Für Treffen mit Xi? USA und China verhandeln in Stockholm über weitere Zoll-Pause

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Die USA und China setzen Handelsgespräche in Stockholm fort. Eine Zoll-Pause könnte verlängert werden. Experten sehen positive Signale für Entspannung.

Stockholm – In der schwedischen Hauptstadt Stockholm haben am Montag (28. Juli) erneut Handelsgespräche zwischen den USA und China stattgefunden. Die Zusammenkunft der Unterhändler beider Wirtschaftsmächte bestätigte ein Sprecher des schwedischen Ministerpräsidenten Ulf Kristersson. Experten sehen eine weitere Verlängerung der aktuellen Zoll-Entspannungsphase als wahrscheinlich an.

USA und China treffen in Stockholm aufeinander: Optimismus vor Handelsgesprächen

Die amerikanische Delegation wird von Finanzminister Scott Bessent geleitet. Washington möchte ein Abkommen erreichen, das es der amerikanischen Wirtschaft ermöglichen würde, ihre Exporte nach China zu steigern und die chinesische Wirtschaft stärker in Richtung Binnenkonsum zu lenken. China entsendet den Vizepremier He Lifeng nach Stockholm. Beide Delegationsleiter wurden am Nachmittag von Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson begrüßt.

Vor Beginn der dritten Gesprächsrunde äußerte China Optimismus für konstruktive Gespräche. Peking strebe „den Konsens durch Dialog und Kommunikation“ an, wolle „Missverständnisse reduzieren, die Zusammenarbeit stärken und die stabile, gesunde und nachhaltige Entwicklung“ der Beziehungen fördern, erklärte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums. Dabei hoffe man auf „beidseitigen Respekt“.

Der chinesische Vizepremier He Lifeng schüttelt die Hand von US-Finanzminister Scott Bessent.
Start der Handelsgespräche in Stockholm: US-Finanzminister Scott Bessent und Chinas Vizepremer He Lifeng. © IMAGO/Dai Tianfang

Handelskonflikt zwischen China und den USA vorerst entschärft – Wegen Trumps Hoffnung auf Xi-Treffen?

Den Gesprächen liegt ein Handelskonflikt zugrunde, der im April durch US-Präsident Donald Trump ausgelöst wurde. Damals verhängte er Strafzölle gegen China und zahlreiche weitere Staaten. China antwortete mit Gegenzöllen, woraufhin Washington seine Maßnahmen nochmals verschärfte. Phasenweise stiegen die gegenseitigen Zollaufschläge auf über 100 Prozent.

Mitte Mai einigten sich beide Seiten auf eine vorläufige Entspannung: Die Strafzölle wurden für zunächst 90 Tage deutlich gesenkt. Eine weitere Verlängerung dieser Frist steht nun im Raum – US-Finanzminister Scott Bessent stellte sie Peking in der vergangenen Woche in Aussicht.

Laut BBC könnte die Zoll-Pause, die eigentlich am 12. August enden sollte, noch einmal um 90 Tage verlängert werden. Nach Angaben der Financial Times seien die USA wohl auch deshalb vorsichtig mit ihren Zöllen und hätten Einschränkungen für Technologieexporte eingefroren, weil US-Präsident Donald Trump noch im Jahr 2025 auf ein Treffen mit Chinas Präsidenten Xi Jinping hoffe.

Aufatmen für von der Leyen: EU erreicht dauerhafte Zoll-Vereinbarung mit den USA

Eine langfristige Einigung, wie sie zwischen der EU und den USA kürzlich erzielt werden konnte, ist allerdings vorerst wohl nicht zu erhoffen. Sollte der Handelskonflikt nicht weiter eskalieren, wäre allerdings schon ein Durchbruch, meinten Handelsanalysten laut CNBC.

Mit der Europäischen Union hatte Trump den Handelskonflikt unterdessen vorerst beigelegt. Gemeinsam mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verkündete er am Sonntagabend am Rande seines Schottland-Besuchs einen „Deal“. Demnach sollen ab dem 1. August für US-Importe der meisten europäischen Waren Zölle in Höhe von 15 Prozent gelten. Von der Leyen sagte Trump im Gegenzug Investitionen in Milliardenhöhe zu – unter anderem in den Bereichen Energie und Rüstung. (lismah/AFP/dpa)

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