Tagescafé im alten Kloster: Nach langem Tauziehen kann der Umbau weiter gehen

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Das frühere Kloster Spielberg. (Archivfoto) © vox-Archiv

Dreizehn Monate lang ruhten die Arbeiten. Nun aber darf die Gemeinde den Umbau der ehemaligen Stallungen im Kloster Spielberg wieder aufnehmen. Das Gericht hat den Baustopp aufgehoben.

Spielberg – Das heißt aber nicht, dass die Klage, die der Nachbar gegen das Bauvorhaben eingereicht hat, komplett vom Tisch ist, erklärt Bürgermeister Norbert Riepl auf Nachfrage. Aus dem Landratsamt, gegen das sich die Klage richtet, heißt es dazu: „Das Verwaltungsgericht München führte in seinem Beschluss aus, dass die Erfolgsaussichten der Klage nunmehr offen seien und deshalb eine Interessenabwägung zugunsten der Gemeinde Oberschweinbach erfolgte.“

Nachbar klagt gegen Bauvorhaben

Wie berichtet, hatte ein Anwohner gegen den Umbau der Stallungen in ein Tagescafé geklagt. Das war im März 2022, drei Monate, nachdem das Landratsamt das Bauvorhaben am 8. Dezember 2021 genehmigt hatte. Auch die Zusage für die nicht unerheblichen Zuschüsse waren schon erteilt worden. Zwei Millionen Euro aus dem Fördertopf „Innen statt Außen“ waren bereits genehmigt. Aus dem Gemeinde-Haushalt sollten etwa 400 000 Euro in das Projekt einfließen.

Im März 2022 war auch noch keine Begründung vorgelegen, warum der Nachbar Klage eingereicht hatte. Diese wurde erst im Juni nachgeliefert. Dann war klar: Es geht um Lärm. In den denkmalgeschützten ehemaligen Stallungen soll ein Tagescafé entstehen mit 48 Sitzplätzen innen und 30 Sitzplätzen auf einer Terrasse. Zudem sind in dem Gebäude noch weitere Räumlichkeiten geplant, die man im Rahmen der Erwachsenenbildung nutzen kann. 45 Helfer aus dem ganzen Ort waren noch im April 2022 angerückt, um beim Ausräumen des Obergeschosses zu helfen. Unrat, Gerümpel und Heu mussten raus.

Eilantrag führt zu Baustopp

Als die Klage eingegangen war, hatte das Landratsamt erklärt, die Gemeinde könne mit dem Umbau beginnen, würde dies aber auf eigenes Risiko ausführen, solange der Baugenehmigungsbescheid – Gegenstand besagter Klage – nichts rechtskräftig sei. Ein neuer Verhandlungstermin ist indes noch nicht bekannt. Als möglicher Termin für die Fertigstellung war seinerzeit der Herbst 2023 anvisiert worden.

Doch dann kam ein Eilantrag des Klägers. Dieser hatte im Dezember 2022 einen kompletten Baustopp zur Folge. Bemängelt wurde damals seitens des Gerichts allerdings nicht das Vorhaben an sich, sondern lediglich, dass dem Schallschutz zu wenig Beachtung geschenkt worden war.

Lärmschutzgutachten gibt grünes Licht

Das wurde inzwischen nachgeholt. Das 25-seitige Lärmschutzgutachten besagte, dass aus schalltechnischer Sicht keine Bedenken gegen das Tagescafé vorliegen. Danach folgte die Tektur, sprich die Änderung des Bauantrags durch den Antragsteller, also die Gemeinde. In diesem Fall: der bereits im Dezember 2021 vom Landratsamt genehmigte Bauantrag für den Umbau der ehemaligen Stallungen in ein Tagescafé – ergänzt durch das Lärmschutzgutachten und weitere damit verbundene Auflagen, unter anderem die Parkplätze betreffend. Die Tektur wurde genehmigt. Und nun, da der Baustopp vom Gericht aufgehoben wurde, kann auch Architektin Annette Primpke wieder loslegen. Jetzt geht es wieder an die Ausschreibungen.

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