Lagerhauskino frisch renoviert wieder geöffnet — Versicherung übernimmt Kosten
Kinofans können aufatmen: Am heutigen Freitag öffnet das Schongauer Lagerhauskino wieder seine Türen. Zwei Monate hatten sie nach den Schäden wegen der Taubenvertreibung darauf warten müssen. Die Versicherung übernimmt nach dem Beinahe-Unfall die Kosten.
Schongau – „Wir sind gerade dabei, allem den letzten Schliff zu geben“, so Georg Werner, der das Lagerhauskino betreibt. Gemeinsam mit Barbara Hoheisel-Wühr sorgte er gestern dafür, dass sich die Kinogäste nun wieder wohlfühlen können. „Ein neuer Teppichboden ist reingekommen, und sie haben eine neue Decke eingezogen“, beschreibt es Werner. Sogar eine Dämmung sei angebracht worden, ergänzt Hoheisel-Wühr, wovon das Raumklima sicherlich profitieren werde.
„Der Charme ist wieder da“
Sie streicht kurz über die orangefarbenen Plüschsessel. „Sie haben es wirklich schön gemacht, da können wir zufrieden sein – der Charme ist wieder da.“
Werner lobt vor allem die Zusammenarbeit mit der Stadt Schongau: „Es hat etwas gedauert, aber die Stadt war sehr kooperativ, es hat alles reibungslos geklappt“, bedankt er sich. Sein besonderer Dank gelte Stadtkämmerer Kurt Konrad und Benedikt Huber, der seit vielen Jahren mit dem Lagerhauskino eng verbandelt sei.
„Wir sind froh, dass man hier wieder sicher sitzt“, so Hoheisel-Wühr. Das war im Januar ganz und gar nicht mehr der Fall, erinnert sich Werner. Bei dem Versuch der Stadt, rund 120 Tauben unter dem Dach des Lagerhauses herauszuscheuchen, war Schongaus Taubenbetreuerin Sabine Helbig unwissentlich auf einer leichten, nicht tragenden Deckenkonstruktion unterwegs – einfache Rigipsplatten, mit denen vor vielen Jahren die Kinodecke abgehängt worden war.
Nachdem der Taubenkot ins Kino rieselte, sperrte der Betreiber zu
Glücklicherweise hatte Helbig dem Dachboden offensichtlich selbst nicht so recht getraut, weil es beim Betreten schon bedenklich geknackst habe, wie sie den SN berichtet hatte. Ihr passierte nichts, aber die Deckenverschalung brach dennoch an verschiedenen Stellen auf. Als sich Stücke davon zu lösen drohten und auch schon der Taubenkot ins Kino rieselte, ging Werner kein Risiko ein und sperrte den Vorführraum zu.
Die Kosten für die Sanierung übernimmt die Versicherung. „Der Sachverständige hat bestätigt, dass es ein klarer Versicherungsfall ist. Uns belastet das finanziell nicht“, so der Kinobetreiber. Noch nicht abschließend geregelt sei der Verdienstausfall, aber sein Steuerberater sei gerade dabei, das auszurechnen. Herangezogen werden müssten durchschnittliche Einnahmen von fünf Jahren. „Ich hoffe jetzt nur, dass die zwei Corona-Jahre außen vor gelassen werden, denn da hatten wir ja lange gezwungenermaßen zu wegen der strengen Abstandsregelung.“
„Investition in die Zukunft“
Barbara Hoheisel-Wühr freut sich über die Wiedereröffnung und ist sich sicher: „Das war eine Investition in die Zukunft, das Einzugsgebiet ist riesig.“ Auch aus Weilheim kämen Kinobesucher, die nun im übrigen sehr klagen würden wegen der anstehenden Schließung des Starlight-Kinos (wir berichteten).
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Das aktuelle Programm: Gezeigt wird ab heute „Maria Montessori“, ein Sozialdrama über das bewegende Leben und Schaffen der Reformpädagogin (bis Mittwoch ohne Sonntag 20 Uhr, Sonntag schon um 18 Uhr). Geplant sind die Musikfilme „Joan Baez – I am a noise“ und „Rickerl – Musik is höchstens a Hobby“.