Abbrucharbeiten in Schaftlach haben begonnen: Gemeinde macht Platz für neuen Gasthof
Mit einiger Verzögerung hat der Abbruch der Gebäude am Michael-Schreiber-Weg in Schaftlach begonnen. Die Gemeinde hat dort Großes vor: Geplant sind ein neues Wirtshaus und bezahlbare Wohnungen.
Schaftlach - Das Schicksal des alten Pizzeria-Gebäudes in Schaftlach ist schon länger besiegelt: Es muss weichen, um einem neuen Gasthof sowie Wohnungen Platz zu machen. Mit ein paar Monaten Verzögerung haben die Abrissarbeiten auf dem Areal am Michael-Schreiber-Weg im Herbst begonnen. Nach der Entkernung geht es nun der Pizzeria und dem dahinter liegenden Gebäude selbst an den Kragen.
Gebäude werden bis Ende des Jahres verschwunden sein
Innerhalb der nächsten beiden Wochen dürfte das Gemäuer auf dem Grundstück verschwunden sein, schätzt Wolfgang Prebeck, Leitung Bau beim Kommunalunternehmen (KU) Wohnbaugesellschaft Waakirchen. Sofern es „nächste Woche nicht einen Meter Neuschnee gibt“, dürfte dem auch die Witterung nicht in die Quere kommen, meint der Fachmann. Der Boden wäre dann bereitet für ein ehrgeiziges Projekt der Gemeinde.
Gemeinde will Gasthof und Wohnungen bauen
Die Kommune hat im Jahr 2021 den gesamten Komplex am Michael-Schreiber-Weg gekauft. Zu diesem Zeitpunkt hatte die einst beliebte Pizzeria bereits dichtgemacht. Ziel der Gemeinde war und ist es, auf dem Gelände wieder ein Wirtshaus für die Dorfgemeinschaft zu realisieren, obendrein bezahlbaren Wohnraum. „An diesem Grundkonzept hat sich auch nichts geändert“, sagt Rathaus-Geschäftsleiter Markus Liebl.
Um Details zu dem Projekt zu nennen, sei es allerdings noch zu früh. „Derzeit laufen gerade die Vorplanungen“, berichtet Liebl. Die seien auch nicht ganz einfach. Die Stellplatzsituation und auch das Geh- und Fahrtrecht müssten gelöst werden – „der Teufel steckt im Detail“, macht der Geschäftsleiter deutlich. Er hofft, dass die Gemeinde zu Beginn des neuen Jahres die Eingabeplanung beim Landratsamt einreichen könne. Möglicherweise könnte dann im nächsten Jahr der Rohbau fertiggestellt werden. Spätestens zum Frühjahr 2026 solle der neue Komplex bezugsfertig sein.
Dorfwirtschaft soll im Besitz der Gemeinde bleiben
Geplant ist zum einen der Bau einer Gastwirtschaft mit rund 100 Plätzen und einem kleinen Biergarten. Die Gastronomie solle wieder ein Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft werden, sagt Liebl. Kirchliche Feiern, Beerdigungen und andere Veranstaltungen sollen dort stattfinden können. Die Gemeinde will das Wirtshaus in ihrem Eigentum behalten und wird sich laut Liebl einen Pächter suchen.
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15 bis 20 unterschiedlich große Wohnungen sind geplant
Außerdem sollen auf dem Areal wieder Wohnungen entstehen. Die Rede war in der Vergangenheit von rund 15 bis 20 Stück. Ziel sei es, die neuen Wohnungen zu sozialverträglichen Mieten abzugeben, sagt Liebl. In einem Teil davon könnte beispielsweise Personal des nahe gelegenen Kindergartens unterkommen. Wenn die Gemeinde fußläufig zum Arbeitsplatz ein Appartement anbieten könne, erhöhe dies schließlich die Chancen, Betreuungspersonal für den Kindergarten zu bekommen. In jedem Fall seien unterschiedlich große Wohneinheiten angedacht, erläutert Liebl. „So können wir alle möglichen Bedarfe abdecken.“
Dass sich der Start des Projekts insgesamt verzögert hat, räumt der Rathaus-Geschäftsleiter ein. „Wir sind aber nicht extrem im Zeitverzug, ein paar Monate dürfen bei so einem Projekt keine Rolle spielen“, findet Liebl. Und er betont: „Es soll ja kein Schnellschuss, sondern etwas Gescheites werden.“
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