Gasthof Zur Post in Bad Wiessee: „Das wird ein Leuchtturm“
Es geht voran mit der Sanierung des gemeindlichen Gasthofs Zur Post. Der neue Saal wächst aus dem Boden, alle Arbeiten liegen im Zeitplan. Im Frühsommer 2025 ist mit der Eröffnung zu rechnen. Und: Die Brauerei Ayinger als Pächterin will sich demnächst für einen Wirt entscheiden. Sie hat die Wahl.
Bad Wiessee - „Das wird ein Leuchtturm“, ist Bürgermeister Robert Kühn überzeugt. Die Rede ist vom Gasthof Zur Post, den die Gemeinde derzeit für 22 Millionen Euro sanieren und umbauen lässt. Die gewaltige Bausumme hatte im Vorfeld für viel Kritik gesorgt. Immerhin scheint die Kalkulation zu passen. „Wir liegen im Zeit- und Kostenrahmen“, sagt Kühn. Und dies mit viel Stolz: „Die Gemeinde Bad Wiessee zeigt entgegen vieler Behauptungen, dass Kommunen durchaus bauen können.“ Dabei handelt es sich um eine ausgesprochen knifflige Baustelle, weil sowohl im Denkmal als auch neu gebaut wird. Der 1864 errichtete Altbau tritt als Solitär hervor, der neue Saal-Anbau ordnet sich dem unter.

Wegen Umbau geschlossen ist der Gasthof schon seit Ende 2022, aber jetzt wird der Baufortschritt auch nach außen sichtbar. Im Hauptgebäude werden derzeit die Fenster eingebaut. Daneben nimmt der Saalanbau Gestalt an. Die Bautrupps setzen die Kellerdecke auf, zudem sind die ersten Fertigteil-Außenwände im Erdgeschoss aufgestellt. Kräftig gearbeitet wird auch im Gasthaus- und Hotelbereich, wo Sanitär- und Elektro-Fachfirmen am Werk sind. „Wir sind hochzufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Arbeiten“, meint Kühn.
Raum auch für Vereine und Veranstaltungen
Der neue Gasthof Zur Post wird wieder eine bayerische Wirtschaft sein, mit Raum auch für Vereine und Veranstaltungen. Der Gastraum bietet rund 150 Plätze, dazu kommen ein Nebenraum mit 40 Plätzen und vor allem ein großer Biergarten mit bis zu 400 Plätzen. Im neuen Saal können bis zu 200 Gäste zusammenkommen. Auch ein Salettl mit 90 Plätzen gehört zum Komplex. Das Hotel bietet 44 Doppelzimmer.
Mehrere Wirte haben sich beworben
„Ein solches Objekt am Tegernsee, das ist schon attraktiv“, weiß Helmut Erdmann, Direktor der Ayinger Privatbrauerei. Das Unternehmen hat einen Vorvertrag mit der Gemeinde unterschrieben, in den nächsten Wochen steht die Unterzeichnung des Pachtvertrags auf der Agenda. Keiner der Beteiligten zweifelt daran, dass der Pakt auch zustande kommt. Die Brauerei wird den Betrieb des Gasthauses einem Unterpächter anvertrauen. Eine Ausschreibung stieß auf gute Resonanz. Es gebe mehrere Bewerber, sagt Erdmann: „Wir haben die Wahl.“ Die Brauerei werde sich voraussichtlich bis Juli für einen Wirt entscheiden. „Wir wollen ihn so früh wie möglich ins Boot holen.“ Dies deshalb, um die Feinabstimmung beim Ausbau mit dem künftigen Wirt gemeinsam vorzunehmen. Der Vertrag mit ihm, so Erdmann, sei langfristig anlegt. Er sei zuversichtlich, bald Vollzug melden zu können: „Wir sind alle sehr zufrieden.“
Noch eine Saison ohne die Post
In diesem Sommer allerdings wird der Gasthof fehlen, wie schon 2023. Damals liefen viele Beschwerden von Gästen auf, die feststellen mussten, dass spontan kein Tisch in einem Restaurant zu haben war. „Die Post geht uns schon sehr ab“, weiß Daniel Strillinger, Vorsitzender des örtlichen Kur- und Verkehrsvereins. Aber inzwischen habe man sich darauf eingestellt. Er habe, wie viele Vermieter, für seine Gäste Listen mit Lokalen im Umkreis erstellt.
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Gäste fahren mit dem Schiff ins Bräustüberl
„In Bad Wiessee ist noch keiner verhungert“ , sagt seine Stellvertreterin Steffi Erlacher. Die Tische in der Post und in der – ebenfalls geschlossenen – Niederstuben fehlten im Angebot zwar sehr, aber es gebe durchaus Alternativen. Die Betreiber der Lokale am Ort hätten inzwischen auch ihre Ruhetage miteinander abgesprochen, meint Erlacher. „Letztes Jahr war mittwochs alles zu.“ Viele ihrer Gäste lieben es, mit dem Schiff zum Tegernseer Bräustüberl überzusetzen. Dass die Schifffahrt mit der TegernseeCard neuerdings kostenlos sei, komme bestens an.
Nicht nur der Post-Umbau, sondern überhaupt die vielen Baustellen im Ort seien gerade bei den Stammgästen ein großes Thema, berichtet Strillinger. „Die sind sehr interessiert.“ Viele fänden es positiv, dass etwas vorangeht im Ort. Und dass die Post 2025 rumdum erneuert wieder zur Verfügung stehe: „Da werden wir alle froh sein.“
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