Entgegen den Gerüchten: Kramerwirt steht weiter für bayerische Gasthaus-Tradition
Der Kramerwirt an der Salzstraße in Germering bleibt eine bayerische Wirtschaft. Mit dieser klaren Botschaft tritt Rudolf Widmann, ihm und seinen Söhnen gehört der Betrieb, anderslautenden Gerüchten entgegen.
Germering – Seit 1875 kehrt man im Kramerwirt in Unterpfaffenhofen ein und genießt das Bier und das gut bürgerliche Essen. In der fünften Generation ist er im Besitz der Familie Widmann. Für mehrere Vereine wie zum Beispiel den Förderverein für Heimatpflege ist der Kramerwirt regelmäßiger Treffpunkt und vor allem: Viele junge Leute zwischen 20 und 30 Jahren gehören zu den Stammgästen.
Umso unverständlicher ist es für Rudolf Widmann, was sich da seit einigen Wochen in der Gerüchteküche zusammengebraut hat. Von Verkauf ist da die Rede, wahlweise von Schließung oder dass dort Wohnungen entstehen. Auch von finanziellen Engpässen der Familie Widmann war zu hören. „Das war teilweise schon ehrenrührig“, sagt Widmann.
Eigentümer tritt Gerüchten entgegen
Von Empörung will er nicht sprechen, aber das Unverständnis über diese in die Welt gesetzten Behauptungen ist ihm deutlich anzumerken. Ihm selber sind die Gerüchte nicht zu Ohren gekommen.
Erfahren hat Widmann davon aus dem Freundes- und Bekanntenkreis. „Pass mal genauer auf, was da über Euch geredet wird“, hieß es laut Widmann immer wieder. Er hat aufgepasst und reagiert. Zum einen mit einem Beitrag auf Facebook, wo er schrieb: „Der Kramerwirt bleibt auch in Zukunft eine traditionelle Gaststätte mit Biergartenbetrieb.“
Zum anderen hat er seine Geschäftspartner informiert und zum persönlichen Gespräch gebeten. Mit am Tisch war die Brauerei Löwenbräu, deren Bier beim Kramerwirt seit 92 Jahren ausgeschenkt wird und an die Widmanns 1990 verpachtet hat. „Das war und ist eine stets eine gute Zusammenarbeit“, erzählt Widmann.
Klare Botschaft
Auch Wirt Ivan Oslakovic und dessen Team wurden ins Vertrauen gezogen. „Um jeder Unsicherheit zu begegnen, die beim Personal bei solchen Gerüchten entstehen kann.“ Die klare Botschaft an Brauerei und Wirt lautete dabei: An den Gerüchten ist nichts dran. Mit dem Kramerwirt geht es weiter. Zumal Widmann mit den Wirtsleuten, die nun seit fünf Jahren mit bayerisch-kroatischer ihre Gäste verwöhnen, mehr als zufrieden ist. „Eine Familie, die zusammenhält und anpackt.“
Außerdem gehe das Team um Oslakovic verantwortungsvoll mit der ihm anvertrauten Gaststätte und deren Equipment um. Sogar während der Corona-Pandemie hätten sich die Wirtsleute immer darum gekümmert, dass Gasträume und Küche betriebsbereit bleiben.
In der Pandemie vermutet Widmann, der für die CSU- im Stadtrat sitzt, aber zumindest teilweise eine Grundlage für das Entstehen der Gerüchte. Viele Betriebe hätten zu der Zeit schließen müssen, auch etliche Gaststätten. „Vielleicht haben da Leute Angst gehabt, dass da ein Stück Tradition in Unterpfaffenhofen wegbricht. Oder dass sie ihr zweites Wohnzimmer nicht mehr haben.“
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150-Jahr-Feier steht 2025 an
Selbst für Widmann war und ist der Kramerwirt ein Stück Heimat und ein Teil der persönlichen Geschichte. Bis zu seinem 28. Lebensjahr hat er oberhalb des Kramerwirts gewohnt. Immer wieder hat er außerdem in der Schänke ausgeholfen. „Da steckt schon Herzblut dahinter“, so Widmann.
Vor fünf Jahren hat Widmanns Mutter ihm und seinen Söhne Gregor und Johannes den Betrieb überschrieben. Die Eltern hatten sich schon im Jahr 1990 aus gesundheitlichen Gründen aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen.
Dass 2025, wenn das 150-jährige Jubiläum ansteht, gefeiert werden soll, steht für Widmann fest. Wie, weiß man noch nicht. „Aber es wird in würdiger Form geschehen“, verspricht Rudolf Widmann. Was die Gerüchte betrifft, sieht er die Sache mit seinem Beitrag auf Facebook erst einmal gerade gerückt. Er will erst einmal nichts weiter unternehmen, sagt aber auch: „Wenn noch mal was kommt, werden wir Anzeige erstatten.“
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