Stadtrat ebnet Weg für fünf Windräder - Bürger sollen sich beteiligen können
Fünf Windräder wollen die Stadtwerke bei Aich und Puch bauen. Der Stadtrat hat nun die Voraussetzungen für eine Bauleitplanung geschaffen. Auch die Bürger sollen sich beteiligen – mit Anregungen, aber auch finanziell.
Fürstenfeldbruck – Bis zu fünf Windräder wollen die Stadtwerke bauen. Ein Windrad könnte oberhalb der B 2 bei Puch entstehen, zwei weitere westlich von Puch. Zwei Anlagen sind außerdem südlich von Aich geplant. Zudem hat sich die Bürgerenergiegenossenschaft Sonnensegler ein Grundstück bei Aich gesichert. Die Räder sollen nicht in Konkurrenz stehen, sondern alle realisiert werden. Die Flächen sollen optimal und ressourcenschonend genutzt werden.
Bürger ins Boot holen
Seit Stadtwerke-Geschäftsführer Jan Hoppenstedt das Vorhaben Ende Januar im Stadtrat vorgestellt hat, ist einiges passiert. Es gab Infoveranstaltungen für die Bürger und eine Diskussion in der Fraktionsvorsitzendenrunde. Landsberieds Bürgermeisterin Andrea Schweitzer hat sich in einem offenen Brief an den Energieversorger und OB Christian Götz gewandt. Ihre Sorge: Die Bürger von Landsberied würden zu wenig informiert und eingebunden. „Ich bin mit ihr im Austausch“, berichtete Götz im Stadtrat am Dienstag. Ebenso seien Gespräche mit den Stadtwerken anberaumt.
Auch besorgte Bürger aus Aich würden ihn anrufen. „Es ist insgesamt kein einfaches Thema“, sagte Götz. „Je transparenter und offener wir sind, desto besser ist es.“
„Ein wesentlicher Bestandteil ist nicht nur die finanzielle Beteiligung von Bürgern an den Erlösen der Anlagen, sondern auch eine informelle Beteiligung, was die Akzeptanz der Standorte angeht.“ Das werde man den Projektanten mit auf den Weg geben. Im Bebauungsplanverfahren müsse eine vernünftige Beteiligung verankert sein, wo den Bürgern Gehör geschenkt wird und Lösungswege aufgezeigt werden.
Aus diesem Grund ist die Bürgerbeteiligung im Beschluss festgehalten, über den im Stadtrat abgestimmt werden sollte – genauso auch die Beteiligung von Mitbewerbern, soweit es sinnvoll und zielführend ist. Bürgern angrenzender Kommunen soll ebenfalls eine finanzielle Beteiligung angeboten werden – über eine Betreibergesellschaft, eine Bürgerenergiegenossenschaft oder eine Schwarmfinanzierung.
Sorge um Doppelrolle
Die Beschlüsse fielen einstimmig. Die Freien Wähler hatten Schwierigkeiten mit dem Punkt, dass die Stadtwerke die Räder betreiben sollen und falls vom Stadtrat gewünscht, die Beteiligung von Stadt und Bürgern über eine Betreibergesellschaft ermöglicht werden soll. Fraktionsvorsitzender Markus Droth wies auf die Doppelrolle der Stadt hin. Sie habe einerseits die Planungshoheit und müsse aber als Alleingesellschafter der Stadtwerke auch dafür sein, dass diese Projektführer werden. Die beiden Positionen dürften nicht vermischt werden.
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Ansonsten sei es gut, dass man einen Schritt vorankomme, so Droth. Auch wenn man mehr Gas hätte geben können. Man müsse im Konsens und solidarisch arbeiten, sagte Klimaschutzreferentin Alexa Zierl (ÖDP). Sie sei guten Mutes, dass die Sonnensegler eingebunden würden.
Der Zeitplan
Nach dem Beschluss können nun die Planverfahren mit Gutachten starten. Eine potenzielle Betreibergesellschaft könnte im Jahr 2026 gegründet werden. Da sollten auch die Anlagen gebaut und in Betrieb genommen werden. Läuft alles glatt, versorgen die Windräder die Stadt von 2027 bis voraussichtlich 2052 mit Energie.
Das war der erste Bericht zu dem Thema aus dem Stadtrat.
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