„Massive Auswirkungen“: Trump-Sieg bei US-Wahl kann Deutschland Milliarden kosten

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Trump plant, für die US-Wirtschaft die Zölle für US-Einfuhren auf zehn oder 20 Prozent zu erhöhen. Welche gravierenden Auswirkungen das für Deutschland hätte, zeigt eine neue Studie.

Das Rennen um den Sieg bei der US-Wahl 2024 ist laut Umfragen denkbar knapp. Wenn Donald Trump gewinnt und seine Pläne für die US-Wirtschaft umsetzt, hätte das gravierende Folgen für Deutschland. Wie gravierend, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

In Trumps wirren Wahlkampfreden über die US-Wirtschaft mischt sich zwischen Beleidigungen und Lügen immer wieder sein „Lieblingsbegriff Einfuhrzoll“, wie er in Chicago sagte. Der Republikaner will die Zölle für US-Einfuhren auf zehn oder sogar 20 Prozent erhöhen, sollte er die US-Wahl gewinnen. Als Reaktion hat die EU im Sommer eine Gegenstrategie entworfen: Erhöht Trump die Importzölle auf zehn Prozent, kontert die EU mit gleichwertigen Zollerhöhungen.

Was Trumps Pläne für US-Wirtschaft vor der US-Wahl 2024 für Deutschland bedeuten

Deutschland würde dabei über eine vierjährige Amtszeit von Trump nach der US-Wahl ein BIP-Verlust von mehr als 127 Milliarden Euro drohen. Das zeigen Berechnungen des IWs. Kommt es zu einem Handelskrieg, bei dem beide Seiten den Importzoll auf 20 Prozent erhöhen, drohen noch massivere Auswirkungen für die deutsche Wirtschaft. Das würde sie 180 Milliarden Euro kosten und das deutsche BIP am würde am Ende der Trump-Amtszeit 1,5 Prozent niedriger ausfallen.

„Die deutsche Wirtschaft lebt vom Export und ist somit großer Leidtragender eines zunehmenden Protektionismus in Amerika, einem sich intensivierenden Handelskrieg und einer Entkoppelung der größten Volkswirtschaften der Welt“, sagt US-Experte Julian Müller-Kaler von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) BuzzFeed News Deutschland von IPPEN.MEDIA.

Donald Trump im Wahlkampf vor der US-Wahl 2024
Zwei Wochen vor der US-Wahl spricht Trump im Wahlkampf immer wieder über die US-Wirtschaft. © IMAGO/Robin Rayne

Trump macht im Wahlkampf vor der US-Wahl die Globalisierung zum Feind

Im Wahlkampf vor der US-Wahl 2024 bemühen sich Trump und seine Gegnerin Kamala Harris um Stimmen in den Swing States. Als Trump in Michigan über die US-Wirtschaft sprach, warf er Unternehmen aus dem Ausland vor, „das Land vergewaltigt zu haben“. Dort sei gerade für die weiße Mittelschicht durch Deindustrialisierung und voranschreitende Globalisierung der „amerikanische Traum zum Albtraum geworden“, erklärt Müller-Kaler.

Trump nutze in seinen Reden über die US-Wirtschaft dieses Gefühl des sozialen und wirtschaftlichen Niedergangs aus. Er versuche Wähler durch die Abgrenzung eines gemeinsamen Feindes, zum Beispiel die Globalisierung, zu mobilisieren. „Der populistische Trumpismus ist zum zentralen Element der konservativen Bewegung geworden – verbunden mit dem Versprechen eines ökonomischen Nationalismus“, sagt der US-Experte BuzzFeed News Deutschland.

US-Experte: US-Wirtschaftspolitik konzentriere sich darauf, Jobs zurück in die USA zu holen

Im Grunde gehe es darum, gut-bezahlte Jobs im produzierenden Gewerbe zurück in die USA zu holen und Produkte eben nicht einfach nur zu importieren. „Verbunden mit seinem brutalen Vorwurf, dass Firmen die USA in der Vergangenheit ‚vergewaltigt‘ haben, ist ja immer auch das Angebot, über Steuervergünstigungen Investitionen und Jobs zurück in die USA zu bringen“, sagt Müller-Kaler. Ein derartiges Wirtschaftsverständnis habe auch für deutsche Unternehmen „massive Auswirkungen“.

Die Zeit der ewig-voranschreitenden Globalisierung, inklusive des Abbaus von Handelshemmnissen, sei vorbei und die amerikanische Außen- und Wirtschaftspolitik werde sich in Zukunft darauf konzentrieren, Investition und Jobs zurück in die USA zu holen, prognostiziert der US-Experte. „Trump nennt das ‚America First‘ und die Biden Regierung spricht von der ‚Foreign Policy for the Middle Class‘“, sagt Müller-Kaler. 

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