Biden sinkt auf Allzeittief – Trump führt in Umfragen deutlich

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US-Präsident Biden kämpft vor der US-Wahl im November mit sinkenden Werten. Trump baut Vorsprung in den Umfragen aus. Wie reagieren die Demokraten?

Washington, D.C. – Für Joe Biden kommt es gerade knüppeldick. Eine Umfrage nach der anderen lässt den US-Präsidenten alt aussehen, seine Werte sind am Boden, Biden ist so unpopulär wie nie zuvor. Knapp acht Monate vor der US-Wahl im November steht der 81-Jährige mit dem Rücken zur Wand.

Den ersten Nackenschlag gab es am Samstag (2. März). In der Umfrage des Siena College im Auftrag der New York Times lag der frühere Präsident Donald Trump in einem hypothetischen Duell gegen Joe Biden nicht weniger als fünf Punkte vor dem Amtsinhaber. Das Ergebnis bestätigte damit den Trend, der sich auch in den übrigen Umfragen zur US-Wahl abzeichnet.

Umfrage Joe Biden Donald Trump
NY Times 43 48
CBS News 48 52

Donald Trump liegt in neuer Umfrage zur US-Wahl erneut deutlich vor Joe Biden

Nur einen Tag später musste Biden einen weiteren Tiefschlag einstecken. Eine Umfrage des TV-Senders CBS News brachte ein ähnliches Ergebnis. Diesmal lag Trump mit vier Punkten vor Biden. Besonders bitter dabei für den Amtsinhaber: Auch wenn keiner von beiden gute Noten bei der Bewertung ihrer Präsidentschaften bekam, schnitt der Republikaner in dieser Frage deutlich besser ab als Biden. 46 Prozent bewerteten Trumps Amtszeit in der CBS-Umfrage als ausgezeichnet oder gut, verglichen mit nur 33 Prozent, die glauben, dass Bidens Präsidentschaft ausgezeichnet oder gut ist.

Die Umfragen vor der US-Wahl im November sprechen derzeit gegen Joe Biden. Donald Trump hat zuletzt seinen Vorsprung weiter ausgebaut. © afp

Hier scheint sich ein Eindruck zu verfestigen, der schon in der Umfrage der New York Times zutage trat: Viele Menschen in den USA sind mit Bidens Wirtschaftspolitik unzufrieden. Das ist umso bemerkenswerter, als die US-Wirtschaft mit einem robusten Wachstum und niedriger Arbeitslosigkeit insgesamt sehr gut dasteht. Die hohe Inflation der vergangenen Jahre hat Biden aber massiv geschadet, auch wenn der Anstieg der Verbraucherpreise wieder deutlich zurückgegangen ist.

Kognitive Gesundheit von Trump und Biden ist Thema in Umfrage vor der US-Wahl

Auch Bidens Alter beschäftigt die Menschen in den USA. Schon jetzt ist er der älteste Präsident der US-Geschichte und sorgt immer wieder mit Versprechern und Verwechslungen für Aufsehen. Allerdings ist das bei Trump nicht viel anders. Aktuelles Beispiel: Der 77-Jährige verwechselte bei einem Wahlkampfauftritt am Samstag Biden mit dem früheren US-Präsidenten Barack Obama. Trump und Biden stehen sich bei Patzern dieser Art im Grunde in nichts nach. 

Der CBS-Umfrage zufolge glauben daher auch nur sechs Prozent, dass sowohl Trump als auch Biden über die nötige geistige und kognitive Gesundheit verfügen, die für eine Präsidentschaft nötig sind. Trump hat in dieser Kategorie mit 49 zu 32 Prozent allerdings die Nase vorn. 25 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass weder Trump noch Biden dazu in der Lage wären, das Amt angemessen auszufüllen.

Demokraten halten den Ball nach Biden-Trump-Umfrage vor US-Wahl flach

Wie aber reagieren die Demokraten auf die verheerenden Umfrageergebnisse? Im Augenblick versuchen sie, den Ball flach zu halten. An der allgemeinen Panik habe sich nichts geändert, sagte der Abgeordnete Adam Smith der Tageszeitung Politico. Die Demokraten seien aus verschiedenen Gründen besorgt über Bidens Stärke als Kandidat: Sein Alter, die fehlende Botschaft, die Angriffe der Linken wegen des Kriegs in Israel und Gaza. Er bleibe aber optimistisch.

Politik-Berater Jim Messina, der 2012 den Wahlkampf von Barack Obama organisierte, hält von den Umfragen nicht viel: Der beste Indikator für Wahlen sei das Abstimmungsverhalten der Wahlberechtigten, schrieb Messina auf der Onlineplattform X. „Und sie stimmen für die Demokraten und Biden.“ Das sieht auch der Kommunikationsdirektor der Biden-Kampagne so: „Ob bei Sonderwahlen oder bei den Vorwahlen, das tatsächliche Wahlverhalten verrät uns viel mehr als jede Umfrage und es erzählt eine sehr klare Geschichte“, sagte Michael Tyler gegenüber Politico: „Joe Biden und die Demokraten schneiden weiterhin besser ab, während Donald Trump und die von ihm geführte Partei schwach, knapp bei Kasse und tief gespalten sind.“ (cs)

Hinweis: Das Meinungsforschungsinstitut YouGov befragte im Auftrag von CBS News zwischen dem 28. Februar und dem 1. März insgesamt 2159 Personen in einer landesweit repräsentativen Stichprobe. Die Fehlerquote beträgt ±2,8 Punkte.

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