„CNN“ zerlegt Trumps irre Behauptungen über Inflation und fällt vernichtendes Urteil

US-Präsident Donald Trump hat in mehreren öffentlichen Auftritten behauptet, dass die Preise für Waren und Dienstleistungen während seiner Amtszeit gesunken seien. Laut einem Faktencheck von „CNN“ ist das jedoch falsch. Offizielle Daten des Verbraucherpreisindex zeigen, dass die Preise seit Januar um 1,7 Prozent gestiegen sind. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt der Anstieg sogar 3 Prozent. Trump hatte mehrfach erklärt, dass „alles billiger“ geworden sei, doch diese Aussagen widersprechen den Fakten. 

Inflation höher als behauptet

Trump behauptete außerdem, die Inflation sei „fast nicht existent“ und liege bei 2 Prozent. Laut dem Faktencheck von „CNN“ liegt die tatsächliche Inflationsrate jedoch bei 3 Prozent – ein Wert, der seit Monaten ansteigt. Auch die Kerninflation, die schwankende Preise für Lebensmittel und Energie ausklammert, liegt bei 3 Prozent. Trumps wiederholte Behauptung von einer Inflationsrate unter 2 Prozent ist daher schlichtweg falsch.

Lebensmittelpreise steigen weiter

Auch bei den Lebensmittelpreisen irrt Trump. Er erklärte, dass die Preise für Lebensmittel „deutlich gesunken“ seien. Doch in Wahrheit sind die Preise für Lebensmittel seit Januar um 1,4 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt der Anstieg sogar 2,7 Prozent. Besonders auffällig war ein Preissprung von 0,6 Prozent zwischen Juli und August. Es ist der größte Anstieg seit drei Jahren.

Eine aktuelle Umfrage für den britischen „Guardian“ gibt diesen Zahlen recht: Ganze 75 Prozent der befragten Amerikaner berichten demnach, dass ihre monatlichen Ausgaben um 100 bis 749 Dollar gestiegen sind - trotz Trumps Versprechen, die Lebensmittelpreise an „Tag eins“ seiner Amtszeit zu senken.

Die Lebensmittelpreise in den USA sind weiterhin auf einem hohen Niveau. Trump trat vergangenes Jahr mit dem Versprechen an, sie zu senken.
Die Lebensmittelpreise in den USA sind weiterhin auf einem hohen Niveau. Trump trat vergangenes Jahr mit dem Versprechen an, sie zu senken. picture alliance / Sipa USA | Richard B. Levine

Unrealistische Zahlen bei Medikamenten

Trump lobte sich selbst für angeblich drastische Preissenkungen bei Medikamenten. Er sprach von Reduktionen um bis zu „1.200 Prozent“. Das ist jedoch mathematisch unmöglich: Eine Preissenkung von mehr als 100 Prozent würde bedeuten, dass Medikamente kostenlos wären und Kunden sogar Geld dafür bekämen – was natürlich nicht der Fall ist.

Falsche Angaben zu Gaspreisen

Auch bei den Gaspreisen verbreitete Trump falsche Informationen. Er behauptete, die Preise seien auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahrzehnten gefallen und lägen bei „fast 2 Dollar pro Gallone“. Laut „CNN“ lag der nationale Durchschnittspreis jedoch bei 3,08 Dollar pro Gallone – deutlich über Trumps Angaben. Tatsächlich waren die Gaspreise in den letzten Jahren mehrfach niedriger als heute.

Behauptungen über Bidens Amtszeit

Trump kritisierte auch seinen Vorgänger Joe Biden und warf ihm vor, die höchste Inflation in der Geschichte der USA hinterlassen zu haben. Laut dem Faktencheck ist auch das nicht korrekt. Die höchste Inflationsrate in den USA wurde 1920 mit 23,7 Prozent gemessen. Unter Biden erreichte sie im Juni 2022 einen Höchststand von 9,1 Prozent, sank aber bis zu seinem Amtsende auf 3 Prozent.