Gegen Leerstand am Obermarkt: „Minilabore“ erarbeiten Vorschläge – „Alles in der Schwebe“
Die Stadt führt Gespräche mit dem Hauseigentümer der ehemaligen Müller-Filiale. Ein Erzählcafé oder eine Werkzeug-Leihstation sind im Gespräch.
Wolfratshausen – Im Frühling vergangenen Jahres war es nach zwölf Jahren soweit: An der Stelle des ehemaligen Isar-Kaufhauses war ein neues Wohn- und Geschäftshaus bezugsfertig. Der sogenannte Ankermieter ist die Drogeriemarktkette Müller, die ihren bisherigen Standort ein paar Meter weiter nördlich in der Altstadt gelegen verließ. Seither stehen die Gewerberäume am Obermarkt 8 leer. In den Schaufenstern weisen Plakate auf das von Stadtmanager Dr. Stefan Werner initiierte „Transformationslabor“ hin. Doch noch steht in den Sternen, ob die Immobilie für ein Erzählcafé, ein Jugendforum oder eine Werkzeug-Leihstation genutzt werden kann. Diese Vorschläge erarbeiteten wie berichtet die Teilnehmer von „Minilaboren“ mit dem Ziel, die Innenstadt zu beleben.
„Zwischennutzung eines Leerstands“: Das war die Aufgabenstellung für die Minilabor-Teilnehmer mit Blick auf das Gebäude am Obermarkt 8. Jetzt liegen Ideen auf dem Tisch, doch „konkrete Aussagen“, wie’s jetzt weitergeht, kann Stadtmanager Werner noch nicht treffen. Die Immobilie ist Eigentum eines Privatmanns, der durchaus ein offenes Ohr für die Vorschläge der Stadt habe. Man stehe „in engem Kontakt“, so Stefan Werner im Gespräch mit unserer Zeitung. Aber noch „hängt alles in der Schwebe“.
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Details gibt Stadtmanager Werner nicht preis
Details gibt der Stadtmanager nicht preis, doch die Vermutung liegt nahe, dass der Eigentümer primär einen Mieter sucht, der willens und in der Lage ist, die ortsübliche Miete für die Gewerbeeinheit zu zahlen. Nicht zuletzt aufgrund des klammen Stadtsäckels ist auszuschließen, dass die Kommune als Mieter in Frage kommt. Angeboten wird das 385 Quadratmeter große „attraktive Ladenlokal“ auf zwei Etagen „in A-Lage“ zu einem Mietpreis von 4500 Euro monatlich. „Verfügbar nach Vereinbarung“, so der in München beheimatete „Spezial-Einzelhandelsmakler für Top-Innenstadtlagen“.
Derzeit lotet Werner nur die Möglichkeit aus, die Räume temporär nutzen zu können. Vor diesem Hintergrund habe es bereits im Herbst vergangenen Jahres Gespräche mit Vertretern des Wolfratshauser Werbekreises gegeben. Der Interessenverband hatte seine Mitglieder Anfang Dezember zu einer internen Mitgliederversammlung gebeten. Werbekreischef Hans-Joachim Kunstmann stellte die Idee, am Obermarkt 8 einen „Co-Working-Space“ zu etablieren, den acht Anwesenden vor. Laut Hörensagen war die Bereitschaft groß, die Initiative zu unterstützen. „Im Moment“, sagt Stadtmanager Werner, spreche man über ein Vorhaben, das nur „langfristig“ verwirklicht werden könne.
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