„Der Frauenanteil geht sogar zurück“: Stadträtinnen wollen mehr Frauen in der Politik
Die Wolfratshauser Stadträtinnen laden Frauen zu einem Gedankenaustausch ein. Das Ziel: Die Rolle der Frauen in der Politik stärken.
Wolfratshausen – Acht Frauen sitzen im 24-köpfigen Wolfratshauser Stadtrat – und die laden ihre Geschlechtsgenossinnen zu einem „offenen Gespräch und Austausch“ ein. Das Treffen unter dem Motto „Aus nächster Nähe – Wolfratshauser Stadträtinnen laden ein“ soll der Auftakt einer künftig regelmäßig stattfindenden Veranstaltungsreihe sein.
Chancen und Hindernisse: Stadträtinnen wollen mehr Frauen in der Politik
Es ist ein überfraktioneller Zusammenschluss der Mandatsträgerinnen Gerlinde Berchtold, Claudia Drexl-Weile, Annette Heinloth, Dr. Ulrike Krischke, Jenny Layton, Ingrid Schnaller, Assunta Tammelleo und Renate Tilke. Sie wollen mit Frauen aus Wolfratshausen und den Nachbarkommunen, die an kommunalpolitischen Themen interessiert sind, debattieren. Treffpunkt ist am Sonntag, 14. April, um 10 Uhr das Wirtshaus Flößerei.
„Obwohl Frauen seit mehr als 100 Jahren das Recht haben, zu wählen und gewählt zu werden, ist noch keine Parität in der Politik erreicht“, stellt Stadträtin Dr. Ulrike Krischke in einer Pressemitteilung fest. „Der Frauenanteil in den Parlamenten geht sogar zurück.“ Im Deutschen Bundestag sank die Frauenquote von rund 37 Prozent in der 18. Legislaturperiode auf aktuell knapp 31 Prozent. „In Wolfratshausen sind nur acht der 24 Sitze im Stadtrat von Frauen besetzt“, bedauert Krischke.
Frauen wollen sich engagieren: Mehr Weiblichkeit in der Politik gesucht
Und: Nur rund zehn Prozent der Rathäuser und Landratsämter im Freistaat werden nach ihren Worten von Frauen geführt. Krischke: „Die Wolfratshauser Stadträtinnen wollen sich daher stärker bei der Gewinnung von Frauen für die aktive Politik engagieren.“ Darüber hinaus wollen sie die Frauen unterstützen, die sich bereits in den unterschiedlichen öffentlichkeitswirksamen Ämtern engagieren. „Rollenstereotype und Traditionen müssen verändert werden, um die Unterrepräsentanz von Frauen in öffentlichen Ämtern zu verändern“, betont Krischke im Namen der Stadträtinnen. Die Gesprächsrunde am 14. April soll der Auftakt sein – in regelmäßigem Turnus ist geplant, das Thema „Frauen in öffentlichen Ämtern“ zu diskutieren und zu fördern. cce