Saubere Regelung für Golfhütte in Tegernsee beantragt

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Nicht nur von Golfern, sondern auch öffentlich genutzt: die Hütte am Birdie Golfplatz in Tegernsee-Süd. Die Gastronomie ist dafür bislang nicht genehmigt. © Thomas Plettenberg

Die Gastrohütte am Golfplatz Birdie in Tegernsee hat sich in der Vergangenheit gewandelt – und wird auch von der Öffentlichkeit genutzt. Ob das so bleiben darf, soll der Stadtrat entscheiden.

Tegernsee - Einige bauliche Veränderungen wurden in der Vergangenheit und offenbar schon vor gut 25 Jahren an der Gastrohütte des Golfplatzes Birdie in Tegernsee-Süd vorgenommen, zudem wurde die Hütte nicht nur für Golfer, sondern auch öffentlich genutzt. Dass dies alles ohne Genehmigung geschah, möchte der Inhaber jetzt in Ordnung bringen. Zur jüngsten Sitzung reichte er einen Bauantrag für die Erweiterung der bestehenden Golfhütte ein.

Bis Anfang Juni und damit fünf Jahre lang hatte der ehemalige Sternekoch Dieter Maiwert die Golfhütte betrieben, der kurze Golfplatz läuft noch bis Ende des Jahres unter seiner Regie. Inzwischen hat Maiwert an der Seestraße ein Lokal eröffnet. Er hatte die Anlage von seinem Vorgänger Karl-Heinz Krutz übernommen, jenem Unternehmer, der inzwischen den Golfplatz Piesenkam betreibt und aktuell wegen seiner Hotelpläne in Krottenthal in der Kritik steht.

Golfhütte darf eigentlich nur für Golfer zur Verfügung stehen

Ausführlich führte Bauamtsleiterin Bettina Koch in das komplexe Thema ein. So liege die Hütte grundsätzlich im Bereich des Bebauungsplans Schwaighofer Feld aus dem Jahr 1989. Darin sei festgelegt, so Koch, dass nur eine bauliche Anlage zugelassen ist, die unmittelbar dem Betrieb des Golfplatzes dient. Sprich: Die Golfhütte dürfe nur für Golfer zur Verfügung stehen. Auch müsse der Betrieb täglich um 20 Uhr beendet sein. Schon seit 2022 habe der letzte Pächter intensiven Schriftverkehr mit dem Landratsamt geführt, um einige Dinge nachträglich genehmigen zu lassen. Denn abweichend zu den genehmigten Plänen war die Terrasse erweitert und die Gastrofläche in der Hütte durch einen Anbau auf der Ostseite mit einem abgeschleppten Dach vergrößert worden. Die Hütte wurde entgegen der Erlaubnis zudem öffentlich genutzt.

Landratsamt hatte Inhaber bereits eine Abfuhr erteilt

2023 habe das Landratsamt eine erste Abfuhr erteilt, 2024 habe die Behörde dann erneut mitgeteilt, dass für die An- und Umbauten, die neue Raumaufteilung und die öffentliche Nutzung ein Bauantrag eingereicht werden müsse. Dies erfolgte nun zur jüngsten Sitzung durch den Inhaber. 

In dem beantragten Plan gingen alle Veränderungen hervor, auch wurden drei zusätzlich nötige Stellplätze nachgewiesen. „Die Erweiterungen sind möglich, wenn sie angemessen sind“, zitierte Koch aus dem Bebauungsplan.

Soll es eine öffentliche Gastronomie im Außenbereich geben?

Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) fasste zusammen: „Es gibt hier eine Gastronomie, die nicht genehmigt ist. Wir müssen uns überlegen, ob wir eine allgemeine Gastronomie wollen, die hier im Außenbereich entsteht.“ Zudem müsse man bedenken, dass es sich um eine Gastronomie im reinen Wohngebiet handeln würde. Er sah nur die Möglichkeit, den Bebauungsplan zu ändern. Und darüber müsse der komplette Stadtrat entscheiden, der Bauausschuss könne nur eine Empfehlung abgeben.

Auch Vize-Bürgermeister Michael Bourjau (FWG) war dafür, dass der komplette Stadtrat darüber diskutieren müsse. Persönlich sei er nicht dafür, die Hütte für den allgemeinen Betrieb zu öffnen, noch dazu im Außenbereich. Für den reinen Golfbetrieb sei das in Ordnung, ebenso die Verlängerung der Öffnungszeit bis 22 Uhr.

Ausschuss delegiert Entscheidung an den Gesamt-Stadtrat

„Wir alle wollen doch, dass der Golfbetrieb erhalten bleibt“, war hingegen Peter Hollerauer (FWG) überzeugt, bezweifelte aber, dass dies nur mit Golfspielern wirtschaftlich zu schaffen sei. Er war dafür, gegen den Trend des Gastro-Sterbens anzugehen und eine öffentliche Gaststätte mit Öffnung bis 22 Uhr zu erlauben. Hagn schlug vor, den Betrieb der Gastronomie grundsätzlich an den Golfbetrieb zu binden. Kurzum: „Verschwindet der Golfplatz, verschwindet auch die Gastro.“

Wie es tatsächlich weitergeht, muss nun der komplette Stadtrat in einer seiner nächsten Sitzungen entscheiden. Mit diesem Vorgehen waren alle Mitglieder des Bauausschusses einverstanden.g

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