Team Lodge punktet mit Nachhaltigkeit: Wiesseer baut Personalhaus für Egerner Höfe

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Sind stolz auf das Gebäude in Holzbauweise: Peter Kathan (l.) und Anton Halbmayr. © Thomas Plettenberg

Wer Mitarbeiter gewinnen möchte, braucht Wohnraum. In Bad Wiessee hat Peter Kathan nun ein nachhaltiges Gebäude errichtet. Einziehen sollen Mitarbeiter des Hotels Egerner Höfe.

Bad Wiessee – Egal in welcher Branche: Überall im Tegernseer Tal werden Wohnungen fürs Personal gesucht. „Der Run auf die Köpfe geht nur über das Wohnen“, weiß Peter Kathan, der in Bad Wiessee nach eigenen Angaben wohl das nachhaltigste Gebäude für Mietwohnungen im Oberland errichtet hat. Pächter seines Effizienzhauses ist das Parkhotel Egerner Höfe in Rottach-Egern.

Personalhäuser haben derzeit Hochkonjunktur

Derzeit haben Personalhäuser Hochkonjunktur. In Tegernsee sind es aktuelle zwei. Bei einem davon sorgt das Brauhaus Tegernsee in drei Häusern auf dem früheren Gelände des Gasthofs Schandl für Mitarbeiterwohnraum. Und in Tegernsee-Süd soll im Klinik-Komplex an der Perronstraße ein eigenes Gebäude für das Personal entstehen. In Bad Wiessee will die Kirinus Alpenpark-Klinik eines errichten. Noch aber gibt es erst Entwürfe für 42 Wohneinheiten, der Wiesseer Gemeinderat hat lange um die Größe des Neubaus gerungen.

Innenansicht vom neuen Personalhaus in Bad Wiessee
Hochwertig ausgestattet sind die Apartments in dem neuen Personalhaus der Egerner Höfe. © Klaus Wiendl

Gebäude mit 17 Wohneinheiten in Rekordzeit hochgezogen

Unterdessen machte Peter Kathan als Mitglied dieses Gremiums bei seinem Projekt im wahrsten Sinne Nägel mit Köpfen: Er ließ ein Holzhaus mit 17 Wohneinheiten an der Münchner Straße in Rekordzeit hochziehen. Elf Monate nach dem Abbruch des Bestandsgebäudes war der Neubau schlüsselfertig. Kritikern der neuerlichen Schmutz- und Lärmbelästigung hielt Kathan entgegen: „Ich fange als Letzter an, bin aber als Erster fertig.“ Und das, obwohl 76 Gussrammpfähle mit 14 Metern Länge in den Moorboden zu rammen waren. Amtliche Widerstände gab es nicht, so Kathan, da das Haus der Gestaltungssatzung entspreche. Dass er das zweistöckige Gebäude nicht herkömmlich mit Beton und Mauern errichtet habe, sei dem „ökologischen Gedanken“ geschuldet. „Tochter, Frau und ich wollten einfach ein nachhaltiges Haus bauen.“

Kathan: „Wollten ein nachhaltiges Haus mit modernsten Standards“

In Österreich holte sich Kathan Anregungen zur Modul- und Massivholzbauweise. Seine Ideen verwirklichte dann das Haushamer Ingenieurbüro Wagenpfeil. Keinesfalls sei die Holzbauweise aber günstiger als ein gemauertes Gebäude, versichert Kathan. „Wir wollten ein nachhaltiges Haus mit modernsten Standards. Es war deshalb schnell zu errichten, weil alle Räume identisch sind.“ Deswegen habe er auch aus Kostengründen die Apartments dem herkömmlichen Mietwohnungsbau vorgezogen.

Erreichbar sind die mit Küche, Bad, Wohnraum und Balkon oder Terrassen ausgestatteten, 40 Quadratmeter großen Räume über Laubengänge. Somit sei auch sichergestellt, so Kathan, dass die Kochgerüche der verschiedensten Nationen „kein Treppenhaus einräuchern“. Kathans ganzer Stolz beim Rundgang ist, dass sein staatlich gefördertes „KfW 40-Effizienzhaus“ zu 65 Prozent die benötigte Energie mit einer enormen PV-Anlage und einer entsprechenden Wärmepumpe selbst erzeugt. Und an sonnigen Tagen werde der überschüssige Strom in Pufferspeichern noch in Warmwasser umgewandelt.

Direktor spricht von Hotelzimmer-Niveau im Vier-Sterne-Bereich

Kurz nach der Baugenehmigung sei ein Kontakt mit der Geschäftsleitung der Egerner Höfe zustande gekommen, die sofort an einem weiteren Personalhaus interessiert war, erzählt Kathan. „Per Handschlag“ sei man sich in einem frühen Stadium schnell über die Pacht einig geworden. So frühzeitig, dass Konzeption und Einrichtung der Apartments vom Hotel mitgestaltet werden konnten. Kathans Ansprechpartner ist Hoteldirektor Anton Halbmayr. Beide zeigen beim Rundgang auf den hohen Standard des Personalhauses, das „fast schon Hotelzimmer-Niveau im Vier-Sterne-Bereich“ habe.

Das Parkhotel mit seinen 140 Angestellten verfüge bislang nur über ein eigenes Personalhaus mit 30 Apartments im Ortsteil Weissach. „Uns war klar, dass wir ein weiteres brauchen“, sagt Halbmayr. „Da fügte es sich, dass wir mit Herrn Kathan einen zuverlässigen Partner gefunden haben. Seine Philosophie der Nachhaltigkeit ist auch unsere, die sich durch das ganze Parkhotel zieht. Nachhaltigkeit ist inzwischen schon ein Buchungsgrund.“

Mitarbeiter der Egerner Höfe sollen sich Mieten leisten können

Mit diesem Vorzeigeobjekt hofft der Hotelchef, Mitarbeiter werben zu können. Denn die Mieten seien so günstig, dass man sie sich trotz des hohen Mietspiegels im Tal leisten könne. Genauer wollte Halbmayr nicht werden. Nur so viel: „Wir werden günstiger sein als die Mitbewerber.“ Dafür bekämen die Mieter einen Standard bei der Einrichtung, „wie er uns in ganz Bayern nachgemacht werden kann“. Dazu gehören ein Fernsehgerät, Internet, eine vollausgestattete Küche und ein Bad mit Fenster zum Lüften. Der Mietvertrag für die „Team-Lodge Egerner Höfe“ läuft ab 1. April.

kw

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