Zum 50. eine zünftige Floßfahrt: Unternehmervereinigung feiert runden Geburtstag
Heuer vor 50 Jahren gründete sich die Unternehmervereinigung Wirtschaftsraum Wolfratshausen. Der runde Geburtstag wird mit einer zünftigen Floßfahrt gefeiert.
Wolfratshausen – Im Sommer 1974 war’s um das Image der Firmenchefs in ganz Deutschland grundsätzlich nicht gut bestellt. Das hinderte Johannes Schneider, Alfons Stotz, Wolfgang Engelhaaf sowie Winfried Haas nicht daran, die Unternehmervereinigung Wirtschaftsraum Wolfratshausen, kurz UWW, aus der Taufe zu heben. Zum 50. Mal trafen sich die Mitglieder am Montagabend zur Hauptversammlung – Vorsitzender Christian von Stülpnagel verriet bei dieser Gelegenheit, wie und wo der runde Geburtstag gefeiert wird.
Es habe ihn seinerzeit „gefuchst“, erklärte Schneider im Frühling 2009 im Gespräch mit unserer Zeitung, dass Unternehmer in den 1970er-Jahren „angefeindet“ worden seien. Daher habe er sich dafür stark gemacht, eine Interessengemeinschaft „ähnlich der Industriegemeinschaft Geretsried“ – die 1974 bereits seit 25 Jahren existierte – in der Loisachstadt zu gründen. Inzwischen sieht man Unternehmer in einem anderen Licht (dasselbe gibt übrigens für den Blick der Führungsriege auf die Beschäftigten) – und die UWW feiert heuer ihr 50-jähriges Bestehen. Unter dem Eindruck dieses Jubiläums trafen sich die Mitglieder am Montagabend im Saal des Sparkassengebäudes an der Sauerlacher Straße zur Hauptversammlung.
Mitglieder bestätigen Vorstandsriege einstimmig im Amt
Mit 16 Mitgliedern ging der Interessenverband am 19. Juli 1974 an den Start. Knapp ein halbes Jahrhundert später zählt Vorsitzender von Stülpnagel 123 weltweit tätige Unternehmen, mittelständische Betriebe, Handwerksfirmen und Dienstleister in den Reihen der UWW. Gut die Hälfte davon kam zur jüngsten Hauptversammlung und war sich bei der turnusgemäßen Neuwahl des Vorstands einig: Vorsitzender von Stülpnagel, sein Stellvertreter Jens Eckardt, Schriftführer Josef Wehbe und Kassierer Christian Spindler bleiben bis 2026 am Ruder. Von Stülpnagel (70) kokettierte nach seiner Wiederwahl – er ist seit 2012 Vorsitzender – mit dem Hinweis, dass „der Zahn der Zeit“ auch an ihm nage. In den nächsten zwei Jahren sollte sich „ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin finden“.
Die Kasse sei „in bester Ordnung“ hatte Prüfer Franz Stöger zuvor bekannt gegeben. Es stehe genügend Geld zur Verfügung, um das Geburtstagsjahr bestreiten zu können. Auch heuer sind Infoveranstaltungen mit hochkarätigen Referenten geplant, zudem eine Besichtigung des Landtags inklusive Besuch einer Plenarsitzung. Auf den 50. angestoßen wird im Rahmen einer zünftigen Floßfahrt mit UWW-Mitglied und Floßmeister Josef „Sepp“ Seitner, die am 19. Juni stattfinden wird.
Geothermie: UWW-Chef rechnet mit erfolgreichen Bohrungen
Rückblickend hob von Stülpnagel in seinem Jahresbericht die Besichtigung der Geothermieanlage der Firma Eavor auf Gut Breitenbach in Geretsried-Gelting hervor. Der UWW-Chef rechnet fest mit einem Erfolg der Bohrungen. Wie berichtet sollen im Erfolgsfall schon Ende dieses Jahres mehr als 5000 Haushalte mit Strom versorgt werden – und nach 2027 soll ein Fernwärmenetz stehen. Für „unschlagbar“ hält von Stülpnagel die Gewinnung von regenerativer Energie durch Geothermie.
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Hauptversammlung klingt mit bayerischem Büfett aus
Bevor die Gäste – darunter Bürgermeister Klaus Heilinglechner, Stadtmanager Dr. Stefan Werner, der Wirtschaftsförderer des Landkreises, Andreas Roß, Britta Wurm, Vorstandsmitglied der Baugenossenschaft Wolfratshausen, UWW-Gründungs- sowie Ehrenmitglied Johannes Schneider und Ex-UWW-Vorsitzender Dr. Walter Steinbach – den Abend bei einem bayerischen Büfett ausklingen ließen, gehörte die Bühne Dr. Ulrike Stefanowski und Thomas Knezevic. Der in Wolfratshausen beheimatete Büromöbelspezialist und die Medizinerin aus Hohenschäftlarn zeigten in einem unterhaltsamen kleinen Kammerspiel, wie wichtig Bürostühle und höhenverstellbare Schreibtische für die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind. „Sitzen ist das neue Rauchen“, gab Stefanowski den Unternehmern zu bedenken. Dass sich Ergonomie und Design durchaus vereinbaren lassen, betonte Knezevic: „Ein moderner Büroarbeitsplatz sieht nicht aus wie ein Reha-Zentrum.“ (cce)
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