„So is(s)t die Jachenau“: Tourismusverein plant im Jubiläumsjahr Kochbuch
Der Tourismusverein Jachenau wird heuer 75 Jahre alt und steckt voller Pläne. Dazu gehört neben einem regionalen Kochbuch auch eine Radl-Servicestation.
Jachenau – Mit vielen Plänen geht der Tourismusverein Jachenau in sein Jubiläumsjahr. Höhepunkt ist die Feier zum 75-jährigen Bestehen am 10. August. Darüber hinaus besprachen die Mitglieder in der jüngsten Jahresversammlung noch eine Reihe weiterer Vorhaben: von der Veröffentlichung eines Jachenauer Kochbuchs bis hin zur Aufstellung einer Fahrradservicestation. Das Vorstandsteam des Tourismusvereins besteht aus der Vorsitzenden Nina Oswald, ihrem Stellvertreter Peter Krauß, Schriftführerin Sonja Eichbichler, Kassierin Heidi Waldherr sowie den Beisitzerinnen Christine Oswald und Anni Lippert. An Ideen mangelt es ihnen offenbar nicht.
Tourismusverein feiert Jubiläum am 10. August
Sein Jubiläum möchte der Verein im Sommer nicht mit einem offiziellen Festakt begehen, sondern plant stattdessen eine gemeinsame Feier mit dem Dorfladen, der seinerseits seit einem Vierteljahrhundert besteht. Ein entspanntes „griabigs Beisammensein“ soll es am 10. August geben, wie Schriftführerin Sonja Eichbichler berichtet. Auf dem Vorplatz des Dorfladens werden zwei kleine Zelte aufgestellt – „hoffentlich als Sonnen- und nicht als Regenschutz“, sagt Eichbichler. Hier können die Gäste gemütlich bei Musik, Kaffee, Kuchen und deftigen Schmankerln zusammensitzen. Dazu gibt es ein Kinderprogramm, eine Hüpfburg und Kutschenfahrten.
Kochbuch mit Rezepten aus der Jachenau
Das wohl größte Projekt des Vereins in seinem Jubiläumsjahr ist die Herausgabe eines Kochbuchs. Arbeitstitel: „So is(s)t die Jachenau“. „In den 1990er-Jahren gab es schon mal ein Jachenauer Hausfrauen-Kochbuch“, sagt Eichbichler. Diese Idee soll heuer aufleben. Die Schriftführerin ist überzeugt, dass das sowohl bei Gästen als auch bei Einheimischen sehr gut ankommt. In Kürze soll ein Flugblatt an alle Jachenauer Haushalte verteilt werden mit dem Aufruf, ein Lieblingsrezept beizusteuern, egal, ob es sich nun um die Anleitung für den perfekten Schweinsbraten oder um Auszogne handelt.
Weil die Kalorien auch wieder abgebaut werden wollen, soll das Buch auch Wandertipps enthalten. Das könnte auch verbunden sein mit den Lieblingsrezepten der Sennerinnen auf den Jachenauer Almen. Ferner möchte der Verein das Buch noch mit Sagen, Mythen und Geschichtlichem aus der Jachenau anreichern. Fotos, die vergangenes Jahr für den Jachenau-Kalender eingereicht wurden, sollen den Band ebenfalls verschönern.
Der Zeitplan: Bis Ende Oktober sollen die Jachenauer Zeit haben, ihre Rezepte einzureichen. „Ziel ist, dass wir das Kochbuch zum Weihnachtsgeschäft verkaufen können“, sagt Eichbichler.
Fahrrad-Servicestation im Jachenauer Kurpark geplant
Schon im Frühjahr möchte der Verein ein weiteres Projekt angehen und im Kurpark eine Fahrradservicestation aufstellen. Die Jachenau ist ein beliebtes Ziel für Ausflügler und Urlauber, die das Tal auf dem Radl erkunden. „Im Kurpark sieht man viele, die Rast machen und am Brunnen Wasser trinken“, sagt Eichbichler, die als Leiterin der Tourist-Info ihren Arbeitsplatz gleich nebenan hat. Da passe eine kleine Station mit dem nötigen Werkzeug für kleine Notreparaturen am Fahrrad super dazu. Bezahlt werden soll die Station aus der Vereinskasse.
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Jachenau soll Tafeln mit „Wissen to go“ bekommen
Noch im Status der Ideenfindung ist der Gedanke, im Gemeindegebiet kleine Infotafeln unter dem Motto „Wissen to go“ aufzustellen. Diese sollen, so die ersten Überlegungen, maximal DIN-A4-Größe haben, vor allem Bilder und wenig Text beinhalten. Eine Überlegung ist laut Eichbichler, die Gäste auf nette Art über das richtige Verhalten in der Natur aufzuklären. „Vieles passiert einfach aus Unwissenheit. Wir könnten zum Beispiel erklären, warum man auf den Wegen bleiben sollte und es nicht gut ist, querfeldein zu gehen.“
Darüber hinaus könnte Wissen über Land- und Forstwirtschaft, Flora und Fauna sowie Geschichtliches vermittelt werden. Oder auch mal etwas witziges „unnützes Wissen“, etwa, wie viele Hühner in der Jachenau leben. Standorte könnten „überall, wo man verweilt“ sein, so Eichbichler, zum Beispiel prägnante Stellen wie an der Kirche oder beim „Zugspitzblick“.
Keine Loipe... was nun? Alternativen für Wintertourismus gesucht
Mit Blick auf die Zukunft will sich der Tourismusverein darüber hinaus für schneearme Zeiten wappnen. Der vergangene Winter hat schon deutlich vor Augen geführt, wie ein Winter ausschaut, in dem das Langlauf-Paradies Jachenau weitestgehend brach liegt. Unter dem Motto „Keine Loipe... was nun?“ plant der Verein, eine Arbeitsgemeinschaft Wintertourismus aus der Taufe zu heben. Dazu möchte man Vermieter, Gemeinde, Landwirte, Vertreter der Jagd und der Nachbarorte an Bord holen. Ein Ergebnis könnte ein Konzept zur Besucherlenkung sein, etwa eine Winterwanderkarte mit ausgewiesenen Routen.
Nicht zuletzt will der Tourismusverein heuer mit einer eigenen Homepage online gehen.
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