Borkenkäferaufkommen auch im Landkreis rückläufig
Ergiebiger Regen und gute Waldpflege der Forstbesitzer sorgen für eine vergleichsweise entspannte Lage beim Borkenkäferbefall. Die Zahlen sind rückläufig.
Landkreis – Die Forstexperten hatten sich in mehrerlei Hinsicht auf ein heißes Jahr eingestellt. Heiß bezüglich der Temperaturen und heiß, was das Borkenkäferaufkommen betrifft. Nach den vielen Niederschlägen hat sich die Lage nun etwas entspannt. „Auch im Landkreis hat sich die Zahl der Borkenkäfer stark verringert“, bestätigt Stefan Kramer, Abteilungsleiter Forsten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Holzkirchen.
Pilz befällt Borkenkäfer
In einer Pressemitteilung berichten die Bayerischen Staatsforsten, dass sich das Borkenkäferaufkommen im Vergleich zum Vorjahr halbiert habe. Auch für das Gesamtjahr 2024 rechnen sie mit deutlich niedrigeren Zahlen als 2023. Forstdirektor Kramer unstreicht das. Nach dem Schnee- und Windbruch zu Jahresbeginn sei die Ausgangslage gefährlich gewesen. Dann aber kam der viele Regen. Er stärkt nicht nur die Wasserversorgung des Wurzelsystems der Bäume und damit ihre natürliche Widerstandskraft gegen den Borkenkäfer. „Die Feuchtigkeit begünstigt auch das Wachstum eines Pilzes, der den Borkenkäfer befällt“, erklärt Kramer. „Das dämpft die Ausbreitung.“
Gleichzeitig hätten die Waldbesitzer bereits im Frühjahr das Bruchholz gut aufgearbeitet. „Da haben wir im Landkreis mit unserer Waldbesitzervereinigung ein Riesenglück“, sagt der Forstdirektor. „Sie ist sehr nah dran an ihren Mitgliedern und informiert regelmäßig und frühzeitig.“
Staatsforsten planen „gründliche Nachlese“
Die aktuelle Lage ist freilich nur eine Momentaufnahme. Folgt ein warmes Jahr mit wenig Niederschlägen, kann es laut Kramer schnell kritisch werden. Die Forstexperten und Waldbesitzervereinigungen sind aber gewappnet. Bei den Staatsforsten etwa ist laut Pressemitteilung für die Herbst- und Wintermonate eine gründliche Nachlese geplant, um befallene Bäume samt überwinternder Borkenkäfer aus dem Wald zu entfernen und die Ausgangspopulation für die nächste Saison gering zu halten.