienische Region Lombardei. Zu den Wettkampforten für Disziplinen wie Biathlon, Eishockey, Skibergsteigen, Short-Track, Eiskunstlauf und Curling gehörten Orte wie Sondrio und Bormio.

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Die Ski-nordisch-Athleten traten in Vermiglio an, das am Passo Tonale direkt an der Grenze zwischen Trentino und der Lombardei gelegen ist. Die Loipen „waren top präpariert“, so Peter Grünebach. Sowohl er als auch die anderen drei Landkreis-Athleten spulten ein umfangreiches Programm ab. Zur Auswahl standen Rennen auf drei Distanzen: Kurz (je nach Altersklasse 5 oder 7,5 Kilometer lang), Mittel (10/15) und Lang (15/30).

Heidrun Höfler liefert sich spannendes Duell mit Dänin

Auf der Kurzdistanz im freien Stil ergab sich für Heidrun Höfler (Jg. 1976/W45) ein Wimpernschlagfinale. Die 7,5 Kilometer lief die Rottenbucherin in 28:38,6 Minuten. Damit verpasste sie um nur 1,7 Sekunden die Bronzemedaille. Der vierte Platz hinter der Dänin Maliina Abelsen stand zu Buche. „Pech“, kommentierte Peter Grünebach den knappen Rennausgang.

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Über die Mitteldistanz (15 Kilometer) drehte Heidrun Höfler dann den Spieß um: Da ließ sie mit der Zeit von 1:07:08,8 Stunden die Dänin um sechs Sekunden hinter sich und gewann die Bronzemedaille. Zwei Tage später holte die Rottenbucherin in der 4 x 2-Kilometer-Staffel der Frauen mit dem deutschen Team hinter Italien die Silbermedaille. Heidrun Höfler bewältigte den Skating-Part deutlich schneller als die zweite Deutsche in der Staffel.

Zum Abschluss glänzte Heidrun Höfler noch als Zweite über die 30 Kilometer im freien Stil. Peter Grünebach bescheinigte ihr ein „großartiges Rennen“. Die Ziellinie überquerte sie nach 2:11:49 Stunden und somit knapp sieben Minuten schneller als die diesmal drittplatzierte Dänin Abelsen. Die Italienerin Patrizia Panizza (2:01:05) gewann souverän; sie machte damit ihre vierte Goldmedaille im Skating-Stil bei diesen Wettkämpfen perfekt.

Marianne Grünebach holt Bronze auf der Kurzdistanz

Für Marianne Grünebach (Jg. 1954/W65) begannen die Winterspiele mit einer Bronzemedaille. Auf der Kurzdistanz (5 Kilometer) lieferte sie mit 27:52,0 Minuten eine beachtliche Leistung ab. Bei den bis dato letzten „Winter World Master Games“, 2020 ausgetragen in Seefeld/Tirol, hatte die Pollingerin drei Plaketten (2 x  Silber/1 x  Bronze) gewonnen. Auf der Mitteldistanz (10 Kilometer) beendete Grünebach, die unlängst ihren 70. Geburtstag feierte, das Rennen ebenfalls auf dem dritten Rang (1:11:07). Über die Langdistanz (15 Kilometer) verzichtete sie aufgrund einer Erkältung auf einen Start.

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In derselben Altersklasse, der M75, absolvierten Peter Grünebach (Jg. 1948) und Ludwig Höfler (Jg. 1947) in Vermiglio ihre Rennen. Auf der kurzen Strecke ergab sich im freien Stil ein rein deutsches Podest. Grünebach (18:23) finishte als Zweiter, Höfler (23.229 überquerte als Dritter die Ziellinie. Den Sieg holte sich in überlegener Manier der 75-jährige Josef Ilgner (Brigach/Schwarzwald) in 16:11 Minuten.

Ludwig Höfler auf der Mitteldistanz top drauf

Auf der Mitteldistanz „hatte Ludwig Höfler alles richtig gemacht“, lobte Peter Grünebach. Der Burggener kam, auf gut gewachsten Skiern, als Zweiter ins Ziel. Höfler (50:48) verwies den ehemaligen italienischen Eishockey-Profi Franco Frigo (51:26) auf den dritten Platz. Peter Grünebach (53:20) merkte eigenem Bekunden nach sofort, dass er mit seiner Flüssigwachs-Wahl falsch lag. Er wurde im Ziel an Position vier notiert.

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In den Staffelrennen hatte Ludwig Höfler besonderen Grund zur Freude. Gemeinsam mit Konrad Blum, Ilgner und Ludwig Saller holte der Burggener die Goldmedaille. Höfler fungierte als Startläufer im klassischen Stil. Das deutsche Quartett kam am Ende knapp sechseinhalb Minuten vor den zweitplatzierten Franzosen ins Ziel.

Peter Grünebach glänzt auf der Langdistanz

Auf der Langdistanz war es dann Peter Grünebach, der auf dem Podest ganz oben stand. Der Pollinger ging als Erster aus der Startbox, nach einem Kilometer wurde er vom Italiener Frigo überholt. Grünebach konnte sich an diesem Tag auf seine Skier verlassen und registrierte, dass er an den Steilanstiegen auf der Zwei-Kilometer-Runde schneller war als der Konkurrent.

In der dritten Runde setzte der Deutsche zum Überholen an und baute sofort den Vorsprung aus. „Bei minus zehn Grad pfiff die Lunge“, berichtete der Pollinger. Grünebach hielt sein Tempo bis zum Schluss und kam nach 1:03:59 Stunden als Sieger an. Der Abstand zu Frigo betrug 51 Sekunden. Ludwig Höfler musste den Anstrengungen in den Tagen davor etwas Tribut zollen; mit 1:09:55 Stunden wurde er hinter dem Franzosen Alain Malatrait Vierter.

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