Kim Jong-un eröffnet „atemberaubendes“ Prestigeprojekt – Putin schickt Urlauber ins Bade-Paradies
Nordkorea öffnet sein neues Prestigeprojekt: Das Seebad Wonsan Kalma soll Touristen anlocken – ab Juli auch aus Russland.
München – Kim Jong-un in Badeort-Kulisse ist eher ein ungewohntes Bild. Gemeinsam mit seiner Familie zeigte sich Nordkoreas Machthaber jüngst am Strand und neben bunten Wasserrutschen. Anlass war die Eröffnung eines neuen Projekts an der Ostküste: Das Seebad Wonsan Kalma wurde nun offiziell für einheimische Besucher freigegeben. Doch der Blick richtet sich bereits ins Ausland – ab dem 7. Juli sollen erstmals russische Touristen empfangen werden.
Nordkoreas Badeparadies öffnet seine Tore: Russland soll Urlauber schicken
Laut der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA reisten Nordkoreaner aus dem ganzen Land an, um das neue Urlaubsparadies zu erleben. Bilder zeigen Menschen in farbenfrohen Badeanzügen am weißen Sandstrand. Die Besucher seien laut KCNA „erfüllt mit der Freude, ein neues Niveau von Zivilisation zu erleben“. Die neue Touristenstadt, bestehend aus über 400 kunstvoll gestalteten Gebäuden, sei für viele schlicht „atemberaubend“.
Das Projekt ist nicht nur ein neues Reiseziel, sondern auch politisches Signal. Kim Jong Un gilt als treibende Kraft hinter dem Bau des Seebads. Bereits in den ersten Jahren seiner Amtszeit setzte er auf eine vorsichtige Öffnung in Richtung Tourismus – eine der wenigen legalen Devisenquellen des isolierten Landes. Bis zu 20.000 Gäste soll der Komplex gleichzeitig beherbergen können.

Russland und Nordkorea nähern sich immer mehr an
Bereits am 7. Juli soll laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap eine erste russische Reisegruppe anreisen. Der Zeitpunkt wirft Fragen auf: Angesichts der zunehmenden Annäherung zwischen Moskau und Pjöngjang könnte der Tourismus nicht nur wirtschaftlichen, sondern auch geopolitischen Zielen dienen. Medien spekulieren, dass Russland den Bau des Resorts unterstützt haben könnte – im Gegenzug für militärische Hilfe Nordkoreas im Ukraine-Krieg.
Wladimir Putin und Kim Jong-un hatten nämlich laut The Guardian kürzlich zum ersten Mal bestätigt, dass Nordkorea Truppen geschickt hat, um im Krieg mit der Ukraine für Russland zu kämpfen. „Das russische Volk wird das Heldentum der koreanischen Spezialeinheiten nie vergessen. Wir werden immer die koreanischen Helden ehren, die ihr Leben für Russland und für unsere gemeinsame Freiheit gegeben haben, zusammen mit ihren Waffenbrüdern aus der Russischen Föderation“, sagte Putin in einer vom Kreml veröffentlichten Erklärung.
Russische Touristen als strategische Gäste
Zur feierlichen Eröffnung in Wonsan war bereits ein russischer Botschafter anwesend. „Die immer enger werdenden Beziehungen zwischen Russland und Nordkorea zeigen sich auch im Tourismus. Nordkorea hofft, sich mit den Gästen aus Russland eine weitere Devisenquelle zu erschließen“, erklärte Korea-Experte Frederic Spohr gegenüber Bild. Dass ein hochrangiger russischer Vertreter zu den Feierlichkeiten eingeladen wurde, wertet er als deutliches Zeichen: Das Regime setzt bewusst auf Reisende aus Moskau – nicht nur zur wirtschaftlichen Belebung, sondern auch als sichtbaren Ausdruck politischer Nähe. Mit Material von AFP.