Einkaufen an Heiligabend: Edeka-Chef in Hausham öffnet als bayernweit fast einziger Markt
Weil Heiligabend auf einen Sonntag fällt, bleiben heuer fast alle Supermärkte geschlossen. Veselin Peykov öffnet seinen Edeka in Hausham trotzdem - bayernweit fast als Einziger.
Hausham – Während Supermärkte an Heiligabend meist regulär bis 14 Uhr geöffnet haben, fällt der 24. Dezember heuer auf einen Sonntag – ein spezieller Fall, für den das Ladenschlussgesetz eine Sonderregelung vorsieht. Doch obwohl Lebensmittelmärkte demnach bis zu drei Stunden öffnen dürfen, nehmen die meisten Ketten freiwillig Abstand davon. Unter anderem bleiben Rewe-, Penny-, Kaufland-, Lidl-, Aldi- und fast alle Edeka-Märkte geschlossen. Inhaber Veselin Peykov (50) sperrt seinen Vollsortimenter in Hausham trotzdem auf – abseits von Flughäfen offenbar als bayernweit fast einziger Edeka-Markt. Über Kundenwünsche, zuverlässige Mitarbeiter und die Hilfe der ganzen Familie spricht der Marktleiter im Interview.
Herr Peykov, die meisten Supermärkte haben heuer an Heiligabend geschlossen. Warum öffnen Sie trotzdem?
Veselin Peykov: Wir gehen davon aus, dass die Kunden daran gewöhnt sind, am Vormittag einkaufen zu können. Diesmal fällt Heiligabend auf einen Sonntag, aber viele rechnen nicht mit geschlossenen Türen oder haben noch etwas vergessen. Deshalb habe ich nachgeschaut und gesehen, dass es der Gesetzgeber erlaubt, bis zu drei Stunden vor 14 Uhr aufzumachen. Wir machen das von 7 bis 10 Uhr. Danach feiern wir mit der ganzen Familie.
Frau, Schwester und Schwager arbeiten im Markt
War es schwer, für diesen Tag Personal zu finden?
Peykov: Nein, gar nicht. Dass wir Aufsperren, war eine Entscheidung vom ganzen Team. An Heiligabend arbeite ich selbst gemeinsam mit meiner Frau, meiner Schwester und meinem Schwager. Unterstützt wird die Familie von starken, motivierten Mitarbeitern, die hinter uns stehen. Ich bin seit fast 20 Jahren im Einzelhandel tätig und habe den Laden erst im April 2022 gekauft. Dass ich als Inhaber alle Mitarbeiter behalten konnte, zahlt sich jetzt aus. Ich habe genug Personal zur Verfügung. Alle, die arbeiten, haben sich freiwillig gemeldet. Natürlich werden die Mitarbeiter dafür extra bezahlt.
Rechnen Sie mit einem großen Ansturm?
Peykov: Ja. Neben dem Flughafen weiß ich bayernweit nur noch von einem anderen Edeka-Markt, der heuer an Heiligabend aufmacht. Das hat mir die Zentrale gesagt. Die haben mich noch einmal gefragt, ob ich das wirklich machen will. Aber ich bin gut vorbereitet, auch für die vielen Touristen, die um Weihnachten in der Region sind.
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Regale rechtzeitig gefüllt
Wie sieht diese Vorbereitung aus?
Peykov: Alle Mitarbeiter sind aus dem Urlaub zurück. Deshalb sind genug Leute hier, um alle Regale aufzufüllen und den Laden top herzurichten. Die Kunden dürfen natürlich nicht so viel erwarten, wie an regulären Öffnungstagen. Aber besonders rund um das Weihnachtsessen sind wir gut ausgestattet.
Gibt es Produkte, die an Heiligabend besonders gefragt sind?
Peykov: Fleisch- und Fischprodukte sind beliebt, aber auch frische Sachen wie Obst, Gemüse oder Milchprodukte. Viele kaufen auch noch Glühwein, andere Weine und Spirituosen nach. Und natürlich viele Süßwaren, besonders Lebkuchen (lacht). Die Leute sind im Weihnachtsstress und vergessen das eine oder andere. Es ist schön, wenn wir die Kunden an diesem Tag glücklich machen können. nap
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