Dieter Maiwert legt wieder los – im „Egern 51“

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Dieter Maiwert (66), hier eine Archivaufnahme aus seinem früheren Lokal an der Südlichen Hauptstraße in Rottach-Egern. © Thomas Plettenberg

Er ist wieder in Rottach-Egern angekommen. Da, wo er zuletzt dreimal in Folge mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet worden war. Jetzt übernimmt Dieter Maiwert (66) das Restaurant „Egern 51“ in der Seestraße, wo es zuletzt geheißen hatte, Sterne-Koch Christian Jürgens würde hier neu durchstarten.

Rottach-Egern – Auf diese Nachricht hat die Gourmet-Szene am Tegernsee längst gewartet. Und am allermeisten Dieter Maiwert selbst. Denn nach einem knapp vierjährigen Intermezzo in der kleinen „Maiwerts Hütte“ am Sechs-Loch-Golfplatz in Tegernsee-Süd, ist der 66-jährige Nordrhein-Westfale wieder da angekommen, wo er hingehört: In einem prominent gelegenen Restaurant mit adäquater Größe und optimalen Bedingungen, um seine Leidenschaft für feines Essen voll ausleben und auf die Teller der Gäste zaubern zu können. „Das ’Egern 51’ wurde mir angeboten“, freut sich Maiwert, frisch verheiratet mit einer Ärztin vom Tegernsee, im exklusiven Gespräch mit der Tegernseer Zeitung.

Restaurant „Egern 51“
Wird umgebaut und eröffnet neu mit Dieter Maiwert: das „Egern 51“ an der Seestraße in Rottach-Egern. © STEFAN SCHWEIHOFER

Und schon sprudelt es aus ihm heraus, auf was sich seine Fangemeinde und Liebhaber feiner, ehrlicher, aber nicht überteuerter Küche ab Mitte Mai oder Anfang Juni freuen dürfen. „Es wird Essen à la carte geben, saisonale Gerichte, Pasta, Vegetarisches und Salate, denn man muss ja mit der Zeit gehen“, sagt Maiwert und fährt fort: „Und vor allem Steak-Spezialitäten, davon das Beste, was man kriegen kann.“ Für jeden Gast werde etwas dabei sein, „und nicht alles wird sich im oberen Sektor bewegen“.

Dieter Maiwert übernimmt das „Egern 51“ - und sucht Nachpächter für Golfplatz-Hütte

Schielt da einer schon wieder nach den Sternen, die am Tegernsee ohnehin fleißig funkeln (Gourmetrestaurant Dichter und Haubentaucher)? „Einen Stern peile ich nicht an, aber wenn es aufgehen sollte, dann freue ich mich natürlich“, sagt Maiwert, dessen Sterneleuchten 1997 im Patrizierhof in Wolfratshausen begann. Nach dem Hotel Sonnenbichl in Bad Wiessee und der Fährhütte in Rottach-Egern folgte ein Restaurant an der Ulrich-Stöckl-Straße. Im Elbacher Gütel in Eurasburg bekam er erneut einen Stern, ehe er an der Südlichen Hauptstraße das Restaurant Maiwert eröffnete und dreimal in Folge mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde. Maiwert machte allerdings den Deckel drauf am Tegernsee und schwang kurzzeitig den Kochlöffel in der Villa Herzog in Dresden sowie anschließend im nahe gelegenen Golfclub Herzogswalde. Nach seinem Intermezzo außerhalb der Region, dem auch bitterer Nachgeschmack anhaftete, schlug Maiwert 2019 wieder am Tegernsee auf, übernahm die Golfplatz-Hütte und 2023 auch als Pächter den Golfplatz. „Die Hütte war ein Kompromiss, aber ein Neuanfang“, sagt Maiwert über diese Episode. Zwei Jahre will er noch Pächter des Platzes bleiben, für die Hütte sucht er allerdings schon einen Nachpächter, „einen, der das in meinem Sinne macht“.

Und nun das Egern 51. Kollege Christian Jürgens, einst Dreifach-Sternekoch und Aushängeschild des in Sichtweite gelegenen Luxus-Restaurants im Rottacher Hotel Überfahrt, wollte hier nach seinem Abgesang in der Überfahrt neu loslegen. Doch die Pläne zerschlugen sich. Wohin es den am Tegernsee verwurzelten, und seit 2013 ohne Unterbrechung ausgezeichneten Spitzenkoch verschlägt, ist derzeit offen.

Früherer Sternekoch Dieter Maiwert: „Egern 51“ wird für sein Konzept umgebaut

Das Egern 51 wird zunächst umgebaut und komplett auf den neuesten Stand gebracht. Im hinteren Bereich soll ein Wintergarten entstehen, „als gemütliche Lounge, wo man einen Drink nehmen, auf einen Tisch warten oder einfach nur Zeitung lesen kann“, berichtet Dieter Maiwert. Sowohl auf der Terrasse als auch drinnen sollen jeweils 45 bis 50 Plätze zur Verfügung stehen. „Nicht mehr, sonst geht mein Konzept analog meiner Fähigkeiten und der meiner Mitarbeiter nicht auf“, sagt Maiwert. Drei Köche, vier Servicekräfte und ein Spüler, „alle bereits hochmotiviert“, werden sein Team bilden, Engagiert sei auch ein Bar-Keeper „mit vielen tollen Ideen“. Sein Konzept, verrät Maiwert noch, sehe warme Küche von 12 bis 14 Uhr vor, dann Kaffee und selbstgemachte Kuchen sowie kleine Antipasti bis 17 Uhr. Nach einer Ruhepause geht’s ab 18 bis 20.30 Uhr ins Abendgeschäft. Vollgas, wie man Maiwert eben kennt.

gr

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