Forsthaus-Duo Manuel Neuer und Johannes Rabl zur Krötenrettung bereit
Während die Sanierung des Forsthauses Valepp voranschreitet, hat sich auf Rottacher Seite ein tierisches Problem aufgetan: Was wird aus den wandernden Kröten am Suttensee?
Rottach-Egern – Während die Sanierung des Forsthauses Valepp voranschreitet, hat sich auf Rottacher Seite ein buchstäblich tierisches Problem aufgetan: Was wird aus den wandernden Kröten am Suttensee, wenn die Straße in der sensiblen Zeit von Baufahrzeugen genutzt wird? Inzwischen ist eine Lösung gefunden.
Es war Florian Bossert, Gebietsbetreuer am Landratsamt Miesbach, der die Problematik auf den Tisch brachte. Er weiß: Der Suttensee auf Rottacher Gemeindeflur stellt „eines der wichtigsten Laichgewässer für Amphibien im Mangfallgebirge“ dar. Wenn nun die im Winter und Frühjahr für die Öffentlichkeit gesperrte Straße vom Suttengebiet zum Forsthaus Valepp – anders als üblicherweise – komplett geräumt werde, um Baufahrzeugen eine Zufahrt zum Forsthaus zu ermöglichen, befürchtete er ein regelrechtes Massensterben der Kröten. Sowohl durch den motorisierten Verkehr als auch durch Radfahrer.
Kröten gehen ab Anfang März auf Wanderschaft
Eine Sorge, welche die Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal (SGT) teilt und daher alle Hebel in Bewegung setzte, um eine Lösung herbeizuführen. „Zur Not“, macht SGT-Vorsitzende Angela Brogsitter-Finck deutlich, „hätten wir sogar rechtliche Schritte eingeleitet“. Immerhin stünden die Kröten, die sich je nach Temperatur meist ab Anfang März auf Wanderschaft begeben, unter besonderem Schutz.

Soweit musste es allerdings nicht kommen. Nach zahlreichen Gesprächen mit den zuständigen behördlichen Stellen und nach Rücksprache mit dem prominenten Bauherren-Duo Johannes Rabl und Manuel Neuer hat sich doch eine friedliche Lösung gefunden. „Ein Happy End“, wie es Brogsitter-Finck fast nennen möchte.
Amphibienzaun zum Schutz
Und das sieht folgendermaßen aus: Weil sich vermehrter Verkehr über die Mautstraße Enterrottach heuer im Frühjahr wegen der Sanierung des Forsthauses Valepp nicht vermeiden lässt, soll ein Amphibienzaun die Tiere schützen. Dies bestätigt auf Nachfrage das Landratsamt Miesbach. Dieser Tage habe es bereits ein erstes Treffen von Naturschützern, Gebietsbetreuer Bossert und Landkreis-Ranger Alexander Römer am Suttensee gegeben, um die neuralgischen Stellen zu besichtigen.
Dabei ist es allein mit dem Aufstellen eines Amphibienzauns freilich nicht getan. Es braucht auch ehrenamtliche Helfer, die die liebestollen Kröten sicher über die Straße zum Laichgewässer bringen. „Die Suche nach Helfern läuft über die Schutzgemeinschaft“, teilt Landratsamts-Sprecherin Sabine Kirchmair mit. Das bestätigt die Vorsitzende: Es sei bereits eine Liste in Umlauf, in die man sich eintragen könne. Involviert in das Thema ist auch Thomas Doreth vom Rottacher Tierheim, der seit Jahren den Amphibienzaun an der B 307 in Kreuth betreut und somit Erfahrung hat.
„Beitrag zum Naturschutz“
Die Kosten für den Zaun – geschätzte 4000 Euro – übernehmen die Forsthaus-Sanierer Rabl/Neuer. „Wir leisten damit unseren Beitrag zum Naturschutz in einer sensiblen Region“, sagt Johannes Rabl auf Nachfrage. Und man wolle auf diese Weise den eingeschlagenen Weg der „vollständigen Transparenz“ weitergehen. Rabl macht aber auch klar, dass das Problem tot gefahrener Amphibien im Suttengebiet nicht erst durch die Maßnahme am Forsthaus Valepp entstehe. Schon in der Vergangenheit habe er dort oben im Frühjahr Dutzende toter Kröten gesehen, berichtet der Gastronom. Immerhin sei die Straße für Anlieger und andere Sondernutzer auch bisher schon im Winter und Frühjahr befahrbar gewesen. „Wir wollen nun helfen, diese Gefahr zu minimieren.“ Dabei seien er und sein Kompagnon an einer langfristigen Lösung interessiert. Den Zaun, sagt Rabl, könne man ja immer wieder aufstellen, um die Kröten zu schützen. „Egal, wer da fährt.“
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Ehrenamtliche gesucht
Für den Transport der Amphibien zum Suttensee werden noch ehrenamtliche Helfer gesucht. Wer Interesse hat, kann sich bei der SGT-Vorsitzenden Angela Brogsitter-Finck unter 0 80 21 / 9 01 61 90 melden.