Holzmodule und Container für Landsbergs neue Kita am Katharinenanger
Bei der geplanten Kindertagesstätte am Katharinenanger will die Stadt neue Wege gehen. Statt in konventioneller Bauweise errichtet zu werden, soll ein Gebäude aus Holzmodulen entstehen. Während der Planungszeit sollen drei Betreuungsgruppen in Containern eingerichtet werden. Im Stadtrat sorgte das Vorgehen der Verwaltung für Ärger.
Landsberg - Der Projektbeschluss für den Neubau einer fünfgruppigen Kita auf einer Grünfläche zwischen Irving-Heymont-Straße und Geschwister-Scholl-Straße war im vergangenen Dezember gefallen. In der jüngsten Stadtratssitzung erklärten OBin Doris Baumgartl (UBV) und Stadtbaumeisterin Annegret Michler, dass der Bau in einer innovativen Holzmodulbauweise umgesetzt werden solle. Das Gebäude werde in einer Zimmerei vorgefertigt und könne dann innerhalb weniger Wochen am Standort aufgebaut werden. Allerdings rechne man mit einer Planungszeit von eineinhalb Jahren.
Neue Kita im Landsberger Katharinenanger: Holzmodulbau - und Container als Zwischenlösung
In dieser Zeit soll das Grundstück bereits für die Kinderbetreuung genutzt werden. Geplant ist, in Miet-Containern zwei Kindergarten- und eine Krippengruppe unterzubringen, die dringend benötigt würden. Dies hätten die Rückmeldungen der Anmeldewochen gezeigt.
„Für mich kommt diese Interimslösung völlig überraschend“, kritisierte Hubert Schlee (CSU). Fraktionskollege Christian Hettmer erinnerte an die Schwierigkeiten, Personal für Kinderbetreuung in Containern zu gewinnen. „Wir waren uns in der Vergangenheit einig, dass wir keine Container mehr wollen.“ Auch würden laut Sitzungsvorlage 360.000 Euro Mietkosten anfallen. „Die tun weh.“
Vor allem aber kritisierte Hettmer, dass die Verwaltung die Container bereits ausgeschrieben hatte, ohne dass ein Stadtratsbeschluss vorlag. „Warum gehen Sie mit solchen Dingen nicht offen um?“, warf er OBin Baumgartl vor. Stadtjuristin Petra Mayr-Endhart rechtfertigte das Vorgehen mit dem Zeitdruck, bis September die dringend benötigten Betreuungsplätze anbieten zu können. Man habe aber noch keinen Zuschlag erteilt. „Wenn Sie heute sagen, Sie wollen die Container nicht, dann gibt’s die nicht“, so Mayr-Endhart an die Adresse der Stadtratsmitglieder.
Hettmer kritisierte auch, dass die Planung noch nicht ausgeschrieben ist, obwohl bei dem Projektbeschluss im Dezember zur Eile gedrängt worden sei. Man werde die Planungsleistungen nicht „klassisch“ ausschreiben, erwiderte Annegret Michler. Vielmehr gehe es darum, einen Planer zu finden, der Erfahrung mit der innovativen Holzmodulbauweise habe.
Erziehungspersonal steht schon bereit
Wie der Betreuungsbetrieb funktionieren könne, wenn auf dem gleichen Grundstück eine Baustelle sei, wurde ebenfalls hinterfragt. Michler verwies darauf, dass die Arbeiten in den Ferien stattfinden könnten und die Aufstellung des Holzmodulgebäudes eben nur wenige Wochen dauere. Zur Personalsuche hieß es im Sachvortrag der Verwaltung, dass im Rahmen von Bewerbungsgesprächen für andere offene Stellen bereits Interessenten für die Interimslösung und die spätere Kita gefunden worden seien. Baumgartl erklärte, die gute pädagogische Unterstützung – wie die Stadt sie dem Betreuungspersonal anbiete – spiele bei der Suche nach Fachkräften eine Rolle. „Das ist der einzige Schlüssel, den wir haben, um gutes Personal zu gewinnen.“
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Dass Ursula Schaller (SPD) die Debatte mit einem entsprechenden Geschäftsordnungsantrag beendete, der mehrheitlich angenommen wurde, sorgte im Anschluss noch einmal für Ärger. Alexa Dorow (CSU) kritisierte das Abwürgen der Diskussion. Sie selbst sehe die Notwendigkeit der neuen Kita durchaus und auch ihre Fraktion hätte wohl größtenteils zugestimmt, wenn man sich zuvor weiter hätte austauschen können, sagte Dorow. So aber erhielt der Beschlussvorschlag lediglich 18 Ja- und zehn Nein-Stimmen.
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