Netanjahu-Regierung diskutiert über Pläne für Ende des Israel-Kriegs
Die Regierung um Netanjahu äußert sich zum Ende des Israel-Kriegs. Wie umgehen mit dem Gazastreifen? Rechte Minister wollen das Gebiet wieder besiedeln.
Jerusalem – Der Krieg in Israel und in Gaza ist weiterhin in vollem Gange. Täglich werden Meldungen über neue Kampfhandlungen zwischen der israelischen Armee und der Terrormiliz Hamas im Gazastreifen veröffentlicht. Vor allem in der palästinensischen Bevölkerung sorgen die andauernden Gefechte für großes Leid. Inmitten des Kriegs teilt die Regierung um Ministerpräsident Benjamin Netanjahu jetzt Pläne für die Zeit nach dem Krieg mit.
Rechtsextreme Minister in der israelischen Regierung sollen sich für eine Wiederbesiedlung der palästinensischen Gebiete ausgesprochen haben, berichtet unter anderem das Redaktionsnetzwerk Deutschland (rnd). Dagegen regt sich weltweit Widerstand. Deutschland, Frankreich und die USA hätten die Aussage scharf kritisiert. Widerstand kam auch aus der israelischen Regierung selbst.
Hamas-Konkurrenz als neue Regierung im Gazastreifen?
Der Verteidigungsminister Israels, Joaw Galant, hatte die Forderungen rechtsextremer Minister entschieden zurückgewiesen. „Es wird keine Präsenz israelischer Zivilisten im Gazastreifen geben, nachdem die Kriegsziele erreicht wurden“, hatte er am Donnerstag mitgeteilt. Die Idee von Galant sei es, dass palästinensische Gruppen, die Israel nicht feindlich gesinnt sind, die Kontrolle in der Küstenregion übernehmen sollen, berichtet das rnd.

Offen bleibt, wer diese Gruppen sein sollen. Ginge es nach den USA, solle die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) die Kontrolle im Gazastreifen übernehmen. Die Behörde wird von der Palästinenserorganisation Fatah dominiert. Da sich einige Vertreter der Fatah verständnisvoll über die Angriffe der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 geäußert haben sollen, lehnt Netanjahu diese Idee ab.
Netanjahu drängt auf Lösung für Konflikt mit Hisbollah-Miliz
Der Krieg beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Kämpfe zwischen Israel und der Hamas. Auch an der Grenze zum Nachbarland Libanon ist die Situation eskaliert. Regelmäßig liefern sich israelische Soldaten und Mitglieder der Hisbollah-Miliz Kämpfe, die auf beiden Seiten für zahlreiche Opfer sorgen. Die Tötung eines Hamas-Führers in der libanesischen Hauptstadt Beirut könnte eine weitere Eskalation des Konflikts bedeuten. Die Hisbollah macht Israel für die Tötung verantwortlich und schwor, Rache zu nehmen.
Netanjahu will bei einem Treffen mit dem US-Gesandten Amos Hochstein eine Lösung für den Grenzkonflikt ausarbeiten, berichtet das rnd. Hochstein fungiere auch als Vermittler und solle dabei helfen, dass evakuierte israelische Bürger wieder in ihre Heimat im Grenzgebiet zum Libanon zurückkehren können. Es bedarf einer „grundlegenden Änderung“, teilte Netanjahu am Donnerstag mit. Israel wolle im Grenzkonflikt auf eine diplomatische Lösung setzen. (nhi)