Mehr als Muskeln: Wie Protein Ihr Geheimnis für gesundes Altern sein kann
Mehr als Muckis: Warum Muskeln der neue Jungbrunnen sind
Wer bei Muskeln nur an Bodybuilding denkt, denkt zu kurz. Denn Muskelmasse ist weit mehr als ein Schönheitsideal – sie ist ein entscheidender Faktor für gesundes Altern. Studien zeigen: Menschen mit mehr Muskelmasse leben länger, bleiben mobiler und sind seltener pflegebedürftig.
Aber: Mit dem Älterwerden verlieren wir Muskelmasse – ein stiller Prozess, der oft erst spürbar wird, wenn es zu spät ist. Genau hier kommt die Kombination aus Whey- und Kollagenprotein ins Spiel.
Über Nils Behrens
Nils Behrens ist der Chief Brand Officer von Sunday Natural und der Host des Gesundheitspodcasts HEALTHWISE. Zuvor war er über 12 Jahre als Chief Marketing Officer das Gesicht der Lanserhof Gruppe und Gastgeber des erfolgreichen "Forever Young"-Podcasts. In über 200 Experteninterviews erforschte er Wege zu einem längeren und fitteren Leben. Als Dozent an der Hochschule Fresenius und auf LinkedIn berichtet er regelmäßig über neue Studien im Gesundheitssektor. In seiner Freizeit ist er passionierter Läufer, Triathlet und Radrennfahrer.
Neue Studie: Whey + Kollagen = mehr als die Summe der Teile
In einer aktuellen Studie, veröffentlicht im Fachjournal Medicine & Science in Sports & Exercise, haben Forscher untersucht, was passiert, wenn man 25 Gramm Whey- mit 5 Gramm Kollagenprotein kombiniert – und das direkt nach einem intensiven Training.
Die Ergebnisse sprechen eine klare Sprache:
- Deutlich erhöhte Aminosäurewerte im Blut
- Erhöhte Synthese von Muskelproteinen
- Erhöhte Synthese von Bindegewebsproteinen (zum Beispiel Kollagenstrukturen in Sehnen und Faszien)
Mit anderen Worten: Der Shake stärkt nicht nur Ihre Muskeln, sondern auch das Fundament, das alles zusammenhält – das Bindegewebe.
mTOR: Der Muskelmacher mit Schattenseite?
Jetzt wird’s spannend – und ein bisschen nerdy, aber bleiben Sie dran, es lohnt sich.
Eine zentrale Rolle spielt der sogenannte mTOR-Signalweg (mammalian Target of Rapamycin). Aktiviert durch Aminosäuren wie Leucin (reichlich im Whey vorhanden), ist mTOR verantwortlich für:
- Muskelaufbau
- Zellwachstum
- Proteinsynthese
Das klingt erstmal nach einem Jackpot für den Muskelaufbau – und ist es auch. Aber: Dauerhaft aktiviertes mTOR kann auch mit beschleunigtem Altern, Entzündungen und Krebsentstehung assoziiert sein. Die Lösung? Gezielte Aktivierung statt Dauerfeuer.
Die neue Longevity-Strategie: Aktivieren und Abschalten im Rhythmus
Das Zauberwort heißt: "zyklische mTOR-Aktivierung". Das bedeutet:
- Ja zu mTOR nach dem Training: Hier ist der Aufbau gewollt und gesund.
- Nein zu Daueraktivierung: Durch regelmäßiges Intervallfasten, pflanzenbasierte Tage oder "Low-Protein-Zeiten" lassen sich Regenerationsmechanismen wie Autophagie aktivieren.
Die Kombination aus gezielter Proteinzufuhr und bewusst gesetzten Fastenphasen bringt den Körper in eine Art rhythmischen Tanz zwischen Aufbau und Reparatur. Genau dieser Wechsel ist das Geheimnis vieler Centenarians – und das Grundprinzip moderner Longevity-Ansätze.
Ihre neue Alltagsformel: Shake, Schlaf & Struktur
Sie fragen sich, wie Sie all das praktisch umsetzen können? Hier kommt Ihr Mini-Plan:
- Nach dem Training: 25 Gramm Whey + 5 Gramm Kollagen – idealerweise direkt nach Belastung.
- In Ruhephasen: Auch ohne Training sinnvoll, zum Beispiel. zur Regeneration nach Verletzungen oder bei erhöhtem Stress.
- An freien Tagen: Fastenintervalle (zum Beispiel 16:8), pflanzenbasierte Mahlzeiten oder bewusst mal weniger Protein helfen, mTOR zu drosseln und Autophagie zu aktivieren.
- Schlaf optimieren: Kollagen enthält Glycin – eine Aminosäure, die nachweislich den Schlaf verbessert. Ein echter Win-Win für Muskel- und Zellreparatur.
Fazit: Muskelpower trifft Langlebigkeit
Die Kombination aus Whey- und Kollagenprotein ist mehr als ein Fitnesstrend – sie ist ein smarter Baustein für gesundes Altern. Muskelmasse erhalten, Bindegewebe stärken, mTOR gezielt aktivieren und zwischendurch wieder zur Ruhe kommen lassen: Das ist keine Raketenwissenschaft, sondern ein pragmatischer Longevity-Ansatz, den jeder umsetzen kann.
Denn letztlich geht es nicht darum, ewig jung auszusehen – sondern ewig beweglich, selbstständig und lebendig zu bleiben.
Dieser Beitrag stammt aus dem EXPERTS Circle – einem Netzwerk ausgewählter Fachleute mit fundiertem Wissen und langjähriger Erfahrung. Die Inhalte basieren auf individuellen Einschätzungen und orientieren sich am aktuellen Stand von Wissenschaft und Praxis.