Die wohlbekannten „Promis“ des Expressionismus, aber auch junge Entdeckungen von heute: Hochkarätig, spannend und international ist, womit das Buchheim-Museum Bernried und das Museum Penzberg heuer locken.
Momentan ist es Großbaustelle, das so malerisch ans Ufer des Starnberger Sees getupfte Buchheim-Museum: Die 2001 eröffnete Kunststätte erhält einen Erweiterungsbau und hat deshalb die nächsten acht Wochen geschlossen (wir berichteten). Doch am 4. April werden der große Saal, die große Galerie und Teile des Promenadendecks wiedereröffnet – und das gleich mit drei Ausstellungen auf einmal: Eine Neupräsentation der eigenen Sammlung zeigt unter dem Titel „Mit wachem Blick und begabter Hand“ viele der Meisterwerke, für die das Buchheim-Museum international bekannt ist. Neben altbekannten Gemälden von Kirchner, Heckel & Co. werden aber auch bisher selten gezeigte oder kürzlich hinzugekommene Stücke präsentiert, zum Beispiel von Karen Müller (1939-2022). Zwei weitere Ausstellungen rücken ab April die leuchtend starke Farbigkeit der 1965 geborenen Malerin Ursula Jüngst sowie eine Fülle zeitgenössischer Glas-Objekte in den Blickpunkt – Letzteres in Kooperation mit dem Verein „Glasheimat Bayern“.
Die große Sommerausstellung des Buchheim-Museums geht danach auf Welttournee
Das Sommer-Highlight im Buchheim-Museum setzt ab 19. Juli „Max Pechstein – Vision und Werk“, eine groß angelegte Retrospektive, die im Rahmen einer vierjährigen Welttournee durch bedeutende internationale Museen wandert. Bernried ist nach der Kunsthal Rotterdam die zweite Station. Fast zeitgleich zeigt das Buchheim-Museum ab 26. Juli unter dem Titel „Verletzte Schönheit“ expressive Landschafts- und Figurenbilder des 1933 geborenen Malers Helmut Pfeuffer. Und ab Ende November kündet eine Präsentation des 1974 geborenen Malers Ruprecht von Kaufmann vom „Leben zwischen den Stühlen“.
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Ein hoch ambitioniertes „Mehrspartenhaus“ in Penzberg
Als hoch ambitioniertes „Mehrspartenhaus“ präsentiert sich heuer wieder das „Museum Penzberg – Sammlung Campendonk“, das vor mehr als 30 Jahren als Stadtmuseum gegründet wurde. Im 2016 eröffneten Neubau ist viel Raum für die Werke Heinrich Campendonks (1889-1957), dem jüngsten der „Blauer Reiter“-Künstler, der reichlich Inspiration im einstigen Bergarbeiterstädtchen Penzberg fand. Der Altbau widmet sich der Stadtgeschichte und beherbergt zudem spannende Wechselausstellungen.
Die Campendonk-Präsentation versteht sich als „Dauerausstellung im Wandel“ und beinhaltet 2025 unter anderem frühe Ölbilder, die in Penzberg bislang noch nicht zu sehen waren, sowie seine Künstler-Postkarten, die vergangenes Jahr mit Hilfe der Ernst von Siemens Kunststiftung für den Bestand des Museums gesichert werden konnten.
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Prominenz von René Magritte bis Salvador Dalí
Ganz neue Perspektiven gewähren heuer drei Sonderausstellungen: Von Campendonks Freundschaft mit dem Maler Fritz Stuckenberg und dem belgischen Dichter Paul van Ostaijen und einem gemeinsam geplanten Manifest handelt ab 15. März „Kataklump – eine Idee“. Ab Juli sind unter dem Titel „Vogel, Fisch und Form“ Werke des jungen, in New York lebenden Malers Austin Eddy (Jahrgang 1986) zu sehen. Und eine dritte Sonderschau zeigt ab November „Surrealisten im Dialog mit Campendonk“, darunter Prominenz wie René Magritte, Max Ernst und Salvador Dalí.
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Im stadtgeschichtlichen Teil des Museums Penzberg steht heuer das 80. Gedenken an die Penzberger Mordnacht vom 28. April 1945 im Mittelpunkt. Dazu gibt es am 26. April auch ein Projekt des am Ammersee heimischen Aktionskünstlers Andreas Kloker, der sich intensiv mit den Opfern der Mordnacht auseinandergesetzt hat.