Spezial-Anstrich, bessere Panzerung: Donald Trump lässt US-Panzerflotte modernisieren
Nach Beobachtungen im Ukraine-Krieg: Einem Bericht zufolge rüstet Präsident Donald Trump viele Panzer der US-Streitkräfte mit neuen Schutzsystemen nach.
Washington – Er ist omnipräsent: Donald Trump, 79 Jahre alter Republikaner, 47. Präsident der USA. Im Ukraine-Krieg hat er seit Januar und seinem zweiten Amtsantritt keinen Frieden gebracht, wie von ihm einst selbst großspurig angekündigt.
Streitkräfte der USA: Donald Trump lässt Panzerflotte modernisieren
Im Iran-Israel-Konflikt ließ Trump Atomanlagen mit B-2-Bombern bombardieren und beansprucht eine wackelige Waffenruhe zwischen Tel Aviv und Teheran für sich. Aufsehen und Aufmerksamkeit sind dem Staatsoberhaupt und Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte stets wie beim jüngsten Nato-Gipfel in Den Haag, bei dem er im Mittelpunkt stand.
Und die Frage, ob die USA unter Trump in der Nato bleiben, was er diesmal in den Niederlanden entschieden mit Ja beantwortete. Die Armee der Vereinigten Staaten lässt der US-Präsident einem Bericht zufolge nun offenbar aufwändig modernisieren, genauer gesagt, die etwas in die Jahre gekommen Panzerflotte seines Landes.
Panzer der US-Armee: Donald Trump lässt kräftig nachrüsten – zum Beispiel Abrams
Wie das Special-Interest-Portal Defence Blog schreibt, erhalten etliche US-Panzer wie Kampfpanzer Abrams eine neue Tarnlackierung und Schutzsysteme gegen Anti-Panzer-Waffen. Konkret haben Regierung und Kongress demnach der Armee über 107 Millionen US-Dollar für die Entwicklung und Einführung neuer Fahrzeugschutzsysteme, kurz VPS genannt, bereitgestellt. Unter den anvisierten Schutzsystemen sind demnach fortschrittliche Laserwarnempfänger, Tarnkappenbeschichtungen und passive Panzerungskits.
Konkret gehe es um modulare aktive Schutzsysteme mit Laserwarnempfängern sowie um sogenannte „Top-Attack-Schutzkits“, wie es im Bericht von Defence Blog heißt. Nur ein Beispiel: Die russische Anti-Panzer-Lenkwaffe 9K135 Kornet, die noch in der Sowjetunion entwickelt wurde, wird beispielsweise via Laser ins Ziel gesteuert. Die Sensoren sollen der Besatzung wohl vermitteln, wenn sie in der Theorie ins Visier einer solchen oder ähnlich aufgebauten Waffe geraten ist, damit die Soldaten im Panzer Schutzmaßnahmen ergreifen können. Die Tarnkappen-Beschichtung soll wohl bewirken, dass potenziell feindliches Radar mechanisierte Verbände mit Funkwellen zwischen Häusern, Hügeln oder Wäldern schwerer detektieren kann.
Unter Präsident Donald Trump: Hunderte US-Panzer erhalten neue Schutzsysteme
Laut des Berichts geht es konkret um so bezeichnete GM1911 VPS-Basiskits mit Laserwarnsensoren. Die finanziellen Mittel für die Modernisierungen an den Panzern seien im US-Haushalt für das kommende Jahr eingeplant, weswegen sich eben jene Modernisierung der Panzerflotte noch ziehen dürfte. Zusätzlich zur aktiven Bedrohungserkennung sollen 380 Panzer mit der GM1912 VPS Signature Management-Lackierung ausgestattet werden. Diese Spezialbeschichtung soll die Wahrscheinlichkeit einer thermischen Erkennung verringern, schreibt Defence Blog in einer Einordnung.
Zur Erklärung: Es gibt Panzerabwehrwaffen mit Infrarot-Technologie, die Infrarot-Zielsuchköpfe nutzen, um Ziele zu erfassen und zu bekämpfen. Vereinfacht werden die Ziele als Wärmequellen identifiziert und die Lenkwaffen steuern selbständig in das gepanzerte Fahrzeug oder etwa auch in eine befestigte Stellung. Just die vergleichsweise moderne amerikanische Anti-Panzer-Waffe Javelin funktioniert nach diesem Prinzip. Mit diesem „Wurfspeer“, so die Übersetzung, stoppten etwa die Streitkräfte der Ukraine seit Februar 2022 sehr viele Panzer des Kreml-Autokraten Wladimir Putin aus Russland.

Panzerflotte der USA: China gilt weltpolitisch als möglicher Herausforderer
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hatte in den vergangenen Monaten hingegen wiederholt bekräftigt, dass China, das seinerseits etwa Mini-Drohnen entwickelt, der globale Herausforderer der Vereinigten Staaten sei. Zum Beispiel auf den Philippinen oder auf Taiwan. Die US-Armee beabsichtige, schreibt Defence Blog, ausreichend Schutz-Kits zu beschaffen, um vier gepanzerte Brigaden damit auszurüsten. Mit sogenannten passiven Panzerungsmodulen GM1914 VPS Top Attack Protection sollen ferner Fahrzeugabteile und Luken der Panzer verstärkt werden.
Eine Panzerbrigade hat nach Bundeswehr-Verständnis 90 bis 100 Kampfpanzer und bis zu 5000 Soldaten. Das würde sich mit der genannten Zahl von 380 Panzern, die für die Modernisierung vorgesehen sind, decken. Wie das International Institute for Strategic Studies schreibt, hatte die US Army Stand 2022 etwa 2645 Abrams-Kampfpanzer im Dienst und 3450 weitere Abrams eingelagert. 31 Abrams M1 gingen unter dem früheren US-Präsident Joe Biden (Demokraten) an die Ukrainer. (pm)