Der Bauernprotest an der A95 wird am Mittwoch nur eingeschränkt stattfinden. Peter Fichtner vom Bauernverband ist unzufrieden.
Bad Tölz-Wolfratshausen – Die nächste Runde der Bauernproteste läuft. Am Dienstag kündigte der Bayerische Bauernverband (BBV) an, an diesem Mittwoch „bayernweit“ Autobahnauffahrten blockieren zu wollen. Und während etwa in den Landkreisen München und Fürstenfeldbruck der Verkehr morgen kräftig ins Stocken kommt, haben die Autofahrer in Bad Tölz-Wolfratshausen kaum Störungen zu befürchten. Zwar genehmigte das Landratsamt einen Protest – aber nicht in dem Umfang, wie Peter Fichtner, Kreisobmann des (BBV) in Bad Tölz-Wolfratshausen, es geplant hat.
„Das große ,Okay‘ vom Innenministerium hatten wir bereits“, erklärte Fichtner am Dienstag. „In ganz Bayern“ sollen Landwirte mit ihren Traktoren Autobahnauffahrten blockieren und so auf ihre Forderungen aufmerksam machen. Im Landkreis München etwa betreffe das „alle 16 Autobahnauffahrten“. Letztlich seien die Genehmigungen laut Fichtner aber alles „Einzelfallentscheidungen“. Jedes Landratsamt könne selbst ein Urteil über die Genehmigung einer Blockade fällen.
Aktuelle Nachrichten aus der Region Wolfratshausen/Geretsried lesen Sie hier
Am Dienstagnachmittag dann die Nachricht des Landratsamts Bad Tölz-Wolfratshausen: Zwar habe sie einem Protest zum Thema „Für die Beibehaltung des Agrardiesels“ zugestimmt. Dieser beschränke sich aber auf eine Versammlung am Autobahnzubringer B11a. Auf halber Höhe zur A95 dürfen die Landwirte auf dem separaten Parkstreifen demonstrieren. „Der Verkehr darf nicht blockiert werden“.
Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s auch in unserem regelmäßigen Wolfratshausen-Geretsried-Newsletter.
Diese Entscheidung rechtfertigt die Kreisbehörde unter Landrat Josef Niedermaier (Freie Wähler) mit einer „Gefährdungsbeurteilung durch die Polizei“. Zum Redaktionsschluss waren 15 Fahrzeuge angemeldet, deren Fahrer von 9 bis 14 Uhr auf dem Parkstreifen mit ihren Forderungen Stellung nehmen dürfen. Die zulässige Geschwindigkeit werde nach Angaben der Behörde reduziert.
BBV-Mann Fichtner ist unzufrieden. Einerseits kritisiert er die späte Genehmigung vonseiten des Amtes. „Wir Bauern stehen nicht in einer Kaserne bereit und kommen auf Kommando herausgeschossen.“ Andererseits habe die Kreisbehörde – trotz der Zustimmung des Innenministeriums – keine Blockade genehmigt. „Seinen Ermessensspielraum hat das Landratsamt auf jeden Fall genutzt.“ jg