„Sie vergewaltigen unser Land“: Trumps Pläne haben auch für deutsche Unternehmen „massive Auswirkungen“

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Donald Trump spricht vor der US-Wahl über seine Pläne für die amerikanische Wirtschaft. Wie so häufig sucht er einen gemeinsamen Feind. Ein US-Experte erklärt, was sein Ziel ist.

Nachdem Hurrikan „Milton“ über den US-Bundesstaat Florida hinweggezogen ist, läuft der Wahlkampf vor der US-Wahl weiter. Donald Trump trat am Donnerstag (10. Oktober) im Detroit Economic Club auf, um über die amerikanische Wirtschaft und seine Pläne für jene zu sprechen. Dabei hat eine Aussage des Präsidentschaftskandidaten der Republikaner erneut für Aufsehen gesorgt.

Als Trump vor der US-Wahl seine Pläne für die amerikanische Wirtschaft darlegt, sagte er: „Das ist der Deal, den ich der Welt anbieten werde, den Unternehmen außerhalb unserer Welt, großen Unternehmen, mächtigen Unternehmen, die mächtig geworden sind, weil wir dumm waren. Wir haben ihnen erlaubt, in unser Land einzudringen und es zu überfallen und zu vergewaltigen. Das ist es, was sie getan haben“.

„Oh, er hat das Wort ‚Vergewaltigung‘ benutzt. Das ist richtig. Ich habe das Wort ‚Vergewaltigung‘ benutzt“, fuhr Trump in Detroit fort. „Sie haben unser Land vergewaltigt“, wiederholte er.

Donald Trump, Präsidentschaftskandidat der Republikaner und früherer US-Präsident, spricht bei einem Treffen des Detroit Economic Club.
Donald Trump, Präsidentschaftskandidat der Republikaner und früherer US-Präsident, spricht bei einem Treffen des Detroit Economic Club. © Julia Demaree Nikhinson/dpa

Donald Trump nennt vor US-Wahl 2024 Wirtschafts-Pläne – hat für deutsche Unternehmen „massive Auswirkungen“

Trump warb vor der US-Wahl für seinen Plan, Unternehmen in anderen Ländern Anreize für die Ansiedlung von Fabriken in den USA zu geben. Mit ihm als Präsident würde die USA den Firmen die niedrigsten Steuern, die niedrigsten Energiekosten „und die geringsten regulatorischen Belastungen“ bieten, behauptet Trump. Auf die Frage nach weiteren Details und welche Unternehmen Trump damit meinte, sagte jemand aus seinem Wahlkampfteam, dass „schwache und unfähige Berufspolitiker wie Kamala Harris unser Land mit schlechten Geschäften verkauft haben“, berichtet NBC News.

„Der populistische Trumpismus ist zum zentralen Element der konservativen Bewegung geworden – verbunden mit dem Versprechen eines ökonomischen Nationalismus“, sagt US-Experte Julian Müller-Kaler von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP). Im Grunde gehe es darum, gut-bezahlte Jobs im produzierenden Gewerbe zurück ins Land zu holen und Produkte eben nicht einfach nur zu importieren.

„Verbunden mit seinem brutalen Vorwurf, dass Firmen die USA in der Vergangenheit ‚vergewaltigt‘ haben (mit dem wichtigen Zusatz, dass die politische Klasse dies erlaubt hat), ist ja immer auch das Angebot, über Steuervergünstigungen, Investitionen und Jobs zurück in die USA zu bringen. Ein derartiges Wirtschafts-Verständnis hat natürlich auch für deutsche Unternehmen massive Auswirkungen“, erklärt Müller-Kaler BuzzFeed News Deutschland von IPPEN.MEDIA.

Wie Donald Trump die US-Wahl in Pennsylvania, Wisconsin und Michigan gewinnen will

Trumps Weg zurück ins Weiße Haus, also ein Sieg bei der US-Wahl 2024, werde ohne politische Erfolge in den Bundesstaaten Pennsylvania, Wisconsin und Michigan nicht möglich sein, sagt der US-Experte. Dort sei es gerade die weiße Mittelschicht, die durch eine gnadenlos-voranschreitende Globalisierung massiv an Wohlstand eingebüßt habe. „Für viele dort lebende Menschen ist der amerikanische Traum inzwischen zum Albtraum geworden“, sagt Müller-Kaler.

Donald Trump verstehe es noch immer wie kein anderer, „dieses Gefühl des sozialen und wirtschaftlichen Niedergangs auszunutzen, Wähler durch eine klare rhetorische Abgrenzung eines gemeinsamen Feindes zu mobilisieren“, sagt der US-Experte. Bei der Rede in Detroit seien das die Globalisierung und global-agierenden Unternehmen gewesen.

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