Hollywood-Workshop am Tegernsee: Münchner Regisseur dreht Spielfilm in nur 14 Tagen - Ohne Gage
Regisseur Felix Meinhardt hat am Tegernsee einen Spielfilm in nur 14 Tagen gedreht. Dabei bekamen die Schauspieler keine Gage, sondern beteiligten sich vielmehr an den Kosten.
Ostin – Film für Jedermann! Mit einem ganz neuen Filmkonzept hat Regisseur Felix Meinhardt gearbeitet. Im Rahmen seiner „Hollywood-Workshops“ drehte er mit seiner Crew auf dem Bauernhof TegernSeele in Ostin den Spielfilm „Into Happyness“. Der 40-jährige Filmemacher schrieb das Drehbuch selbst und verfilmt damit auch einen Teil seiner eigenen Geschichte. Das Besondere an dem Dreh des 90-minütigen Spielfilms ist die kurze Drehdauer von nur 14 Tagen: Normal liegt die Drehzeit bei ein- bis eineinhalb Jahren. Bei den „Hollywood Workshops“ steht Teamwork im Vordergrund, die Mitwirkenden vor und hinter der Kamera bringen sich ein und gestalten mit. Sender und Ausstrahlungstermin stehen noch nicht fest. Netflix, AmazonPrime, ARD oder ZDF visiert der Regisseur an.
Die Story des Films ist schnell erzählt. Dina, gespielt von Karima Stockmann, strebt nach immer mehr Erfolg, Aufmerksamkeit, Geld, Verantwortung. Bei ihrem ganzen Streben nach Anerkennung verliert sie sich jedoch selbst und geht auf ihre persönliche Heldenreise, um sich selbst zu finden.
Film-Workshop: Auch Laien unter den Schauspielern
Stockmann, die keine professionelle Schauspielerin ist, arbeitet im normalen Leben in München als Trainerin für betriebliche Gesundheitsvorsorge und sieht sich selbst als Lebensfreude-Stifterin. „So gesehen passt die Rolle sehr gut zu mir. Ich kenne das Gefühl auch, dass man immer mehr möchte und sich dabei selbst verliert. Man muss eigentlich nur sein Herz öffnen, dann öffnen sich auch Türen“, sagt die 40-Jährige.
Neben der Hauptdarstellerin gibt es weitere zehn Schauspieler, die den Film mit Leben füllen. Das Projekt „Hollywood-Workshop“ lebt davon, dass sich die Mitwirkenden einbringen, auch finanziell. Meinhardt schießt die Kosten für den Film vor, die Mitwirkenden erhalten keinen Lohn. Studenten und Interessierte können sich in die Produktion einkaufen und den jeweiligen Film sogar in Teilen mitgestalten.
„Das ist das Prinzip: Ich gebe die Leitplanken vor und führe alle ins Ziel, aber auf dem Weg dorthin, dürfen alle mitreden“, sagt Meinhardt. „Das gibt ein wunderbares Miteinander.“ Im besten Fall solle daraus eine Erlebnisplattform für jedermann werden. „Ähnlich wie bei Jochen Schweizer, kann man seinen eigenen 90-minütigen Spielfilm drehen und sogar mitspielen.“
Meinhardt, der schon für das ProSieben-Magazin „Galileo“ und das ZDF-Magazin „Terra-X“ arbeitete und über eine komplette Ausrüstung zum Dreh von Filmen verfügt, hat in „Into Happyness“ in Teilen auch seine eigene Story verfilmt. „Ich war auch eine Zeit lang getrieben vom Erfolg, wollte immer mehr und mehr, bis ich gemerkt habe, dass ich das Bedürfnis nach Rückzug hatte“, sagt Meinhardt. „Da hat sich dann einiges bei mir geändert und ich habe die Workshops ins Leben gerufen.“
Ergebnis noch besser als erwartet
Durch das gemeinschaftliche Arbeiten während der Drehs hätten sich immer wieder neue Wendungen des Films ergeben. „Es ist so schön zu sehen, wie der Film am Ende viel besser wird, als wir es alle erwartet hätten.“ Die Mitwirkenden würden ihre Erfahrungen und Gefühle einbringen. „Das macht die Szenen so authentisch“, sagt Meinhardt. Für das Drehbuch bediente er sich zum Teil an den Inhalten seiner zwei Lieblingsfilmen „Into the Wild“ und „das Streben nach Glück“. „Ich bin absoluter Filmliebhaber und finde, dass man mit Filmen mehr zeigen kann, als die Realität bietet“, sagt er. Der Drehort Tegernsee sei bewusst gewählt. „Ich bin gerne in der Natur, lebe in München und fahre oft mit meiner Freundin an den Tegernsee.“ Die Kulisse sei einfach wunderschön.
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Auf dem Bauernhof TegernSeele in Ostin fanden zwei Drehtage statt. Dort betreibt Besitzerin Christine Hansch einen Deko-Laden mit Neuem und Gebrauchtem und verleiht Requisiten. „Hier wird oft gedreht, aber dass ich auch mitwirke und eine kleine Rolle im Film habe, ist neu für mich“, sagt sie. „Es hat mir unheimlich viel Spaß gemacht, ich bin gespannt auf den Film.“ Von Katrin Suda
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