2025 wird ein Festjahr für die Gebirgsschützen
Im Sommer 2025 wird im Kloster Benediktbeuern das Dokumentationszentrum für die Geschichte der Bayerischen Gebirgsschützen eingeweiht. Bereits beim Patronatstag im Mai wird im Klosterdorf an die 500-jährige Geschichte von vier Kompanien im Loisachtal erinnert.
Benediktbeuern - Seit Frühjahr 2023 laufen die Vorbereitungen für die Errichtung des Dokumentationszentrums im Kloster Benediktbeuern. Der Bund der Bayerischen Gebirgsschützen (GSK) umfasst 47 Kompanien in sechs oberbayerischen Landkreisen zwischen Garmisch-Partenkirchen und Bad Reichenhall mit rund 12 000 Mitgliedern. Das Zentrum wird im Westflügel des Maierhofs eingerichtet, in einem Gewölberaum auf einer Fläche von rund 500 Quadratmetern. Hier wird zum einen die Geschichte aller Kompanien dokumentiert, zum anderen ist Platz für Ausstellungen und Veranstaltungen. Das Zentrum richtet sich sowohl an Besucher als auch an Forschende.
Handwerker arbeiten noch im Maierhof
Nach dem schweren Hagelunwetter Ende August 2023 musste mehr saniert werden als ursprünglich geplant. Zurzeit seien Elektriker, Maurer und Maler im Gange, berichtet Landeshauptmann Martin Haberfellner aus Kochel. „Im Februar sollen Boden und Raumschale fertig sein, damit die ersten Archiv-Unterlagen einziehen können.“ Parallel arbeite man an einer ersten Ausstellung. Bei einem Treffen mit Ministerpräsident Markus Söder vor wenigen Tagen in München wurde mit einer Delegation der Gebirgsschützen vereinbart, dass das Zentrum im Sommer 2025, voraussichtlich im Juni oder Juli, eröffnet werden soll, berichtet Haberfellner.

Buchprojekt wird vorgestellt
Bei der Einweihung soll dann auch das Buchprojekt unter Federführung von Professor Ferdinand Kramer von der Ludwig-Maximilians-Universität in München vorgestellt werden. Ein Team dokumentiert darin die Geschichte aller Kompanien. Zudem sind zahlreiche andere Projekte für das Zentrum noch in Arbeit. Laut Haberfellner entsteht derzeit ein Kurzfilm, der unter anderem beim Jahrtag der GSK Beuerberg gedreht wurde. „Auch beim Treffen in Waakirchen zu Weihnachten wird das Team dabei sein.“ Zudem werden historische Filmaufnahmen gesichtet und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, etwa vom Begräbnis König Ludwigs III. 1921.
50 Jahre Alpenregionstreffen
2025 wird für die Gebirgsschützen ein besonderes Jahr. Sie begehen auch das 50. Alpenregionstreffen. Dabei kommen die Bünde aus Welschtirol, Südtirol, Tirol und Bayern zusammen, und zwar am 11. Mai in Innsbruck. „Bei dem Gespräch mit dem Ministerpräsidenten wurde aber vereinbart, dass es dazu auch noch einen Festakt in München geben wird.“
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Kompanien feiern 500-jähriges Bestehen
Auf ein herausragendes Ereignis bereiten sich auch die Schützen im Loisachtal vor: Anlässlich des Patronatstags am 4. Mai in Benediktbeuern wird der 500-jährigen Geschichte in der Region gedacht. Diese bezieht sich laut Haberfellner auf das ehemalige Herrschaftsgebiet des Klosters Benediktbeuern, das seinerzeit auch Bichl, Bad Heilbrunn, Schönrain, Kochel und Jachenau umfasste. Man nimmt Bezug auf Ereignisse im Jahr 1525.
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Damals, so Haberfellner, gab es im schwäbischen Bereich soziale Unruhen, zudem gab es in Tirol einen Aufstand der Bergknappen. Flugblätter mit dem Aufruf, eine große soziale Revolution anzuzetteln, erreichten auch die hiesige Region, und Knechte im Bereich von Kochel versuchten wohl, sich anzuschließen. Haberfellner bezieht sich auf Dokumente, die der verstorbene Pater und Gebirgsschützen-Forscher Leo Weber ausgewertet hat. Der damalige Abt des Klosters Benediktbeuern, Matthäus Reuchlin, schrieb 1525 in einem Brief an den Herzog in München, dass er Maßnahmen getroffen habe, um das Herrschaftsgebiet zu sichern. „Darauf bezieht sich die Geschichte der heutigen Kompanien in Benediktbeuern, Bichl, Kochel und Jachenau“, erklärt Haberfellner. Derzeit sei eine Festschrift zum Patronatstag in Arbeit.