Böschung abgerutscht: Fahrbahnverengung an Kreisstraße – Uneinigkeit über Ursache
Behördenvertreter haben die Schadensstelle an der Kreisstraße Töl7 begutachtet. Die Sanierung soll so bald wie möglich beginnen.
Wackersberg – Die Fahrbahnverengung auf der Kreisstraße Töl 7 auf Höhe Hoheneck bleibt voraussichtlich noch einige Wochen bestehen. Das erklärt Martin Herda vom Staatlichen Bauamt. Wie berichtet war am Montag der Hang neben dem Geh- und Radweg am Isarstausee weggerutscht. Herda zufolge besteht Einigkeit, „dass an der Böschung so schnell wie möglich etwas getan werden muss“. Jetzt wird zunächst ein Sanierungskonzept entwickelt.
Böschungsrutsch an der Kreisstraße Töl7: Sanierungskonzept in Entwicklung
Der Schaden war wie berichtet am Montag während der starken Regenfälle entstanden. „Vormittags um 9.30 Uhr haben wir festgestellt, dass das Bankett abrutscht“, schildert Herda. Zu jenem Zeitpunkt gab es einen Höhenunterschied von 30 Zentimetern zwischen Gehweg und Bankett. Um 11 Uhr seien es schon zwei Meter gewesen. Im Lauf des Tages sei der gesamte Böschungsbereich auf einer Länge von etwa acht Metern weggebrochen. Bäume wurden herausgerissen, die nun teils noch schräg am Abhang hängen, teils wohl in der Isar landeten.
Das Staatliche Bauamt sperrte am Montagabend vorsorglich die Kreisstraße komplett. Seit Dienstagvormittag ist lediglich der Gehweg auf der Isarseite in dem Bereich gesperrt. Damit Fußgänger und Radfahrer weiter durchkommen, wurde für sie ein geschützter Bereich auf der Fahrbahn der Töl 7 abgegrenzt. Die Straße selbst ist deshalb einseitig gesperrt. Da die Sicht an der Stelle gut ist und der Verkehr mit rund 3800 Fahrzeugen am Tag überschaubar, sei keine Ampel zur Regelung des Verkehrs nötig, so Herda.
Treffen mit behördlichen Vertretern
Am Mittwochvormittag trafen sich Vertreter von Staatlichem Bauamt, Landratsamt, Gemeinde Wackersberg, Stadtwerken Bad Tölz und Wasserwirtschaftsamt vor Ort. Über die Ursache des Schadens gehen die Meinungen auseinander. Aus Herdas Sicht hängt er damit zusammen, dass die Isar sehr viel Wasser führte und damit, dass die Stadtwerke am Wochenende die Schleusen des Isarkraftwerks öffneten. Dadurch sei der stabilisierende Druck des Wassers, dass hier normalerweise aufgestaut wird, auf die Böschung weggefallen. Gleichzeitig habe das reißende Wasser am Böschungsfuß genagt. Diese Auffassung vertrete auch die Gemeinde Wackersberg. Anders sehen es Wasserwirtschaftsamt und Stadtwerke. „Sie stehen auf dem Standpunkt, dass der Schaden durch das von der Straße in die Böschung fließende Wasser verursacht wurde“, sagt Herda.
(Unser Bad-Tölz-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus Ihrer Region. Melden Sie sich hier an.)
Er geht grob geschätzt von Kosten im mittleren fünfstelligen bis niedrigen sechsstelligen Euro-Bereich aus. Prinzipiell sind der Landkreis für die Straße und Gemeinde für den Gehweg zuständig. „Die Frage ist, ob sich Wasserwirtschaftsamt und Stadtwerke beteiligen“, so Herda. Geprüft werde auch, ob es Fördermittel vom Freistaat gebe. Noch könne mit den Arbeiten nicht begonnen werden. „Dafür ist im Moment zu viel Wasser in der Isar.“ (ast)