Die 3-Minuten-Routine: Longevity-Experte verrät: Wer so in den Tag startet, lebt länger
Die meisten Menschen starten nicht in den Tag – sie stolpern hinein. Die Schlummertaste wird mehrfach gedrückt, der erste Gang führt schlaftrunken zur Kaffeemaschine, oft begleitet von einem schnellen, süßen Snack. Doch genau dieser Ablauf ist Gift für unsere Energie – und langfristig auch für unsere Gesundheit.
Über Gerd Wirtz
Dr. Gerd Wirtz ist Neurophysiologe und seit vielen Jahren als Medizinmoderator, Bestsellerautor, Podcaster und Keynote Speaker auf internationalen Bühnen unterwegs. Seine Spezialgebiete sind Digital Health und Longevity. Seine Überzeugung, dass Digitale Medizin der entscheidende Schlüssel ist, um länger und gesünder zu leben, vermittelt er in seinen Vorträgen und Veröffentlichungen, kompetent und unterhaltsam. In seinen Podcasts „gesund&gesund“ und „beyond lifespan“ gibt er gemeinsam mit seinen Kollegen regelmäßig wertvolle Tipps zum gesunden Leben.
Warum eine gute Morgenroutine so wichtig ist
Unser Gehirn liebt Routinen. 80 Prozent unseres Tagesablaufs laufen automatisiert ab. Wer regelmäßig ungesunde Muster etabliert, programmiert sich buchstäblich auf Erschöpfung und Chaos. Wer hingegen fokussiert und ruhig in den Tag startet, aktiviert jene Hirnareale, die Konzentration, Kreativität und Resilienz fördern.
Eine gut geplante Morgenroutine senkt die mentale Belastung. Wer weiß, was morgens wann passiert, muss keine Entscheidungen treffen – und spart kognitive Energie. Das reduziert Stress, verbessert die Stimmung und hilft, konzentrierter zu arbeiten. Auch die innere Uhr profitiert: Licht, Bewegung und feste Zeiten stärken den Biorhythmus und unterstützen Schlafqualität und Verdauung.
Wie finde ich meine eigene Routine?
Die perfekte Morgenroutine sieht für jeden anders aus. Entscheidend ist nicht der exakte Ablauf, sondern dass er zu Ihrem Biorhythmus, Alltag und Energielevel passt. Der Weg zur eigenen Routine beginnt mit drei Fragen:
- Wie fühle ich mich aktuell morgens? (Gestresst, klar, müde?)
- Was brauche ich morgens, um ruhig und fokussiert zu starten? (Bewegung, Ruhe, Planung?)
- Was funktioniert realistisch in meinem Alltag? (30 Minuten? 10 Minuten? Mit oder ohne Kinder?)
Tipp: Starten Sie mit einer neuen Gewohnheit – nicht mit fünf. Kleine Veränderungen haben große Wirkung, wenn sie konsequent wiederholt werden.
Prominente Vorbilder: So starten andere in den Tag
Viele Prominente und erfolgreiche Geschäftsleute befolgen eine strenge Morgenroutine:
- Michelle Obama: Steht um 4:30 Uhr auf, trainiert, frühstückt mit der Familie – und startet erst dann in den Arbeitstag.
- Tim Cook (Apple CEO): Beginnt seinen Tag um 4:00 Uhr mit E-Mails, anschließend Sport und Fahrt zur Arbeit.
Diese Beispiele zeigen: Erfolgreiche Menschen nehmen sich Zeit – bewusst und strukturiert. Was ihre Routinen fast immer gemeinsam haben: kein Stress, keine Ablenkung – dafür Fokus auf Bewegung, Reflexion und Zeit für sich selbst.
Fünf Schritte zur idealen Routine
- Regelmäßiger Start: Immer zur gleichen Zeit aufstehen – auch am Wochenende.
- Kein Snooze: Die Schlummertaste stört Schlafzyklen und erschwert das Aufwachen.
- Licht und Luft: Tageslicht, frische Luft oder eine Tageslichtlampe signalisieren dem Körper: Es geht los.
- Körper aktivieren: Ob Stretching, Spazieren, Yoga – Bewegung ist der Turbo für Kreislauf und Gehirn.
- Klarer Fokus: Ein kurzer Blick auf den Tagesplan, ein positiver Gedanke, ein bewusst gesetztes Ziel.
3-Minuten-Routine für Eilige
Keine Zeit? Kein Problem. Auch drei Minuten am Morgen können Ihr Nervensystem stabilisieren und den Tag in eine gesündere Richtung lenken:
00:00 – 01:00 Trinken Sie ein großes Glas Wasser.
Das füllt die Flüssigkeitsspeicher wieder auf und aktiviert den Stoffwechsel.
01:00 – 02:00 Öffnen Sie das Fenster oder gehen Sie kurz vor die Tür.
Tageslicht und Sauerstoff signalisieren: Der Tag beginnt – Melatonin wird gedrosselt, Serotonin steigt.
02:00 – 03:00 Schließen Sie die Augen und atmen Sie zehnmal tief und bewusst ein und aus.
Das senkt den Cortisolspiegel und bringt Sie in einen ruhigen, klaren Zustand.
Extra: Wer noch 30 Sekunden übrig hat, notiert eine Intention für den Tag: „Heute bleibe ich ruhig, auch wenn’s stressig wird.“ Und wer weiss - wenn diese 3 Minuten Routine erstmal sitzt, haben Sie vielleicht Lust einen weiteren Schritt zu ergänzen.
Fazit: Die Morgenroutine ist kein Luxus für Prominente. Sie ist eine Methode, die uns allen zur Verfügung steht – und die dazu beitragen kann, länger und gesünder zu leben. Es braucht keine zwei Stunden. Oft reichen zehn Minuten, die wirklich Ihnen gehören.
Lesetipp (Anzeige)
"Der Longevity-Kompass - Anleitung für ein langes und gesundes Leben" von Volker Limmroth und Gerd Wirtz.
Dieser Beitrag stammt aus dem EXPERTS Circle – einem Netzwerk ausgewählter Fachleute mit fundiertem Wissen und langjähriger Erfahrung. Die Inhalte basieren auf individuellen Einschätzungen und orientieren sich am aktuellen Stand von Wissenschaft und Praxis.