Massive Probleme - Verkehrsminister Wissing macht Druck, Bahn muss Kosten drücken
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat die Deutsche Bahn zu einem umfassenden Sanierungskonzept aufgefordert. Das berichtet die „Wirtschaftswoche“. Der FDP-Politiker bemängelte in Berlin die betriebliche Leistung des Unternehmens und forderte dringend Anpassungen im wirtschaftlichen und organisatorischen Bereich, um Verluste im Güter- und Fernverkehr zu reduzieren.
Wissing fordert: Deutsche Bahn muss ihre Züge besser auslasten
Wissing betonte laut dem Bericht, dass die Pünktlichkeit der Bahn „kurzfristig“ deutlich verbessert werden müsse, selbst während der Infrastruktur-Sanierung. Er forderte die DB Fernverkehr auf, ihre Züge besser auszulasten, um wieder einen wirtschaftlichen und nachhaltigen Betrieb zu gewährleisten.
Die „Wirtschaftswoche“ zitiert Wissing: „Die Pünktlichkeit sei in einem sehr schlechten Zustand, die Zuverlässigkeit der Bahn nicht zufriedenstellend.“
Deutsche Bahn macht im ersten Halbjahr 2024 rund 1,2 Milliarden Euro Verlust
Im ersten Halbjahr 2024 erzielte die Deutsche Bahn Umsätze von 22,3 Milliarden Euro. Das waren drei Prozent weniger als im Vorjahr. Beim Ergebnis meldete der Bahnvorstand 2024 Verluste in Höhe von 1,2 Milliarden Euro. Im Vorjahr lag das Minus bei lediglich 71 Millionen Euro.
Bei den Verspätungen ist das Ergebnis ähnlich negativ: Laut Daten von Statista kamen im Juli 2024 nur 89,4 Prozent der Züge im Personenverkehr zur fahrplanmäßigen Ankunftszeit an - zuzüglich maximal 5:59 Minuten Verzögerung. Das bedeutet: 10,6 Prozent der Züge im Nah- und Fernverkehr hatten mindestens sechs Minuten Verspätung. Verzögerungen unter sechs Minuten wertet die Deutsche Bahn als pünktliche Ankunft.
Bahn muss marodes System umfassend sanieren
Für die grassierende Unpünktlichkeit gibt es mehrere Gründe: Der Bahn fehlt Fachpersonal, gerade auch in Stellwerken. Daneben nimmt die Deutsche Bahn aktuell eine Vielzahl von Sanierungsarbeiten vor, die einen reibungslosen Schienenverkehr oft stark behindern.