„Unzerbrechliche Beziehungen“: Putin und Kim planen neue Nachschubroute für Nordkorea-Waffen nach Russland
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Der Bau der 850-Meter-langen Brücke hat begonnen. Das Denkmal für die „unzerbrechliche Beziehung“ soll auch für schnelleren Nachschub im Ukraine-Krieg sorgen.
Moskau/Pjöngjang – Im Zuge ihrer Annäherung haben Russland und Nordkorea mit dem Bau einer Straßenbrücke zwischen beiden Ländern begonnen. Die neue Straße führt über den Grenzfluss Tumen, berichtete der russische Ministerpräsident Michail Mischustin am Mittwoch (30. April) bei einer Videokonferenz mit seinem nordkoreanischen Amtskollegen Pak Thae Song. Die geplante Straßenverbindung bezeichnete er als „echten Meilenstein für die russisch-koreanischen Beziehungen“.
Denkmal für koreanisch-russische Beziehungen: Neue Brücken soll für Waren- und Waffentransporte dienen
Die Brücke werde ein „ewiges historisches Denkmal sein, das die unzerbrechlichen koreanisch-russischen Beziehungen“ symbolisiere, sagte Pak. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, wird die Brücke in der Nähe der bestehenden „Friendship Bridge“ gebaut, einer Eisenbahnbrücke, die 1959 nach dem Koreakrieg in Betrieb genommen wurde. Sie soll 850 Meter lang sein und an das russische Autobahnnetz angeschlossen werden. Der Bau wurde während des Besuchs des russischen Diktators Wladimir Putin in Nordkorea im vergangenen Jahr vereinbart.
Bislang gibt es über den Tumen lediglich eine rostige Bahnbrücke aus Sowjet-Zeiten. Die Straßenverbindung solle „das gemeinsame Streben nach stärkeren positiven Beziehungen“ versinnbildlichen, erklärte Ministerpräsident Mischustin. Zum Beispiel soll der Tourismus zwischen beiden Staaten angekurbelt werden. Zudem könnten Unternehmer darüber mehr Waren transportieren, darunter natürlich auch Waffen für den Ukraine-Krieg.
Erstmals seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs: Nordkorea bestätigt Truppenentsendung nach Russland
Seit Beginn der russischen Militäroffensive gegen die Ukraine hat sich Pjöngjang zu einem der wichtigsten Verbündeten Moskaus entwickelt. Die Ukraine meldete bereits mehrfach, Überreste nordkoreanischer Waffen im Kampfgebiet gefunden zu haben. Auch mit Soldaten soll Machthaber Kim Jong Un Putin ausgeholfen haben. Bis vor wenigen Tagen hatte Pjöngjang die Truppenentsendung zur Unterstützung Russlands im Ukraine-Krieg aber geheim gehalten. Nun sprach Nordkoreas Militärführung am Montag (28. April) von der erfolgreichen „Befreiung der Region Kursk“.
Auch Russlands Militärführung hatte am Samstag (26. April) erstmals den Einsatz der nordkoreanischen Soldaten im Ukraine-Krieg bestätigt. Zuvor hatten beide Staaten die Truppenentsendung weder bestätigt noch dementiert. Laut Angaben des südkoreanischen Geheimdienstes hat Nordkorea im vergangenen Herbst rund 11.000 Soldaten zur Unterstützung Russlands entsandt.

Diese sollen vor allem in der Region rund um die von der Ukraine besetzten Gebiete im russischen Kursk eingesetzt worden sein. Zu Beginn des Jahres soll Nordkorea laut der südkoreanischen Militärführung weitere 3.000 Soldaten entsandt haben. Laut Seoul soll Nordkoreas Armee im Ukraine-Krieg rund 4.000 Soldaten verloren haben, was sowohl Verletzte als auch Tote umfasst. Zusätzlich zur Entsendung von Soldaten liefert Nordkorea nach Angaben des südkoreanischen Generalstabs auch weiterhin Munition und Waffen im großen Stil nach Russland, darunter Kurzstreckenraketen, Panzerhaubitzen und Raketenwerfer.
Suche nach Verbündeten im Ukraine-Krieg: Selenskyj will Rohstoff-Deal mit Trump endlich abschließen
Der größte Verbündete vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Ukraine-Krieg sind dagegen die USA, die unter US-Präsident Donald Trump seit Monaten versuchen, einen Waffenstillstand zu vereinbaren. Aber selbst auf eine Feuerpause können sich beide Parteien nicht einigen. Immerhin soll jetzt nach langen Verhandlungen das Rohstoffabkommen zwischen der Ukraine und den USA am Mittwoch unterzeichnet werden. Die ukrainische Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko sei auf dem Weg nach Washington, wo sie am Abend das Abkommen unterzeichnen solle, teilte ein hochrangiger Vertreter des Präsidialamts in Kiew mit.
Fragen zu möglichen US-Sicherheitsgarantien für die Ukraine als Teil des Abkommens beantwortete der Vertreter des Präsidialamts in Kiew nicht. Aus Washington hatte es immer wieder geheißen, die Anwesenheit von US-Unternehmen in der Ukraine würde künftige Aggressionen Moskaus verhindern. Kiew forderte jedoch US-Militärgarantien für die Ukraine, um Russland abzuschrecken. Die endgültige Fassung des Abkommens müsse von der ukrainischen Regierung „noch abgesegnet“ werden, erklärte der ukrainische Vertreter. Es scheint, als würden sich Moskau und Kiew eher auf ihre Bündnispartner fokussieren, als auf das Ende des Ukraine-Kriegs zu setzen. (bg/dpa)