Ein Rekord und zweimal Gold: Der besondere Indoor-Auftritt von Julia und Maximilian Rath
Seit dieser Wettkampfperiode treten Julia und Maximilian Rath für denselben Verein an. In München gelang ihnen jeweils über 3000 Meter ein beachtlicher Auftritt.
München – Bis dato waren sie für verschiedene Vereine unterwegs, nun tragen die Geschwister Julia und Maximilian Rath die gleiche Trikotfarbe. Die Penzberger Nachwuchsleichtathleten treten nunmehr für die LG Stadtwerke München an. Bei der bayerischen Hallenmeisterschaft in der Landeshauptstadt traten sie nun gemeinsam an – und holten Medaillen. Insgesamt glänzte die LG Stadtwerke als erfolgreichster Klub mit 31 Titeln und zusätzlich 30 Podestplätzen.
Julia Rath nach Verletzung wieder auf der Bahn
Mal war es eine Krankheit, mal eine Verletzung – Julia Rath (19) hat in ihrer Laufbahn schon des Öfteren Zwangspausen einlegen müssen. Zuletzt laborierte die Penzbergerin an Problemen im linken Knie. Training war nur eingeschränkt möglich, an eine persönliche Bestzeit über die 3000 Meter dachte Rath gar nicht. Ziel war allerdings schon der Titel in der Frauenklasse – und den holte sie mit der Zeit von 10:11,91 Minuten. Silber ging an Marisa Geisberger (10:45,14), die ebenfalls für die LG Stadtwerke München antritt.
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Rath ging das Rennen mutig an, übernahm die Spitzenposition und setzte sich vom übrigen Läuferfeld ab. Die ersten 1000 Meter waren nach 3:20,96 Minuten geschafft. Als einzige mithalten und auch aufschließen konnte U20-Athletin Jule Lindner (LG Bamberg). Den zweiten Kilometer legten die beiden Läuferinnen gemeinsam zurück, mit Beginn des dritten Kilometers verschärfte Jule Lindner das Tempo und setzte sich Meter für Meter von Rath ab. Die Penzbergerin blieb, aufgrund ihres derzeitigen Trainingszustands, bei ihrem Tempo. Lindner überquerte nach 10:02,02 Minuten die Ziellinie und holte so den Meistertitel in der U20.
Maximilian Rath verbessert seinen eigenen bayerischen Rekord
Rund 100 Meter vor dem Ziel war schon klar, dass Maximilian Rath über die 3000 Meter Gold gewinnen würde, dennoch kämpfte der Penzberger bis zur Linie um jede Zehntelsekunde. Denn da gab es ja noch etwas jenseits einer Medaille: den bayerischen Hallenrekord der M15, den der Youngster erst vor Kurzem auf 8:59,00 Minuten verbessert hatte. Rath gab also weiter alles und wurde mit einer persönlichen Bestzeit belohnt: Die Uhr stoppte für ihn diesmal bei 8:54,67 Minuten.
Von der Vorstellung Raths war nicht zuletzt BLV-Szenekenner Claus Habermann beeindruckt. Um die Leistung des Penzbergers einzuordnen, verwies er auf die anderen Siegerzeiten: So war Rath jeweils schneller als der Sieger in der U18-Klasse, Vereinskollege Levin Saveur (8:56,42), als der U20-Sieger, Luis Pfister (TSV Ottobeuren/ 9:01,00), und sogar als der Sieger der Männerklasse, Florian Macher (TSG 08 Roth/8:55,82). Pfister und Macher waren im zweiten 3000-Meter-Rennen an den Start gegangen. Im ersten Lauf gingen die Athleten von der M15 bis zur U18 gemeinsam auf die Bahn.

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Um persönliche Bestleistungen zu ermöglichen, hatte Trainer Michael Wilms, dessen Gruppe auch Maximilian Rath angehört, den 800-Meter-Meister der U18 als Tempomacher engagiert. Moritz Gutowski, der davor über die vier Hallenrunden in persönlicher Bestzeit (2:00,92) dominiert hatte, gab für die ersten 1000 Meter das Tempo vor. Die fünf Runden waren nach 3:02,05 Minuten zurückgelegt – alles lief wie geplant. In den nächsten Runden machten im Wechsel die U18-Athleten Tim Alt, Paul Rammelt und Levin Saveur (alle LG Stadtwerke München) das Tempo. Die Durchgangszeit nach 2000 Metern betrug 6:02,07.
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Aus einer Fünfergruppe wurde, so schilderte es Habermann, eine Dreiergruppe mit Rath, Saveur, Rammelt. Nun zeigte sich auch der Penzberger an der Spitze. Die Top-Drei liefen immer schneller. Zu Beginn der Schlussrunde initiierte Rath eine Tempoverschärfung. Einzig Saveur konnte folgen, das aber nur kurz. Raths Sieg stand so schon weit vor dem Ziel fest. Der Vorsprung auf den Zweitplatzierten in der M15-Klasse betrug satte 54 Sekunden.
Als „sehr bemerkenswert“ bezeichnet Habermann den Umstand, dass Rath mit seinen aktuellen Indoor-Topzeiten über 1500 Meter (4:08,00) und 3000 Meter (8:54,67) die Qualifikationsnorm für die deutsche Hallenmeisterschaft der U20 jeweils deutlich unterboten hat. Der Haken an der Sache: Aufgrund seines Alters (14) darf der Penzberger bei den Titelkämpfen nicht starten – schlicht, weil er zu jung ist.