„Rollstuhlfahrer sucht ab sofort 3-Zi.-Whg.“ – Neue Initiative soll Wohnungssuche erleichtern

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Setzen auf Kooperation in Sachen „Barrierefreier Wohnraum“: Monika Gleixner von der OBA und Florian Wiedenmann von „Anders Wohnen“. Die OBA ist dankbar für das Engagement des Immobilienunternehmens. © Uehlein

Eine neue Wohnung zu finden, ist wegen der Wohnungsnot oft ein schwieriges Unterfangen. Soll das gesuchte Objekt barrierefrei sein, ist das eine zusätzliche Hürde. Anbieter von barrierefreien Immobilien und Wohnungssuchende zusammenzubringen, das versucht die Caritas im Landkreis. Seit kurzem hat sie eine Kooperation mit einem Maklerbüro.

„Aufgeweckter und sportlicher Rollstuhlfahrer sucht ab sofort 3-Zi.-Whg.“ – „Ruhige Rentnerin mit Katze und Rollator sucht 1-2-Zi-EG-Whg. ab 40 m² im Landkreis“:  So lauten Gesuche auf der Online-Plattform „Barrierefreier Wohnraum“, die von der Offenen Behinderten-Arbeit (OBA) des Caritas-Kreisverbandes Weilheim-Schongau schon länger betrieben wird.  16 Anfragen sind dort Ende Januar verzeichnet. Sie stehen einem einzigen Angebot gegenüber: einer Drei-Zimmer-Wohnung in Weilheim.

Angesichts dieses Ungleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage ist es für die Caritas eine willkommene Unterstützung, dass das Immobilienunternehmen „Anders Wohnen“ aus der Kreisstadt bei der Vermittlung von Wohnraum hilft. Die OBA und das Maklerbüro, die beide an der Schmiedstraße liegen und zwischen denen bereits Kontakte bestanden hatten, gingen kürzlich eine Kooperation ein.

Passende Immobilien werden zuerst der Caritas präsentiert

Die Zusammenarbeit sieht Folgendes vor: Wenn sich Eigentümer mit dem Wunsch, eine Wohnung oder ein Haus zu vermieten, an „Anders Wohnen“-Inhaber Florian Wiedenmann wenden, prüft dieser, ob das jeweilige Objekt barrierefrei beziehungsweise barrierearm ist. Genügt dieses den Anforderungen, die die OBA-Mitarbeiter für ihre Klienten ermittelt haben, wird es dem Wohlfahrtsverband zunächst angeboten, ohne auf einer großen Immobilienplattform zu landen. Handelt es sich um eine Wohnung oder ein Haus, das mit einfachen Mitteln barrierefrei gestaltet werden kann, stellt Wiedenmann auf Wunsch den Kontakt zur OBA her, damit diese seinen Kunden kostenfrei berät. In solchen Fällen kann dann zum Beispiel erklärt werden, wie der Einbau einer bodengleichen Dusche zur Barrierefreiheit einer Wohnung beitragen kann und welche Fördermöglichkeiten es gibt.

Monika Gleixner von der OBA macht im Pressegespräch darauf aufmerksam, dass es eine gute Investition sein kann, eine Immobilie in einen barrierefreien Zustand zu versetzen – auch wenn diese aktuell problemlos vermietet werden könne. Sie sagt: „Vermieter sollten sich bewusst sein, dass es immer mehr Menschen mit einem Bedarf nach barrierefreiem Wohnraum geben wird.“ Die Vergabe einer Immobilie an einen OBA-Klienten bringt laut Gleixner auch den Vorteil, dass das Mietverhältnis in der Regel auf eine lange Dauer angelegt ist.

Eine erste erfolgreiche Vermittlung gab es schon

Eine erste Vermittlung im Rahmen der Kooperation von OBA und „Anders Wohnen“ hat es schon gegeben, wie Wiedenmann berichtet. Vergeben wurde eine seniorengerechte Wohnung, die in der Nähe der Seniorenresidenz „Curata“ in Weilheim liegt und für die die OBA zunächst drei mögliche Mieter ausgesucht hatte.

Die Online-Plattform „Barrierefreier Wohnraum“ der Offenen Behinderten-Arbeit ist erreichbar unter https://www.caritas-wm-sog.de/unsere-angebote/offene-behindertenarbeit/barrierefreier-wohnraum/barrierefreier-wohnraum. Bei ihrer Vermittlungsarbeit kooperiert die Caritas auch unter anderem mit dem Landkreis Weilheim-Schongau und der Stadt Weilheim. Und vor kurzem ging sie eine Zusammenarbeit mit „Gerle & Piehler Immobilien“ in Schongau ein.

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