Auvidea: Neue Hallen für die KI im Denklinger Gewerbegebiet
Das rasante Wachstum bei Produkten mit KI (Künstliche Intelligenz) ist der Grund, dass die Firma Auvidea in Denklingen drei Jahre nach dem ersten Gebäude Halle II errichtet. Zwei weitere, noch größere Werksgebäude sollen folgen.
Denklingen – Halle II entsteht auf der Ostseite des bestehenden Gebäudes. Sie misst 45 mal 20 Meter, wobei eine Zwischendecke eingezogen wird, wie Planer Michael Riedle erklärt. So entsteht eine Nutzfläche von knapp 1.500 Quadratmetern mit Schwerpunkt auf Lager und Logistik. Ein Hochregallager gehört ebenso dazu wie eine Lkw-Laderampe. Mit der aktuellen Baumaßnahme vergrößert sich im Bestandsgebäude der Platz für Büros.
Neue Hallen im Denklinger Gewerbegebiet - Besichtigung mit den Verantwortlichen
Gemeinsam mit Thomas Schölzel (Ein- und Verkauf), Sohn Oliver Stelbrink, Bürgermeister Andreas Braunegger und Planer Riedle besichtigte Geschäftsführer Jürgen Stelbrink die Baustelle auf dem Gelände mitten im Denklinger Gewerbegebiet Egart. Es war gleichsam ein Spatenstich ohne Helm und Spaten.
Größeren Wert – und dabei war er ganz in seinem Element – legte Stelbrink zuvor auf die Präsentation eines neuen Produktes, das in der Firma entwickelt wurde und mit dem man auf gute Geschäfte hofft. Die Rede ist vom „Auvideus 1000“. Äußerlich wirkt die schwarze Box unscheinbar. Doch dahinter versteckt sich ein besonderes Können und Einsatzgebiet. Aus Text wird Sprache – das Verfahren basiert auf KI. Die Begrüßung des Bürgermeisters und des Architekten tippt Stelbrink in den Laptop; nach Knopfdruck trägt sie eine Männerstimme vor.
Das neue Produkt ist für Beschallungen und Durchsagesysteme gedacht. Geeignet ist es etwa für Supermärkte und Einkaufszentren, für Krankenhäuser und Arztpraxen, aber auch an Bahnhöfen und auf Flughäfen, wie Stelbrink in der Präsentation erklärte. Kunden hätten den Vorteil eines einmaligen Anschaffungspreises. Denn ein Servicevertrag müsse dazu – anders als in vielen technischen Bereichen – nicht abgeschlossen werden.
Hardware für KI
Der Schwerpunkt in Entwicklung und Produktion liegt auf der Hardware für künstliche Intelligenzsysteme und für intelligenten Klimaschutz. Stichwörter dafür sind Chips und Trägerplatinen (Computerboards). Es handelt sich um High-Tech-Elektronikprodukte. Auvidea hat dabei ein „Alleinstellungsmerkmal“, wie es Stelbrink beschreibt. Konkurrenten seien weit entfernt, etwa in Kanada und in Ostasien ansässig. Zum Kundenkreis gehören Firmen im sogenannten B2B-Bereich. Das bedeutet: Die Produkte werden von Herstellern abgenommen und nicht von Endverbrauchern. Der Export macht 80 Prozent der geschäftlichen Aktivitäten aus,
Aktuell sind es gut 30 Frauen und Männer in dem Betrieb, der vor drei Jahren vom Dorf in das Gewerbegebiet Egart im Osten Denklingens aussiedelte. Nach der Fertigstellung von Halle II soll heuer auf 70 bis 80 Mitarbeiter aufgestockt werden. Mittelfristig können es sogar 200 Beschäftigte werden. Voraussetzung dafür ist, dass auch Werk III – mit 66 mal 40 Meter deutlich größer als das bestehende Gebäude und das aktuelle Projekt – und eventuell sogar eine vierte große Halle realisiert werden. Die Planungen dafür werden bald konkretisiert, blickt Michael Riedle voraus.
Landratsamt und Gemeinde haben – damit alle Gebäude in einem Quartier zusammengefasst sind – die bisherigen zwei Gewerbegebiete östlich der Bahnlinie zu einem großen vereinigt. Denn das knapp 18.000 Quadratmeter große Grundstück für Auvidea ist auf beiden Abschnitten gelegen. Bürgermeister Andreas Braunegger erklärte vor dem Spatenstich, es sei dem Gemeinderat ein Anliegen gewesen, das Verfahren zusammen mit dem Landratsamt schnell über die Bühne zu bringen.
Meine news
Jürgen Stelbrink, der als junger Mann auch mal im Silicon Valley in den USA war, ist inzwischen 65 Jahre. Die Nachfolge ist geregelt. Sohn Oliver wird die schnell wachsende Firma übernehmen und sie durch eine Zeit führen, die vom rasanten Wachstum der KI-gestützten Technik geprägt ist.