Bremswongziang in Warngau: Wettstreit der Traktoren lockt 3000 Besucher
Die Premiere hat gleich eingeschlagen: Rund 3000 Besucher haben Burschen, Dirndl und Feuerwehrler beim ersten Bremswongziang bei Osterwarngau gezählt.
Warngau – Burschen, Dirndl und Feuerwehr riefen – und Traktorbesitzer, Groß und Klein kamen in Scharen: Etwa 3000 Besucher hat das Bremswongziang, das die drei Vereine organisiert hatten, am Sonntag auf eine Wiese bei Osterwarngau gelockt. Sie erlebten, wie Traktoren zu tollkühnen Kisten wurden. Das Kräftemessen am Bremswagen nahmen dabei auch wackere Männer von fünf Teams im Kampf Mensch gegen Maschine auf.

Dorffeststimmung auf dem Feld
Das Bremswongziang brachte Dorffeststimmung aufs Feld. Die großen und kleinen Besucher stärkten sich mit Grillfleisch und -wurst, mit Wienern oder vegetarisch am Kuchenbuffet und Softeis-Stand. Raucher oder Nichtraucher? Die Frage stellte sich bei der Traktoren. Der Deutz von Manuel Fischer aus dem Kreis Rosenheim zählte zweifelsohne zu ersteren: Keuchend rollte er mit dem Bremswagen im Schlepptau ins Ziel, zog eine kohlrabenschwarze Rauchfahne nach. „Wo san die Grünen?“, schallte es belustigt über den Platz.

Applaus für den Full Pull
„Do geht koa Öl ned her, do hamma scho grobn“, scherzte Moderator Georg Bichler, auf dessen Grund die ganze Gaudi stattfand, als sich Starter Quirin Oswald mit seinem Schlepper an der neuralgischen Stelle festgeackert hatte und die Reifen des Fünftonners nur noch durchdrehten. Nicht der Erste und auch nicht der Letzte, der sich dem Bremswagen vor der Ziellinie geschlagen geben musste. Es ist eben gar nicht so einfach, die volle Leistung aus dem Schlepper herauszuholen. Dazu gehört Gefühl, der richtige Gang. Und nicht zu viel Druck in den Reifen. Immer wieder lag ein Fauchen in der Luft, wenn im Fahrerlager wieder Luft abgelassen wurde.
Josef Bichler aus Rohrdorf zählte zu denen, die den Dreh raus hatten: Mit seinem alten Sechszylinder, Baujahr 1978, schaffte er in 1:21 Minuten geschmeidig den Full Pull über die gesamten 100 Meter Strecke. Daran hatte wohl auch die Renntaktik entscheidenden Anteil, denn er steuerte nicht durch die aufgewühlte Spur seiner Vorgänger, sondern elegant daran vorbei auf griffiger Wiese ins Ziel. Der Full Pull war dem Publikum einen Applaus wert.

Meine news
Schweißtreibender Kampf Mensch gegen Maschine
Den gab‘s auch reichlich beim Kampf Mensch gegen Maschine – je 14 Mann gegen den Bremswagen, der schon ohne zugeladenes Gewicht dreieinhalb Tonnen auf die Waage bringt. Fünf Teams aus der Region stellten sich, angefeuert vom Publikum, der Herausforderung. Mit schweren Bergstiefeln stemmten sich die Mannschaften an zwei Querbalken vor dem Bremswagen gewissermaßen ins Geschirr, um die schwere Maschine in Bewegung zu bringen. Bei 31 Grad auf der schattenlosen Wiese war auch die Sonne ein schweißtreibender Endgegner.
Die Feuerwehr Schaftlach legte gleich sauber vor auf 40 Meter. Die Waller Feuerwehr kam mit ihrer ungewöhnlichen Taktik – die vordere Reihe zog, während die zweite Reihe schob – immerhin auf 34 Meter. Drei Meter mehr, als die Kaibereißer aus Miesbach schafften. Spannend machte es der Burschenverein Sachsenkam. Die zweite Reihe rutschte aus und kam teils zu Sturz, aber die erste Garde riss dermaßen an, dass der Koloss im Schlepptau nicht stehenblieb, bis sich Reihe zwei wieder aufgerappelt hatte. So ging es noch ein paar entscheidende Meter weiter, um sich Silber zu sichern. Geschlagen geben mussten sie sich mit ihren 43 Metern nur der Hartpenninger Feuerwehr, die als letzte auf die Piste ging und den Bremswagen zügig auf 46,26 Meter pflügte.

Neuauflage? Nicht ausgeschlossen
Die Organisatoren waren am Ende sehr zufrieden, berichtet Burschen-Schriftführer Christian Bichler. Morgens waren sie noch ins Schwitzen geraten, weil sie wegen eines technischen Defekts der Waage schnell Ersatz auftreiben mussten. Doch am Ende lief alles glatt. „Wir hatten nur positive Rückmeldungen“, freut sich Bichler. Noch am Abend begann für die insgesamt rund 60 freiwilligen Helfer der Abbau. Danach, kündigt Bichler an, werde man sich mal zusammensetzen: Nicht ausgeschlossen, dass es vielleicht mal eine Neuauflage geben wird.