Boule-Kugeln sollen wieder rollen: Partnerschaftsverein bittet um Spenden für sein Projekt
Der Partnerschaftsverein Barbezieux-Wolfratshausen ist Projektpartner der Stadt: Für die Neuanlage der Boule-Bahn braucht der Verein aber finanzielle Unterstützung.
Wolfratshausen – Vor gut zehn Jahren ließ die Stadt Wolfratshausen auf Vorschlag der örtlichen SPD am östlichen Loisachufer für einen fünfstelligen Betrag eine Boule-Bahn anlegen. Die anfängliche Euphorie verflog schnell, für die Pflege der Spielfläche vor idyllischer Kulisse fühlte sich offenkundig niemand zuständig. Nun bekommt die Boule-Bahn eine Frischzellenkur verpasst, Projektpartner der Kommune ist der Verein zur Förderung der Partnerschaft zwischen Barbezieux in Frankreich und Wolfratshausen.
Dass sich der Verein um seinen Vorsitzenden Rainer Kebekus engagiert, kommt nicht von ungefähr: Schließlich gilt die „Grande Nation“ als Mutterland des Pétanque. Das landläufig Boule genannte Spiel entstand im Jahre 1910 in La Ciotat, eine Hafenstadt an der Côte d’Azur. Das Ziel der in der Regel zwei konkurrierenden Mannschaften ist es, ihre jeweils drei faustgroßen hohlen Edelstahl-Kugeln so nahe wie möglich an das zuvor geworfene hölzerne Zielkügelchen (offizielle Bezeichnung Cochonnet oder Schweinchen) zu werfen.
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„Die Stadt ist auf uns zugekommen“, sagt Kebekus, der am Dienstag seinen 71. Geburtstag feierte, in einem Telefongespräch mit unserer Zeitung. 8000 Euro wird die Wiederbelebung der Boule-Bahn nach seinen Worten kosten, „für 4000 Euro steht der Partnerschaftsverein gerade“. Ein kleiner Teil dieser Summe wird aus der Vereinskasse genommen, beim Bürgerfest in Wolfratshausen am Samstag, 15. Juni, verkaufen Kebekus und seine Mitstreiter unter anderem Crêpes – der Erlös wird in die Spielstätte investiert.
Crowdfunding-Aktion auf Plattform der Raiffeisenbank Isar-Loisachtal
Darüber hinaus hat die Raiffeisenbank Isar-Loisachtal eG, kurz Rileg, für den Partnerschaftsverein im Internet eine Crowdfunding-Plattform (www.viele-schaffen-mehr.de/rileg) geschaffen. Noch bis 31. Mai kann dort online Geld für die Neugestaltung der Boule-Bahn gespendet werden. Getan hat dies bereits unter anderem die Unternehmervereinigung Wirtschaftsraum Wolfratshausen. Beim traditionellen Nepomukmarkt am verkaufsoffenen Sonntag, 12. Mai, soll die runderneuerte Bahn offiziell eingeweiht werden.
Die Arbeiten am östlichen Loisachufer zwischen alter Floßlände und Wirtshaus Flößerei haben in diesen Tagen begonnen. Mitarbeiter des städtischen Bauhofs haben bereits die hölzerne Umrandung des Spielfelds erneuert. Zudem wurde frischer Sand auf die etwa zwölf mal drei Meter große Fläche geschüttet und anschließend ebenmäßig festgedrückt. Der Vorhabensträger ist das Rathaus-Referat Standortförderung mit Stadtmanager Dr. Stefan Werner an der Spitze. Der verspricht sich von der Maßnahme („eine weitere Freizeitattraktion in der Innenstadt“) eine Belebung der alten Floßlände.
Boule-Kugeln können im Wirtshaus Flößerei ausgeliehen werden
Auch ein neues Schild, das die Boule-Bahn offiziell als Boule-Bahn ausweist, ist bestellt. „Natürlich darf man auch ohne Schild ab sofort spielen“, sagt Werner im Gespräch mit unserer Zeitung und schmunzelt. Wer selbst keine Boule-Kugeln besitzt, kann sie sich im Wirtshaus Flößerei ausleihen. Als Pfand muss ein Personalausweis hinterlegt werden.
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Das Projekt ist eingebettet in das sogenannte Transformationslabor, in dem in den vergangenen Wochen Bürgerinnen und Bürger wie berichtet Vorschläge zur Attraktivitätssteigerung der Innenstadt erarbeitet haben. (cce)
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