Alles frisch – und das seit 50 Jahren: Der Grüne Markt feiert Jubiläum

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Einkaufen und austauschen: Seit 50 Jahren ist der Grüne Markt eine feste Institution in Holzkirchen. Nächste Woche gibt es zum runden Geburtstag zwei Aktionstage. © Marktgemeinde Holzkirchen

Frische Lebensmittel aus der Region und immer eine schöne Gelegenheit, einen gepflegten Ratsch zu halten: Der Grüne Markt ist seit 50 Jahren eine feste Institution in Holzkirchen und nicht mehr wegzudenken. Dabei war das Freiluft-Einkaufserlebnis zu Beginn der 70er Jahre nicht unumstritten und politisch keine leichte Geburt.

Holzkirchen – Viele Holzkirchner Hausfrauen stiegen zu Beginn der 1970er Jahre jede Woche einmal in ihr Auto, um nach Miesbach zu fahren. Auf dem dortigen Wochenmarkt lockten Leckerbissen, die es in den Supermärkten der Marktgemeinde offenbar nicht gab. Und dort traf man Bekannte, tauschte Neuigkeiten aus und brachte auch mal eine gute Geschichte mit nach Hause. Heute würde man sagen: ein echtes Einkaufserlebnis.

Doch war nicht auch Holzkirchen ein traditioneller Marktplatz? Es war die SPD, die 1972 im Gemeinderat einen ersten Antrag einbrachte, einen Wochenmarkt in Holzkirchen einzuführen. Das Verfahren aber zog sich. Landratsamt, Straßenbauamt und Gemeinde schwankten, ob der Marktplatz oder der Herdergarten besser geeignet seien für das Marktgeschehen. Es gewann der Herdergarten. Und es sollte immer der Mittwoch sein.

Am 4. September 1974, fast genau vor 50 Jahren, fand der erste Grüne Markt statt – im Dauerregen. Gerade einmal vier Händler bauten ihre Standl auf. Doch das Eis war schnell gebrochen. Nach zehn Jahren zog der Grüne Markt vom Herdergarten, der damals noch teilweise bebaut gewesen war, auf den Marktplatz um, wo er bis heute sein Stammquartier hat.

„Der Grüne Markt ist ein Erfolgsmodell“, sagt Standortförderin Eva Schmitz. Zwei Dutzend Fieranten legen aktuell regelmäßig ihre Lebensmittel aus. Die Nachfrage der Kunden und das Interesse der Händler war bereits 1990 so groß geworden, dass ein zweiter Markttag zur Debatte stand. Der Gemeinderat lehnte dies zunächst ab, fügte sich aber drei Jahre später. Anno 1993 wurde, im zweiten Anlauf, der Samstag als zweiter Markttag genehmigt.

Wie Schmitz berichtet, teilen sich derzeit an jedem Markttag jeweils 13 Fieranten die Fläche. Sie zahlen der Gemeinde dafür eine Standgebühr; derzeit werden für einen fünf Meter langen Stand, betrieben an beiden Markttagen, pro Halbjahr etwa 700 Euro fällig. „Bei der Auswahl der Händler achtet die Gemeinde auf saisonale Produkte aus der bayerisch geprägten Kulturlandschaft“, betont Schmitz. Die Produktpalette reicht von Geflügel, Fleisch und Fisch über Gemüse und Obst; zu haben sind aber auch Spezialitäten aus der bäuerlichen Küche wie Brot und Kuchen, Konfitüren, Aufstriche, Wurst und Milchprodukte.

Fehlt denn was auf dem Grünen Markt? „Blumen gibt es leider nicht mehr“, sagt Schmitz. Und auf anderen Märkten seien stets längere Schlangen vor Ständen zu beobachten, die „verzehr bereite Mittagsangebote“ anbieten, etwa eine kleine Portion Käsespätzle. „In kleinerer Form gibt es das bei uns ja auch schon“, sagt die Standortförderin. Sollten aber wieder Plätze frei werden, „wäre schon denkbar, das Angebot in Richtung Mittagsangebot auszuweiten“. Und warum nicht auch eine fahrbare Café-Bar, wie es sie anderswo schon gibt? „Mir würde das gefallen“, sagt Schmitz, „aber es muss halt auch einen Anbieter geben.“

Aktionstage zum Jubiläum

Zum 50-jährigen Jubiläum des Grünen Markts hat die Standortförderung im Rathaus nächste Woche am Mittwoch, 11. September, und Samstag, 14. September, ein kleines Geburtstags-Programm am Marktplatz organisiert, jeweils von 8.30 bis 12 Uhr. An beiden Tagen bieten viele Fieranten besondere Verkostungsmöglichkeiten an. Besucher können sich, wenn sie genug Hunger mitbringen, einmal quer durchs breitgefächerte Angebot naschen.

Zusätzlich sorgt an beiden Aktionstagen Schauspielerin Agnes Kraus als Ratschkathl für Unterhaltung; sie hat einige Anekdoten im Gepäck. Auch Kinder sind zum Mitmachen und Entdecken eingeladen; am Mittwoch etwa ist eine Bastelaktion geplant.

Zudem sind Stände aufgebaut, die interessierte Besucher über die besondere Bedeutung regionaler Produkte und nachhaltige Landwirtschaft informieren.

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