Kanzlerumfrage: Pistorius mit Abstand am beliebtesten – doch auch Söder kommt gut an

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Die nächste Bundestagswahl findet 2025 statt. In den Parteien wird über die K-Frage debattiert. Eine Umfrage sieht vor allem einen Politiker vorne.

Berlin – Die Europawahlen haben bei der Ampel-Koalition für Ernüchterung gesorgt. Mit großem Abstand hat die Union die Wahlen gewonnen. Die AfD wurde zweitstärkste Kraft. Aufgrund des schlechten Wahlergebnisses für die Regierungsparteien forderte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder bereits Neuwahlen. Diese Maßnahme hatte Frankreichs Präsident Macron nach der Europawahl ergriffen. Die Regierung hält jedoch an der regulär angesetzten Bundestagswahl 2025 fest. Wenn es um die Kanzler-Frage geht, gibt es bereits einen klaren Favoriten, wie eine Umfrage zeigt.

Kanzlerumfrage: Pistorius beliebter als Scholz – Merz und Söder folgen

Bei der Europawahl war Scholz auf fast allen Wahlplakaten zu sehen. Ob das mit ein Grund für das schlechte Ergebnis ist, wird seither diskutiert – eine klare Antwort wird es darauf allerdings nicht geben. Eine Umfrage von Civey für Focus zeigt, dass Scholz als Kanzlerkandidat der SPD die Wahrscheinlichkeit der Befragten, die SPD zu wählen, nicht allzu mindert.

Für 28 Prozent der rund 5000 Befragten zwischen dem 11. und 13. Juni wäre es wahrscheinlicher, dass sie die SPD mit einem Kanzlerkandidaten Scholz wählen würden. Bei 43 Prozent würde sich die Wahrscheinlichkeit, die SPD zu wählen, nicht ändern. Allerdings denken 27 Prozent der Befragten, dass es für sie eher unwahrscheinlich ist, die SPD mit Scholz zu wählen.

Wer wird der nächste Bundeskanzler bei den Bundestagswahlen 2025? Kanzler Olaf Scholz (SPD, l.), Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD, m.) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU, r.) sind potenzielle Anwerter
Wer wird der nächste Bundeskanzler bei den Bundestagswahlen 2025? Kanzler Olaf Scholz (SPD, l.), Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD, m.) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU, r.) sind potenzielle Anwerter. © Fotomontage Kay Nietfeld/Sven Hoppe/dpa

Aus den eigenen Reihen bekommt der Kanzler Unterstützung. Die SPD-Chefin Saskia Esken erklärte bereits, dass Scholz der richtige Kanzlerkandidat für die Bundestagswahl sei. Und auch der in manchen Kreisen als potenzieller Kanzlerkandidat geltende Verteidigungsminister Boris Pistorius hält zu Scholz. Pistorius ist derzeit der einzige Politiker in der Ampel, der sich in Beliebtheits-Umfragen unter den vorderen Plätzen wiederfinden kann. Auch die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann, teilte zuletzt mit, dass sie Pistorius für einen guten Bundeskanzler halte.

Kanzler-Umfrage: Pistorius klar vorne – Merz und Söder dahinter

Bei der Civey-Umfrage wird Pistorius Beliebtheit deutlich. Denn mit 27 Prozent liegt der SPD-Verteidigungsminister bei der Frage, wen sich die Befragten als Bundeskanzler wünschen würden, klar vorne. Dahinter liegt der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz mit 23 Prozent. Allerdings reiht sich hinter Merz direkt CSU-Chef Söder ein, der mit 20 Prozent auf den dritten Platz kommt. In den vergangenen Wochen wechselten sich die beiden Unionspolitiker beim Vorsprung in der K-Frage regelmäßig ab. Bundeskanzler Scholz kommt in der Befragung gerade einmal auf sechs Prozent – ein himmelweiter Abstand zu seinem Verteidigungsminister.

Politiker / Politikerin Umfrageergebnis
Boris Pistorius (SPD) 27 %
Friedrich Merz (CDU) 23 %
Markus Söder (CSU) 20 %
Alice Weidel (AfD) 17 %
Sahra Wagenknecht (BSW) 15 %
Robert Habeck (Grüne) 13 %
Annalena Baerbock (Grüne) 6 %
Olaf Scholz (SPD) 6 %
Christian Lindner (FDP) 3 %
Keiner der genannten / Weiß nicht 10 %

Quelle: Civey-Umfrage für focus.de

K-Frage bei der Union: Merz, Söder oder Wüst? – Partei will mit Entscheidung warten

Auch in der Union scheint die K-Frage für die kommende Bundestagswahl noch nicht geklärt zu sein. Während für Merz als CDU-Chef die Kanzlerkandidatur zum Greifen nah ist, drückt sich auch Söder in der K-Frage in den Mittelpunkt. Einige in der Partei sehen den Bayern-Minister als einen geeigneteren Kandidaten.

Zudem gibt es auch noch Hendrik Wüst, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, der als weiterer Anwärter der Union für die Kanzlerkandidatur gilt. Geht es jedoch nach Söder, wird sich die K-Frage in der Union zwischen ihm und Merz entscheiden. Wer es nun endgültig macht, will die Union erst nach den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg entscheiden. (vk)

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