Steigende Mitgliederzahlen und die Vorfreude auf die 125-Jahr-Feier: Der Sportverein SF Gmund-Dürnbach hätte eigentlich schon jetzt Grund zum Jubeln. Wenn da nicht das Malheur wäre um die Gaststätten-Konzession für das Sportheim. Doch jetzt ist ein gutes Ende in Sicht.
Gmund – Es könnte so schön sein für alle Sportler: Nach abgeschlossenem Training, einem Punktspiel oder einem Turnier sitzen alle Beteiligten gemeinsam auf der Terrasse und lassen sich bewirten. Mit einer stärkenden Mahlzeit und einem kühlenden Getränk, serviert im Glas. Seit sich der Vorstand der SF Gmund-Dürnbach im November 2022 von den früheren Betreibern des Sportheims neben der Realschule getrennt hat, können Sportler davon nur träumen. „Außer einer Wurstsemmel und einem Getränk aus der Flasche geht nichts“, muss Vereins-Vorsitzender Marco Senger seither mitteilen. Auch jüngst bei der Hauptversammlung, bei der Aufschwung zu spüren war und von Mitgliederzuwachs um 58 auf 1264 berichtet wurde, war das Dilemma um das 1994 eingeweihte Sportheim Thema.
Alles begann, als der Verein im Sommer 2023 nach langer Suche einen Pachtvertrag mit einem neuen Sportheim-Betreiber unterzeichnen konnte. Dieser sollte nicht nur die geräumige Wohnung im Obergeschoss beziehen, sondern vor allem die Gaststätte bewirten. Bei der Beantragung der Konzession im Landratsamt Miesbach fand eine akribische Mitarbeiterin jedoch heraus, dass es zwar eine Gastronomie im Sportheim gibt und den verschiedenen Wirtsleuten jeweils eine Konzession erteilt wurde. Allerdings kam auch heraus, dass im Bauantrag nur ein Kiosk eingetragen ist, aber keine Gastronomie. „Daraufhin haben wir sofort einen Bauantrag zur Nutzungsänderung von Kiosk zur Gaststätte eingereicht, um hier schnell zu einer Lösung zu kommen“, berichtet Bürgermeister Alfons Besel. „Leider hat sich dann das Staatliche Bauamt auf den Standpunkt gestellt, dass der Bauantrag nicht genehmigungsfähig ist, weil im Bebauungsplan keine Gaststättennutzung vorgesehen ist.“ Zu einer Befreiung von den Festsetzungen sei das Landratsamt nicht bereit gewesen, so Besel. Die Gemeinde , Inhaberin des Sportheims, leitete daraufhin nach einem Beschluss im Gemeinderat, die Änderung des Bebauungsplans ein.
Über die Wintermonate wurde die geforderte schalltechnische Untersuchung eingeholt, der aktuelle Entwurf für den geänderten Bebauungsplan liegt noch bis 26. April im Bauamt der Gemeinde öffentlich aus. Er hat die Aufnahme einer Nutzung als Schank- und Speisewirtschaft mit Freischankfläche, deren erweiterte Baugrenzen und deren Erhöhung der Grundfläche zum Anlass.
Konzession für Sportheim: Bürgermeister Besel hofft auf Bewilligung
„Voraussichtlich in der Sitzung am 14. Mai will sich der Bauausschuss erneut mit dem Thema befassen“, weiß Marco Senger. Dann erst könnte der Bebauungsplan an das Landratsamt weitergereicht werden. „Ich erwarte mir dann, dass umgehend eine Baugenehmigung erteilt und auch die Konzession bewilligt wird“, sagt Rathauschef Besel. Der Vereinsvorstand hofft sehnlichst darauf, auch wenn er bedauert, dass dann die aktuelle Fußballsaison schon gelaufen ist.
Sportheim der SF Gmund-Dürnbach: Neuer Mieter für Wohnung gesucht
Aufgrund des Konzessions-Malheurs hat der aktuelle Wirt inzwischen die von ihm ursprünglich auch angemietete Wohnung im Sportheim wieder gekündigt. Zum 1. Juni, wird ein neuer Mieter gesucht. Dass Mieter und Wirt dann nicht ein und dieselbe Person sind, bezeichnet Vereinschef Marco Senger als „eventuell nicht so optimal“.
Dennoch blickt der Verein freudig nach vorne. Allein mit 14 Fußballmannschaften aufgrund der Spielvereinigung und der vom Bürgermeister gelobten „herausragenden Jugendarbeit nicht nur im Bereich Fußball“ rührt sich viel auf der Anlage. Dazu kommen drei Sommer-Camps, ein Sommerfest und die Feier zum 125-jährigen Bestehen des Sportvereins.
gr