Verhandlungen über Moralt-Areal auf der Zielgeraden: „Wir haben einen großen Schritt gemacht“

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Das Moralt-Areal soll Wohnraum für rund 1000 Einwohner bieten. Vor der Sommerpause soll der städtebauliche Vertrag stehen. © cs

Auf dem heruntergekommenen Moralt-Areal an der Lenggrieser Straße soll ein neues Tölzer Stadtviertel entstehen. Stadt und Investor kommen dem Ziel immer näher: Die Verhandlungen über den städtebaulichen Vertrag laufen auf Hochtouren.

Bad Tölz – Rund 6,5 Hektar groß ist das Moralt-Areal. Die Industriebrache soll zu einem neuen Szeneviertel im Süden der Kurstadt werden. Wohnraum für rund 1000 Einwohner, Gewerbeflächen, Hotel und Gastronomiebetriebe würden auf dem Gelände unterkommen. Stadt und Investoren verhandeln derzeit über den städtebaulichen Vertrag – und sind dabei auf einem guten Weg.

„Sind uns im Wesentlichen einig“: Stadt und Eigentümer sind optimistisch

„Die Verhandlungen laufen auf Hochtouren“, berichtet Bürgermeister Ingo Mehner auf Anfrage. Der Tölzer Rathauschef klingt dabei durchaus optimistisch. Bei einer Diskussionsrunde im März hatte Mehner noch durchblicken lassen, dass es zwischen den Verhandlungspartnern „Reibereien“ gebe. Der städtebauliche Vertrag sei aber inzwischen weit gediehen, erklärt er jetzt. Es stehe noch die rechtliche Prüfung an, so der Jurist. Dabei gehe es darum, die Eckpunkte „in ein belastbares Vertragswerk zu überführen“, sagt Mehner. „Ziel ist es, dass wir bis zu den Sommerferien durchkommen.“

Auch Thomas Scherer, Geschäftsführer von „denkmalneu“, Entwickler und neben Hans Wehrmann 30-prozentiger Miteigentümer des Moralt-Areals, ist guter Dinge. „Wir haben einen großen Schritt gemacht“, sagt der Investor. Der städtebauliche Vertrag befinde sich derzeit in der Endabnahme. Scherer: „Wir sind uns im Wesentlichen einig. Inhaltlich gibt es keinen Dissens mehr.“ Beide Parteien hätten eine „hohe Motivation“, das Projekt voranzutreiben. „Ein paar Kleinigkeiten“ müsse man dafür aber noch klären.

Stadtrat soll noch vor der Sommerpause über den städtebaulichen Vertrag entscheiden

Scherer rechnet damit, zeitnah Vollzug melden zu können. In einer der beiden Stadtratssitzungen, die vor der Sommerpause noch anstehen, soll der städtebauliche Vertrag auf die Tagesordnung kommen. „Jetzt muss der Stadtrat entscheiden: Gefällt's ihm oder gefällt's ihm nicht“, sagt Scherer. Bei einer Zustimmung könne in Kürze ein Aufstellungs- und Sanierungsbeschluss gefällt werden. Der Baubeginn war – Stand März – für das Jahr 2026 anvisiert.

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Sollte der Stadtrat grünes Licht geben, muss auf dem Moralt-Areal zunächst einmal ein riesiger Altbestand an Industriegebäuden abgerissen und entsorgt werden. Das neue Tölzer Stadtviertel muss zudem infrastrukturell erschlossen werden. So ist der Bau einer Kita sowie hochwertiger Spielplätze geplant. Dazu kommen 5000 Quadratmeter Rad- und Wegenetz und 3000 Quadratmeter Veranstaltungsfläche. All das, um dringend benötigten Raum für Wohnungen und Gewerbe in der Kurstadt zu schaffen.

Wie viel bezahlbarer Wohnraum im Moralt-Areal entsteht, ist noch offen

Über die inhaltliche Ausgestaltung des Entwurfs wollte keine der beiden Seiten auf Anfrage eine Auskunft geben. Der Stadtrat hatte im November vergangenen Jahres die Eckpunkte vorgegeben: Es müssen rund 41 000 Quadratmeter Gewerbeflächen entstehen. Dazu soll es Wohnraum für 1000 Einwohner geben. Mindestens 20 Prozent preisgebundenes Wohnen (Miete oder Kauf), lautet eine weitere Vorgabe. Außerdem will die Stadt bei den frei vermarktbaren Wohnungen und dem Wohnraum für örtliche Betriebe mitreden.

Ob der städtebauliche Vertrag all diese Punkte auch wirklich beinhaltet und wie genau er ausgestaltet ist, bleibt noch offen. (vfi)

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