Kritik am Kita-Neubau Katharinenanger: Stadt Landsberg antwortet

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Der Bodenaushub für die Kita am Katharinenanger ist gestartet: Wegen der Kontaminierung des Bodens wird sicherheitshalber der Boden unter dem Gebäude und auch in der Kita-Außenfläche abgetragen und mit einem Vlies ‚abgedichtet‘. Im Bereich der Bäume wird der Boden nicht ausgetauscht. © Schwaiger

Der Kita-Neubau am Katharinenanger in Landsberg stößt weiterhin auf Kritik. Jetzt haben sich nochmals das Landesamt für Gesundheit und die Stadt Landsberg geäußert.

Landsberg – Der Bau der Kita am Katharinenanger läuft. Im Vorfeld hatte es zahlreiche Einwände der Anwohner gegeben (der KREISBOTE berichtete). Darunter auch die Kritik, dass trotz gefundener Bodenbelastungen keine ausreichenden Maßnahmen ergriffen würden, um die Kinder zu schützen. Die Redaktion fragte deshalb bei der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt nach. Generell hätten die bereits erfolgten Untersuchungen auf dem Gelände gezeigt, „dass derzeit eine Gefährdung für das Schutzgut Mensch und dem geplanten Szenario Kinderspielflächen ausgeschlossen werden kann“, zitiert Landratsamtssprecher Wolfgang Müller die Stellungnahme des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Für die in tieferliegenden Schichten gefundenen Altlasten habe das LGL einen Bodenaustausch vorgeschlagen – den die Stadt grundsätzlich auch durchführe.

Kita-Neubau am Katharinenanger Landsberg: Buddeln im Sandspielkasten

So tauscht die Stadt den Boden unter dem Gebäude in einer Tiefe von 1,2 Metern und auf den Freiflächen den Boden in einer Höhe von 60 cm aus und verlegt ein Vlies zur Abdichtung. Das sei aber aufgrund der Wurzeln der Bäume im südlichen Geländeteil nicht möglich, weiß auch das LGL. Und empfiehlt vorsorglich, „so weit wie möglich“ den Boden auszutauschen. „Intensive Buddelaktivitäten von Kindern“ seien dort aber sowieso „nicht erwünscht“ und sollten demnach im Sandspielkasten erfolgen.

Das LGL merkt allerdings nochmals an, dass auch im Bereich der Baumgruppe an der Geschwister-Scholl-Straße „der Prüfwert für Benzo[a]pyren für das Szenario Kinderspielflächen des Wirkungspfades Boden-Mensch (direkter Kontakt)“ nicht überschritten werde. Das ‚Szenario Kinderspielfläche‘ bezieht sich dabei auf den Boden bis zu einer Tief von 30 Zentimetern.

Das sagt die Stadt Landsberg zum Thema Bodenaustausch

Die Stadt Landsberg weist auf Nachfrage der Redaktion ebenfalls nochmals auf die Ergebnisse der Gutachten hin, dass „auch mit Blick auf die für die sensible Nutzung relevanten Wirkungspfade Boden-Mensch und Boden-Nutzpflanze (60 cm Tiefe, Anm. d. Red.) keinerlei Prüfwertüberschreitungen festgestellt“ worden seien.

Was den Bodenbereich bei der Baumgruppe im Süden betrifft, nimmt die Stadt wie folgt Stellung: „Wir stehen hinsichtlich der Empfehlung des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in enger Abstimmung mit der Unteren Bodenschutzbehörde und kommen gemeinsam zum Schluss, dass im Bereich des südlichen Areals aufgrund des Wurzelwerks der vorhandenen Bäume kein Bodenaustausch erfolgen kann. Auch eine Abtragung des Oberbodens lässt sich aufgrund des Wurzelwerkes der vorhandenen Bäume nicht umsetzen. Eine dauerhafte und intakte geschlossene Vegetationsdecke (Wiese) liegt im Bereich der Baumgruppe bereits heute vor und lädt nicht zu Buddelaktivitäten von Kindern ein.“

Auf die Eingabe eines Nachbarn habe die Regierung von Oberbayern zudem „den kompletten Vorgang hinsichtlich Baugenehmigung und B-Plan überprüft, insbesondere auch die Bedenken bzgl. der Altlasten“, so eine weitere Stellungnahme der Stadt. Das Ergebnis: Sowohl Baugenehmigung als auch der Bebauungsplan zur Innenentwicklung im beschleunigten Verfahren seien korrekt erfolgt.

Weitere Kritikpunkte an der Kita Katharinenanger

Zwar sei der AKE-Kindergarten sehr nah an der neuen Kita, gibt die Stadt zu. In dem gebe es allerdings keine Krippengruppen. Man habe ausreichend Personal gefunden und der Betrieb könne nach dem Aufstellen der Container zum 1. Oktober mit zwei Kindergarten- und einer Krippengruppe anlaufen. Wenn in spätestens zwei Jahren das endgültige Gebäude dort stehen wird, sollen bis zu fünf Gruppen betreut werden.

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