Parfümerie zieht um an den Marktplatz
Ein Frequenz-Motor des Holzkirchner Einzelhandels mit vielen Stammkunden wechselt den Standort: Die Parfümerie Wiedemann zieht vom Oskar-von-Miller-Platz an den Marktplatz und bespielt die Räume der ehemaligen Marktapotheke.
Holzkirchen – Ein Laden mitten im Ortskern, viele publikumsträchtige Geschäfte in direkter Nachbarschaft – es ist keine große Überraschung, dass die Räumlichkeiten der ehemaligen Marktapotheke am Marktplatz Begehrlichkeiten weckten. Nur wenige Wochen nach dem überraschenden Tod von Apotheker Peter Gerhold und der endgültigen Schließung der Marktapotheke griff die Parfümerie Wiedemann zu und sicherte sich die prominente Lage am Marktplatz/Ecke Hafnerstraße. Wie Filialleiterin Karo Morawskyi auf Anfrage erklärte, ist angedacht, die neue Filiale um die Osterzeit 2025 erstmals zu öffnen: „Je nachdem, wie zügig der Umbau funktioniert.“
Schon längere Zeit habe man in Holzkirchen nach einem neuen Standort für die Parfümerie gesucht, sagt Morawskyi. Davon wusste auch Standortförderin Eva Schmitz, die schließlich darauf hinwies, dass die Räume der Marktapotheke frei werden. „Ich habe den Kontakt zum Vermieter vermittelt“, bestätigt Schmitz.
Am bisherigen Standort Oskar-von-Miller-Platz habe sich die Belegschaft grundsätzlich durchaus wohlgefühlt, betont die Wiedemann-Filialleiterin. Vor 24 Jahren, anno 2000, zog die Parfümerie dort ein. Zunächst war es ein kleineres Geschäft, später wurde zu einem frei werdenden Nachbarladen durchgebrochen, um die Verkaufsfläche zu vergrößern. Der Oskar-von-Miller-Platz habe sich gut entwickelt, sagt Morawskyi, dort versammeln sich mittlerweile attraktive Einzelhändler und Gastro, darunter die Eisdiele Franzetti. Allerdings sei die viel befahrene Straßenkreuzung mit ihrem Lärm und Staub sehr nah am Geschäft dran. „Manchmal kann es schon sehr laut sein“, berichtet Morawskyi.
Am Marktplatz schirmt der Hochgehweg vor der Ampelkreuzung ab. Zudem erhofft sich die Filialleiterin neben dem Stammpublikum, das regelmäßig auch aus den Umlandgemeinden in den Laden kommt, mehr Laufkundschaft durch die zentralere Lage und frequenzstarke Nachbargeschäfte. „Und wir haben dann Parkplätze direkt vor der Tür“, betont Morawskyi, „die Lage dort ist insgesamt besser.“
Dazu kommt, dass der Parfümerie etwas mehr Raum zur Verfügung steht. Das betreffe die Verkaufsfläche, die künftig auch Optionen bietet, exklusivere Düfte ins Sortiment zu nehmen, erklärt die Filialleiterin; vor allem aber freue man sich auf mehr Nebenflächen für Lager oder Aufenthaltsräume. Derzeit sind sieben Damen im Laden beschäftigt, darunter zwei Auszubildende als Parfümerie-Fachverkäuferinnen.
Wer 2025 die Ladenfläche am Oskar-von-Miller-Platz übernimmt, ist unklar. „Vielleicht können wir helfen, auch hier jemand zu finden“, sagt Standortförderin Schmitz. Sie ist dankbar, dass die Parfümerie einen Beitrag leistete, das Umfeld der Kreuzung für den Einzelhandel zu beleben. Bei jeder Veranstaltung, bei der die Innere Münchner Straße zur Fußgängerzone wurde, habe Morawskyis Team engagiert mitgezogen.
„Der stationäre Handel hat den Vorteil, seine Ware direkt präsentieren zu können und gute Beratung zu bieten“, erklärt Schmitz, „entscheidender wird aber, ein besonderes Einkaufserlebnis zu bieten.“ Sie hofft, dass der Parfümerie-Nachfolger solche Shopping-Attraktionen mitbringt. Vorstellbar sei vieles, sagt Schmitz. Weitere Handy-Läden oder Versicherungsbüros allerdings wären kein Zugewinn für Einkaufserlebnisse in Holzkirchen. „Sicher, auch solche Läden und Büros braucht es“, sagt Schmitz, „aber damit ist der Ort bereits gut versorgt.“
Nachfolger gesucht heißt es nicht nur für die frei werdenden Ladenräume der Parfümerie am Oskar-von-Miller-Platz. Nur wenige Meter weiter, in der Rosenheimer Straße, hat Farbenhandel Simsch (vormals Farben Hainz) seit Juli geschlossen. Dem Laden sind laut Eva Schmitz sogar eigene Parkplätze zugeordnet.
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Auf dem Absprung befindet sich offenbar auch der Vodafone-Handyladen in der Inneren Münchner Straße. Hier könnte laut Schmitz der Tabak- und Presseshop (Lotto) unterkommen, der bisher neben der jüngst geschlossenen Marktapotheke zu finden ist und dessen Räumlichkeiten ebenfalls von der Parfümerie übernommen werden.
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