Nach Hangrutsch: Arbeiten an der Töl7 beginnen – abgebrochene Böschung wird saniert

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Sperrung auf der Kreisstraße Töl7: Seit einem Hangrutsch Anfang Juni ist nur mehr eine Fahrbahn für Autos frei. Dieser Zustand hat bald ein Ende. © arp

Die abgebrochene Böschung an der Kreisstraße Töl7 wird in den kommenden zwei Wochen saniert. Dann kann auch die Isar wieder aufgestaut werden.

Wackersberg – Seit gut einem Monat gilt an einer Stelle auf der Kreisstraße Töl7 in Oberfischbach eine halbseitige Sperrung. Und genauso lange sind die Schleusen des Isarkraftwerks geöffnet und der Tölzer Stausee somit abgesenkt. Grund war ein Hangrutsch Anfang Juni. Nun ist ein Ende dieses Zustands absehbar. Wie Martin Herda vom Staatlichen Bauamt Weilheim auf Anfrage mitteilt, beginnen Anfang kommender Woche die Arbeiten, um die entstandenen Schäden zu beseitigen.

Baufirma gefunden: Hangsanierung in Oberfischbach kann beginnen

Wie berichtet war während der schweren Regenfälle vor gut vier Wochen neben dem Radweg zwischen Töl7 und dem Isarstausee auf Höhe von „Am Hoheneck“ der Böschungsbereich auf einer Länge von etwa acht Metern abgebrochen. Dabei wurden auch Bäume herausgerissen. Über Nacht wurde die Kreisstraße daraufhin zunächst gesperrt. Danach wurde an der Schadensstelle lediglich der Geh- und Radweg abgeplankt. Fußgänger und Radler können nun auf einem kleinen geschützten Korridor auf der Straße durchgängig passieren. Eine Fahrbahn ist deswegen auf einem kleinen Abschnitt gesperrt. Auf eine Verkehrsregelung mit Ampel konnte an dieser Stelle wegen der guten Sicht und der geringen Verkehrsdichte verzichtet werden. Wegen des Böschungsschadens konnten die Stadtwerke die Isar am Kraftwerk seither nicht wieder aufstauen. Die dortige Stromproduktion ist also seit Wochen gestoppt.

Erst, wenn der Schaden behoben ist, kann die Isar wieder aufgestaut werden.
Erst, wenn der Schaden behoben ist, kann die Isar wieder aufgestaut werden. © Jürgen Gotthalmseder

Jetzt aber geht es an die Hangsanierung. Mittlerweile „wurde die Maßnahme ausgeschrieben und eine Baufirma gefunden“, erklärt Herda, der im Staatlichen Bauamt die Abteilung „Straßenbau Süd“ leitet. Anfang kommender Woche beginnen ihm zufolge die Bauarbeiten. „Und sie sollten in rund zwei Wochen abgeschlossen sein“, kalkuliert Herda.

Ursache ist weiterhin strittig: Es gibt zwei Theorien

Dabei gibt es durchaus einiges zu tun. „Im unteren Uferbereich werden Spundwände eingeschlagen“, informiert Herda. Darüber wurde im unteren Böschungsbereich Wasserbausteine eingesetzt. Die Spundwände dienen dazu, dass diese großen Steinblöcke nicht wegrutschen. Im oberen Teil der Böschung wird das Bankett des Radwegs wiederhergestellt. Dort, wo am Radweg selbst Asphalt aufgerissen ist, wird der Radweg wiederhergestellt. Nicht zuletzt muss eine Stichleitung erneuert werden. Sie führt von der anderen Straßenseite in Richtung Isar und dient der Entwässerung. Auch sie war bei dem Hangrutsch kaputtgegangen.

Weiter strittig ist, was genau den Uferabbruch verursacht hat. Hier gibt es zwei Theorien. Das Staatliche Bauamt und die Gemeinde Wackersberg gehen davon aus, dass es damit zu tun hat, dass die Stadtwerke den hohen Wasserstand der Isar nutzten, um am Isarkraftwerk die Schleusen zu öffnen. Dies ist von Zeit zu Zeit nötig, um abgelagerten Kies abzutransportieren. In diesem Fall hat es nach Ansicht des Staatlichen Bauamts dafür gesorgt, dass der stabilisierende Druck des Wassers auf die Böschung wegfiel. Gleichzeitig, so Herda, habe das reißende Wasser an der Böschung genagt. Das Wasserwirtschaftsamt und die Stadtwerke hingehen glauben, dass von der Straße in die Böschung fließendes Wasser den Schaden verursacht hat.

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Zur Diskussion steht vor diesem Hintergrund noch, ob Landkreis und Gemeinde  –  sie sind für Straße beziehungsweise Gehweg zuständig  –  die Kosten der Arbeiten tragen müssen, oder ob sich Stadtwerke und Wasserwirtschaftsamt beteiligen. Die Maßnahme kostet rund 100 000 Euro. „Dazu steht noch ein Gesprächstermin aus“, so Herda. „Aber es steht fest, dass die Kosten bezahlt werden.“ (ast)

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