Spektakel mit schwerem Gerät: Warngau lädt zum Bremswongziang
Ein Spektakel mit schwerem Gerät ist am Sonntag zu erleben: Beim Bremswongziang in Warngau nehmen es kleine und große Traktoren mit tonnenweise Gewicht auf. Und auch menschliche Muskelkraft ist gefragt: in der Vereinswertung.
Warngau – Einen Wettstreit dieser Art gibt‘s nicht allzu oft in der Region. Insofern ist es schon etwas Besonderes, das der Burschenverein und der Dirndlverein sowie die Freiwillige Feuerwehr in Warngau zusammen auf die Beine stellen – und in der Gemeinde eine Premiere. Entsprungen sei das Vorhaben einer „spontanen Idee“, wie Burschen-Schriftführer Christian Bichler erklärt. In monatelanger Planung nahm das Vorhaben aber kontinuierlich Gestalt an. Und am Sonntag, 1. September 2024, hoffen die drei Vereine auf eine zugkräftige Veranstaltung, bei der viele Besucher die Traktorfahrer anfeuern. Das Spektakel steigt auf einer Wiese nordwestlich von Osterwarngau (In der Wolfsläng). Um die 60 Helferinnen und Helfer sind dabei im Einsatz.
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Für Zugkraft in Form von Pferdestärken ist jedenfalls gesorgt, was das Starterfeld betrifft: 98 Teilnehmer haben sich schon vorangemeldet, von zehn bis 600 PS. Sie kommen bis aus Bad Reichenhall angetuckert. Das Feld geht in sieben Gewichtsklassen an den Start, erklärt Bichler, von den kleinen Schleppern bis 950 Kilo bis hin zum mächtigen 16-Tonner in der Klasse ab 9001 Kilo. Die Bulldogs müssen es mit dem Bremswagen aufnehmen, der mit schwerem Gewicht beladen ist. Es gilt, diesen auf der 100 Meter langen Bahn so weit wie möglich zu ziehen. Und das so zügig wie möglich, denn im Zweifel entscheidet die bessere Zeit.
Fahrerisches Geschick ist gefragt
Dabei ist das Bremswongziang noch nicht durch die nominelle Leistung unter der Haube ausgemacht. „Bei Weitem nicht“, betont Bichler. „Das fahrerische Können entscheidet. Das stellt sich sehr schnell raus, oft schon auf den ersten Metern.“ Am Steuer der starken Landmaschinen ist also viel Gefühl gefragt. „Man muss wissen, wie man das Fahrzeug beherrscht und wie man die Kraft auf den Boden kriegt.“ Höheres Gewicht ist da natürlich hilfreich, bekommt im Reglement aber Grenzen gesetzt. Im Wettkampf sind ausschließlich Standard-Schlepper mit gültigem TÜV zugelassen. Eigens auffrisierte Showpuller sind in Warngau nicht zugelassen. Hier müssen sich die Fahrer in ihren ganz normalen Gebrauchstraktoren beweisen.
Vereine messen sich: Mensch gegen Maschine
Die Besucher dürfen sich also auf einen spannenden Wettstreit freuen. Auch für Stärkung ist gesorgt, mit Deftigem vom Grill sowie Kaffee und Kuchen. Der ungewöhnliche Motorsporttag startet um 8 Uhr mit der Einschreibung der Starter (Startgebühr zehn Euro, Anmeldeschluss 9.30 Uhr). Die Wettkämpfe beginnen um 10 Uhr mit Klasse 1 und arbeiten sich im Laufe des Tages die Gewichtsklassen nach oben. Gegen Mittag ist das Ringen „Mensch gegen Maschine“ vorgesehen: Eine Handvoll Vereine aus Warngau und den Nachbargemeinden tritt in 14-köpfigen Mannschaften mit reiner Muskelkraft gegen den Bremswagen an und ermittelt das stärkste Team. Das Ende der Veranstaltung ist etwa um 18 Uhr vorgesehen. Das Bremswongziang in Warngau findet bei jedem Wetter statt, das haben die Veranstalter schon beschlossen. Nun hoffen sie, dass kein Starkregen mehr kommt, der den Untergrund aufweicht. Die Aussichten sehen aber sehr gut aus, meint auch Bichler: „Das Wetter meint es gut mit uns.“