US-Präsident Donald Trump erwägt, der Ukraine eine der präzisesten Waffen im amerikanischen Arsenal zur Verfügung zu stellen: den Marschflugkörper “Tomahawk“. Zuvor hatte der US-Präsident innerhalb weniger Tage zweimal mit dem ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj telefoniert.
"Tomahawk" auf dem Radar nur schwer erkennbar
Der Marschflugkörper “Tomahawk“ gilt als Meisterwerk moderner Waffentechnik. Die Waffe wird vor allem für die Zerstörung von Schiffen, Bunker oder Infrastruktur eingesetzt. Der Marschflugkörper fliegt nur knapp 15 Meter über dem Boden. Durch diesen Tiefflug wäre die “Tomahawk“ für Russlands Flugabwehrsysteme nur schwer auf dem Radar zu erfassen und damit von großem Nutzen für die Ukraine.
Mit einer Reichweite von bis zu 2500 Kilometern kann der Marschflugkörper seinen Kurs während des Fluges ändern und dabei auch Berge oder Häuser umfliegen. Das von einem Düsentriebwerk angetriebene System wird primär von Schiffen und U-Booten aus abgefeuert. Wenn die “Tomahawk“ ihr Ziel erreicht hat, kann sie in den Standby-Modus versetzt werden und stundenlang über ihrem Ziel kreisen. Dabei fliegt die Rakete in etwa so schnell wie ein Verkehrsflugzeug.
Üblicherweise ist die rund 2,4 Millionen US-Dollar teure Langstreckenwaffe mit einer klassischen Sprengladung bewaffnet. Technisch lässt sie sich allerdings auch mit einem Atomsprengkopf bestücken.
“Tomahawk“-Flugzeuge wurden von den USA erstmals im Golfkrieg 1991 genutzt. Später wurden sie im Irak-Krieg 2003 verwendet. Aktuell setzt die US-Marine die Marschflugkörper im Roten Meer gegen Ziele der Huthi-Rebellen im Jemen ein.
Neuer mobiler Raketenwerfer verbessert Transport
Das US-amerikanische Verteidigungsunternehmen “Oshkosh Defense“ hat am gestrigen Montag einen neuen mobilen Raketenwerfer vorgestellt, der “Tomahawk“-Marschflugkörper transportieren kann. Sollten die “Tomahawk“ in die Ukraine gesendet werden, könnte dieser neue mobile Raketenwerfer dabei helfen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die US-Regierung mehrfach um Langstreckenwaffen gebeten. Er betonte in Interviews, dass die Ukraine “Tomahawks“ ausschließlich gegen militärische Ziele einsetzen würde. US-Präsident Trump erklärte, er werde die Flugzeug-Waffen an die Ukraine liefern, falls Russland den Krieg nicht beende.
Russland warnte vor Eskalation
Der Kreml reagiert mit scharfer Kritik auf diese mögliche Waffenlieferung der USA an die Ukraine und warnte davor, dass beim Anflug der “Tomahawk“ nicht erkennbar sei, ob das Flugzeug mit einem nuklearen Sprengkopf bestückt sei.
Am kommenden Freitag plant Selenskyj nach Washington zu reisen, um sich mit US-Präsident Trump zu treffen. Bei diesem Gespräch wolle man sich über die Waffenlieferung unterhalten, so der ukrainische Präsident bei einer Pressekonferenz in Kiew.