Bad Wiessee verabschiedet Bebauungsplan: Großer Schritt in Richtung Oberland-Hospiz

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Das alte Josefheim am Löblweg muss für das neue Oberland-Hospiz weichen. © Archiv Thomas Plettenberg

Mit den Bauarbeiten für das neue Hospiz am Löblweg in Bad Wiessee soll baldmöglichst in diesem Jahr begonnen werden. Bei der Planung ist man jetzt auf die Zielgerade eingebogen.

Bad Wiessee – Einstimmig hat der Wiesseer Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung den vorhabenbezogenen Bebauungsplan für das neue Hospiz am Löblweg verabschiedet. Was das weitere Prozedere anbelangt, zeigte sich Bauamtsleiter Anton Bammer zuversichtlich: „Eventuell können wir nach dem nächsten Verfahrensschritt den Bauantrag bereits fertig machen.“

Keine überraschenden Stellungnahmen der Behörden

Dass nur wenige und keine überraschenden Stellungnahmen seitens der Träger öffentlicher Belange eingegangen waren, spreche für die Qualität der Bebauungsplanung, stellte Bammer in Richtung des zuständigen Architekten Johannes Wegmann klar. Lediglich die „Wasser-Behörden“ hatten etwas komplexere Anmerkungen zu dem Vorhaben: So warnte das Wasserwirtschaftsamt vor Bodeneingriffen im Heilquellenschutzgebiet, die auch Effekte auf das Grundwasser haben könnten. Damit das Grundwasser nicht umgeleitet werde, hatte das Amt ein Gutachten bezüglich der geplanten Bodenplatte der Tiefgarage vorgeschlagen. Da diese aber 80 Zentimeter über dem höchsten vorauszusehenden Grundwasserspiegel errichtet werden soll, sah die Gemeinde keine Gefahr für die Grundwasserströme. Auch für die Niederschlagswasserbeseitigung wurde gesorgt und ein Notwasserweg für einen Hochwasserfall berücksichtigt.

Abriss von Bestandsgebäude muss außerhalb der Brutzeit erfolgen

Der Zweckverband Abwasserbeseitigung am Tegernsee machte auf die mangelnde Schutzzone zu einem nah an einem geplanten Gebäudeeck verlaufenden Schmutzwasserkanal aufmerksam. Die Schutzzone wurde auf 1,50 Meter festgesetzt, so dass im Notfall Arbeiten am Kanal möglich sind.

Außerdem verwiesen der Landesbund für Vogel- und Naturschutz sowie die Untere Naturschutzbehörde darauf, dass der Abriss des Bestandsgebäudes außerhalb der Vogelbrutzeit zu erfolgen habe. Zudem müssten Ausgleichsmöglichkeiten zum Nisten geschaffen und die großen Fensterflächen zum Schutz der Vögel mit Markierungen versehen werden. Zudem sollen zehn verschiedene Straucharten gepflanzt werden. Ebenfalls festgehalten wurde, dass eine weitere Fichte, die nicht mehr standsicher sei, gefällt werde.

Der Verbindungsbau mit Flachdach darf mit maximal vier Lichtbändern versehen werden. Das Niveau des Erdgeschossbodens soll etwas angehoben werden, und auf der Ostseite des zweigeschossigen Gebäudeteils sei ein Podest erforderlich.

Gemeinderäte sind sich einig: Hospiz ist Gewinn fürs Oberland

Kurt Sareiter (CSU), Bernd Kuntze-Fechner (SPD) und Johannes von Miller (Grüne) waren sich nach dem 15:0-Votum einig, dass der Neubau des Hospizes für das Tegernseer Tal, den Landkreis Miesbach und das gesamte Oberland ein Gewinn sei. Sie alle unterstrichen die Bedeutung des Projekts. Sareiter dankte allen, die sich bereits im Vorfeld engagiert hätten, so dass das Hospiz überhaupt möglich werde. Kuntze-Fechner dankte seinerseits Bauamtsleiter Bammer für das „Feintuning“, und Bürgermeister Robert Kühn (SPD) freute sich, dem Projekt einen weiteren großen Schritt näher gekommen zu sein.

ak

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